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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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meisten aber hatten gar kein Geschenk, offenbar in dem Glauben, die Hochzeitsgeschenke würden genügen.
    Bal d zog sich Colin zurück, um, wie er mir zuraunte, fit zu sein für seinen morgigen Auftritt, was er sogleich auch mir empfahl. Ich befolgte seinen Rat und ging mit ihm nach oben. Wir verabschiedeten uns mit einem wundervollen Kuss, dann suchten wir unsere Zimmer auf. Jeder sein eigenes. Zu mehr hätte ich heute sowieso keinen Nerv gehabt.
    Außerdem hatte ich ja noch meine Tage.

    Obwohl ich relativ zeitig aufstand, war ich als eine der Letzten beim Frühstück. Nachdem ich einen Guten-Morgen-Gruß gemurmelt hatte, schaute ich mich nach einem freien Platz um.
    Freya und Mick saßen mit den Brauteltern am Tisch. Mick hatte tatsächlich ein Veilchen, was seiner wie stets guten Laune keinen Abbruch tat. Und Thorsten Hartmann belegte den Nebentisch zusammen mit Anita, Silke und… Colin!
    Na toll!
    Zwecks eventueller Schadensbegrenzung und weil Colin mir gleich einen Stuhl neben den seinen rückte, setzte ich mich dazu.
    Anita , eine burschikose Frau Mitte dreißig, die Freya über ihre Modeboutiquen-Newsgroup im Internet kennengelernt hatte, teilte mir mit: „Wir reden gerade davon, wie wir unsere Expartner kennengelernt haben.“
    Was für ein blödes Thema!
    Ich lächelte höflich und bedankte mich bei Mrs. Sinclair, die mir Kaffee einschenkte.
    „Und wi e haben Sie Ihren Exmann kennengelernt, Xenia?“, fragte auch schon Thorsten Hartmann. „Ich möchte wetten, Sie waren noch in der Ausbildung.“
    „Ja“, bestätigte ich vorsichtig, um bloß nicht wieder in eine von seinen randvoll mit Peinlichkeiten gefüllten Fallen zu tappen.
    „Und wahrscheinlich hat das arme Schwein Ihnen die Ausbildung finanziert“, redete er weiter. „Sie haben sich schwängern und weiter aushalten lassen, und dann haben Sie ihn verlassen, sobald Sie ihn nicht mehr als Babysitter für Ihren Sohn gebraucht haben. Ist es nicht so?“
    Silke , eine von Freyas Schulfreundinnen, übersetzte mit einem überraschend guten Englisch alles haargenau für Colin. Auch der beugte sich interessiert zu mir.
    Berechtigter Zorn wallte in mir auf. „Meine Ausbildung haben meine Großeltern finanziert! Und ich habe nie vom Geld meines Exmannes gelebt, sondern er von meinem! Und er hat mich verlassen und nicht ich ihn!“
    „Echt ?“, erwiderte Hartmann. „Und warum?“
    „Was geht Sie das an?“, wies ich ihn zurecht.
    „Ga r nichts.“ Er schaufelte Rührei auf seine Gabel. „Wir unterhalten uns hier nur nett. Das heißt, es war nett, bevor Sie sich ins Gespräch gedrängt haben und dann auch noch pampig wurden!“
    Ich wusste, er wollte mich nur provozieren. Darum sagte ich nicht, was mir jetzt so drängend auf der Zunge lag, sondern zwang mich zur Ruhe. Nicht, dass Colin mich zuletzt noch für eine streitsüchtige Zicke hielt!
    Still aß ich die Eier mit Speck, die Mrs. Sinclair mir vorsetzte. Dann erhob ich mich mit der Entschuldigung, ich müsste noch einiges erledigen, und ging.
    Colin kam mir nach.

Ich wandte mich mit einem warmherzigen Lächeln an ihn: „Was hast du nach dem Frühstück vor? Ich fürchte, ich habe diesen Vormittag nicht viel Zeit für dich, weil ich mich darum kümmern muss, dass der Brautstrauß geliefert wird, der Friseur rechtzeitig kommt und so weiter.“
    „Das macht nichts“, meinte er freundlich und stieg mit mir die Treppe hoch. „Ich werde mich erst mal in diesem Gasthaus umsehen, wo die Show startet.“
    „Im Cottage Inn ?“
    „Ja. Ich will sehen, wie der Boden aussieht, den wir als Tanzbühne zur Verfügung haben. Du hast ihn dir doch schon angeschaut?“
    „ Den Boden? Äh, nein.“
    „Dann mache ich das. Und schaue mir auch gleich die Musikanlage an. Ich weiß gern vorher, was mich erwartet bei einem Auftritt. Wo wir gerade dabei sind: Es wäre sicher besser, wenn wir die Schritte noch einmal zusammen durchgehen würden.“
    Ich stimmte ihm entschieden zu und nahm ihn mit in mein Zimmer, wo wir ohne Musik und so leise wie möglich ü bten. Bis es an der Tür klopfte.
    Oh, nein, nicht Hartmann!
    Aufatmend öffnete ich Mrs. Sinclair die Tür, die ankündigte, dass mich ein gewisser Mr. Stout sprechen wollte. In ihrer Betonung des Namens schwangen seltsame Nuancen mit, die ich nicht recht einordnen konnte.
    „Der Friseur “, erklärte ich Colin.
    Während Colin zu seinem eigenen Zimmer aufbrach, folgte ich Mrs. Sinclair die Treppe hinunter.

    Als ich Mr. Stout begrüßte, erkannte ich, we

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