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Liebhaber der Finsternis

Liebhaber der Finsternis

Titel: Liebhaber der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese süße Pein ein Teil des Vorspiels? Sollte ihre Begierde sie um den Verstand bringen, damit das erste Mal mit ihm zu einer unvergesslichen Nacht wurde? Lange hielt sie es nicht mehr aus, er sollte sie endlich von diesem Verlangen befreien. Sie war ungeduldig wie ein junges Fohlen. Wartete nur darauf, dass sich ihr größter Wunsch erfüllen würde.
    Ein blutroter Sonnenuntergang kündigte die Nacht an. Der Wind war im Laufe des Tages abgeflaut. Irgendwo bellte ein Hund. Hoch oben am Himmel kreiste ein Raubvogel, vielleicht ein Adler oder ein Bussard, sie wusste es nicht. Aber sie genoss diesen Anblick. Wusste sie doch, dass es das letzte Mal sein würde. Das wäre das Einzige, das sie vermissen würde. Nur mühsam konnte sie sich vorstellen, nie wieder die Sonne zu sehen oder die Pracht einer erblühten Rose. Schwer atmete sie aus. Der Zeiger der Uhr hatte sich seit dem letzten Blick kaum bewegt. Das war die reinste Folter. Es klopfte an der Tür.
    „Herein.“
    „Master Corben bat mich, Ihnen das hier zum Anziehen zu bringen.“ Er hielt ein durchsichtiges rotes Negligee in die Luft und hängte es an den Schrank. „Er erwartet Sie um acht Uhr zum Dinner. Wenn Sie mich nicht benötigen, ziehe ich mich jetzt zurück. Ich werde Sie abholen und in den Saal geleiten.“
    Sie betrachtete das Kleidungsstück. Rot wie Blut. Irgendwie war ihr beim Überstreifen dieses erotischen Stück Stoffs mulmig zumute. Dinner? Was würde es angesichts dieser Bekleidung wohl zum Essen geben? Siedend heiß kam die Erkenntnis und mit ihr das ziehende Verlangen in ihrem Schoß. Als es endlich klopfte, verscheuchte sie diesen Gedanken. Hinter dem Butler herschreitend verließ sie das Zimmer. Mutigen Hauptes ging sie barfuß die nicht enden wollenden Stufen hinab. Das Treppenhaus hatte gewaltige Ausmaße und ein riesiger Kronleuchter erhellte den Weg. Die Wände wirkten dick und kalt. An dem nackten grauen Stein hingen unzählige Ölgemälde. Auf einem der Bilder erkannte sie Corben und sofort prickelte ihre Haut erwartungsgeladen. Als sie unten angelangt war und eine zweiflügelige Tür geöffnet wurde, war der Anblick ebenso beeindruckend wie der Rest des riesigen Hauses, von dem sie vermutete, dass es sich um ein altes Schloss handelte. Viel hatte sie aus dem Fenster heraus nicht erspähen können. Aber das wenige, was sie gesehen hatte, hatte gereicht, sich ein ungefähres Bild von den Ausmaßen des Anwesens zu machen.
    Beklommen betrat sie den Saal. Als man sie entdeckte, verstummten die eben noch melodisch klingenden Gespräche. Leah hatte nicht damit gerechnet, dass jemand anderes als Corben anwesend sein könnte. Nun aber musterten sie zwölf Augenpaare. Sie fühlte sich ausgeliefert und wäre am liebsten aus dem Raum gerannt. Das hier war ganz und gar nicht das, was sie erwartet hatte. Ein Schauder lief ihr den Rücken hinab. Als sich endlich Corben aus der Menge schälte, hüpfte ihr Herz. Mit schnellen Schritten kam er auf sie zu.
    „Leah“, rief er aus. Im nächsten Moment nahm er ihre klamme Hand und begrüßte sie mit einem Handkuss. Augenblicklich stellten sich ihre Nackenhärchen auf und lustvolles Prickeln jagte über ihre Haut. „Du siehst bezaubernd aus.“
    Er schmeichelte ihr. Sie vermutete, dass es sich um Vampire handelte und als Corben ihre Hand ergriff, bestätigte er diese Vermutung. Er stellte sie jedem Einzelnen vor. Sie würden bald einen Teil ihrer neuen Familie ausmachen. Am Anfang schlug sie schamhaft die Augen nieder. Einmal erschrak sie, als ein großer, von Narben entstellter Vampir sie düster taxierte. Aber Angst und Scham wurden schwächer und kurze Zeit später fühlte sie sich in ihrem Negligee frei und ungezwungen. Als sie beim letzten Vampir angelangte, stockte Leah der Atem.
    Noch nie hatte sie etwas Schöneres erblickt. Er schien von innen heraus zu leuchten. Sein Körper hatte eine erotische Präsenz, die sie augenblicklich gefangen nahm. Sie hatte nur noch Augen für ihn. Ihre Lippen hingen an seinen blonden langen Wimpern und seinem engelsgleichen Haar, das ihn wie ein Heiligenschein umgab. Verdammt, wenn sie geglaubt hatte, Corben würde sie um den Verstand bringen, so war sie gerade vom Gegenteil überzeugt worden. Am liebsten hätte sie ihrem Gegenüber sofort die Kleider vom Leib gerissen, um ihn vor der gesamten Mannschaft zu vernaschen. Im Geiste sah sie sich nackt auf ihm. Sie wollte ihn reiten, bis sie stöhnend über ihm zusammenbrach. Die Hitze, die ihr Körper verströmte,

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