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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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deine Heilung gut voranschreitet. Was selbstverständlich zu erwarten war, da ich dich operiert habe.“ Wallners arrogant hochgezogene Augenbrauen gaben ihm etwas Aristokratisches. Oder etwas Versnobtes.
    „Ein Wunder, dass die Naht noch nicht auseina nder fällt!“, knurrte Thorsten. „Und jetzt verpiss dich, Wallner, du störst!“
    „Ich habe mich sowieso um wichtigere Dinge zu kü mmern als um dich.“ Dr. Wallner sah mich an. „Und weinen Sie nicht wegen ihm, meine Liebe, das ist er nicht wert!“
    „Raus !“, schnappte Thorsten. „Sonst kriege ich wegen dir noch postoperative Komplikationen. Das heißt, wenn ich sie wegen deiner Nahttechnik nicht sowieso schon kriege.“
    „Dafür, dass ich eine Kugel aus deinem unwürdigen Wanst rausgeholt habe, kannst du mir später danken!“ Damit verschwand Dr. Wallner.
    Und ich stand auf. „Ich gehe jetzt, Thorsten. Tschüss!“
    Rasch packte er mein Handgelenk. „Du kommst doch mo rgen? Ich glaube nicht, dass du Angst haben musst, dass Caroline dich wieder in Gefahr bringt, falls sie vorhat, mich noch mal abzuknallen. Sie wird von der Polizei überwacht, also sind wir relativ sicher, denke ich. Also komm bitte!“
    „Ja, natürlich. Zwar wollte ich dich nie mehr wiedersehen, aber ich komme morgen, wie ich es versprochen habe. Für Lisa.“
    Seine Hand ließ mich los und fiel erschöpft auf das Bettl aken. „Eins musst du mir noch sagen! Was hast du eigentlich getan, um sie zum Sprechen zu bringen?“
    „Das wenn ich genau wüsste!“
    „Es begann damit, dass du sie irgendwie zum Lachen gebracht hast. Unnötig zu erwähnen, dass sie seit sechs Jahren auch nicht mehr gelacht hat.“
    „Ich habe Grimassen geschnitten.“
    „Grimassen?“
    „Als du die kleine Krankenschwester zusammeng estaucht hast, habe ich dich hinter deinem Rücken parodiert. Genau genommen habe ich deinen Respekt als Vater und vorgesetzter Arzt untergraben und deinen Wutausbruch ins Lächerliche gezogen.“
    „Das war kein Wutausbruch. Ich habe nur ein paar Kriti kpunkte klargelegt.“
    Ich l ächelte. „Ja, das hast du.“ Mir kam eine andere Idee: „Moment mal, das ist der Schlüssel! Du hast doch gesagt, Lisa hatte seitdem Angst vor Männern, auch vor dir. Als du der Krankenschwester nur ein paar Kritikpunkte klargelegt hast, war Lisa davon genauso verschreckt wie die arme Schwester.“
    „Echt? Das war mir nicht bewusst.“
    „Und ich wollte die Situation entspannen. Meine Grimassen und dass ich mich ungestraft über dich lächerlich machen konnte, haben Lisa gezeigt, dass man keine Angst vor dir zu haben braucht. Deshalb hat sie sich so amüsiert.“
    „Und das Lachen hat ihr auch die Sprache wiederg ebracht.“ Freude und Erkenntnis erhellten sein Gesicht.
    Nachdenklich strich ich die Haare aus meinem Gesicht. „Ich hoffe nur, dass ich morgen das Richtige tue oder zu ihr sage!“
    „Mach dir deswegen keine Sorgen, Kleines! Offensichtlich hast du den richtigen Draht zu ihr, seit du ihr bei Micks Hochzeit die Blume geschenkt hast. Für den Fall, dass sie wieder spricht, haben die Psychologen geraten, sich ganz locker und normal mit ihr zu unterhalten, als wäre nichts gewesen.“
    „Das werde ich tun. Also dann tschüss, bis morgen.“ Ein Lächeln noch und dann ging ich.

    Als ich am nächsten Tag ins Krankenhaus kam, waren Lisa und Frau Hartmann bereits da.
    Daheim hatte ich mir schon eine Strategie zurechtgelegt, um Lisa zum Sprechen zu motivieren. Schließlich hatte ich eine umfangreiche Schulung in Network-Marketing hinter mir und wusste, wie man Interessenten zum Reden bringt. Dazu brauchte ich einfach nur W-Fragen zu stellen – wer, was, warum und so weiter.
    Ein Kinderspiel.
    An Thorstens strahlendem Lächeln sah ich sofort, dass mit Lisa noch immer alles in Ordnung war. Frau Hartmann begrüßte mich mit ungewohntem Überschwang, und Lisa umarmte mich sogar.
    „Gehen wir Eis essen, Lisa ?“, schlug ich vor.
    Sie nickte, und ich hätte mich ohrfeigen können. Das war keine W-Frage gewesen!
    Wir besuchten wieder das Klinkbistro, wo ich gewitzt fragte: „Welches Eis möchtest du?“
    Sie trat zu der Eis-Schautafel und de utete auf das Eis von gestern mit dem Kaugummistil. Der Verkäufer reichte es ihr. Während ich für mich das Joghurt-Waldbeer-Eis auswählte und zahlte, rief ich mir ins Bewusstsein, dass Lisa es seit sechs Jahren gewohnt war zu zeigen statt zu sprechen.
    Aber ich war ja schließlich nicht auf den Kopf gefallen. „Wo sollen wir unser Eis essen,

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