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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Lisa? Oben bei Papa und Oma oder hier im Bistro oder draußen im Park?“
    Sie deutete auf einen Tisch des Bistros.
    Okay! Aber ich würde mich trotzdem nicht von einer El fjährigen vorführen lassen!
    Wir setzten uns. Und ich versuchte einen anderen A nsatz: „Warum wolltest du, dass ich heute noch mal in die Klinik komme?“
    „Ich mag dich“, antwortete sie.
    Na also!
    Schnell behielt ich diesen Weg bei: „Wa rum?“
    Sie zeigte das Schulterzucken von Onkel Mick.
    Damit kam sie nicht durch. „Also warum?“
    „Du hast mir eine Rose geschenkt“, sagte sie.
    Ich unterdrückte ein erleichtertes Seufzen. „Warum noch?“
    „Weil du nett bist. Du hast gemacht, dass ich l ache.“
    „Und dass du wieder sprichst“, rutschte mir raus. Gleich darauf fluchte ich innerlich. War das nicht genau die Art von Bemerkung, die das Trauma wieder in ihr wachrief! Oh, Göttin, bitte nicht!
    Lisa sah mich an mit so viel Weisheit im Blick, dass ich e rschauderte, und sagte: „Ich spreche, weil es jetzt wieder Zeit ist für Sprechen.“
    Ich lächelte zustimmend . „Weißt du, Lisa, ich mag dich auch!“
    „Warum?“
    Ich versuchte sogleich ein Mick-spezifisches Schulterzucken.
    Lisa grinste. „Also warum ?“
    „Weil ich Kinder wie dich mag, die intelligent sind und geistigen Tiefgang h aben.“
    Verstehend nickte sie. „Kommst du morgen wieder her?“
    „Nein, das hatte ich nicht vor.“
    „Bitte komm! Mit dir kann man sich so gut unterha lten!“
    Nun musste ich lachen. Natürlich konnte ich Lisas Bitte nicht widerstehen.

    Hauptkommissar Reinold passte mich ab, als ich gerade einkaufen gehen wollte. Er betrachtete noch einmal das Einschussloch im Türrahmen, verscheuchte Frau Koslowski mit dem Hinweis, sie störe polizeiliche Ermittlungen und ließ mich genau die Schießerei inszenieren. Ich musste mich mehrmals exakt dorthin stellen, wo ich während des Vorfalls gestanden hatte, und er überprüfte von allen Seiten die Schusslinien.
    Dann übernahm er Thorstens Part, und halb geschmeichelt, halb alarmiert hatte ich den Eindruck, dass er diesen Teil, wo Thorsten mich zu Boden riss, nur allzu gern spielte. Dabei wurde mir allerdings noch eines klar: Thorsten hatte sich nach dem ersten Schuss auf mich geworfen, um mich mit seinem Körper zu schützen. Ganz selbstlos, ganz selbstverständlich.
    Oh verdammt, wie sollte ich da aufhören können, ihn zu lieben?
    Erst als wir den Vorfall dreimal durchgespielt hatten, ließ Reinold mich gehen. Das Einkaufen konnte ich vergessen, so fuhr ich gleich zur Klinik.
    „Tut mir Leid, der Kommissar hat mich aufgehalten“, erklärte ich Thorsten, als ich sein Krankenzimmer betrat. „Aber Lisa und deine Mutter sind offensichtlich auch noch nicht da.“
    „Ich habe meine Mutter angerufen und sie eine Stunde sp äter bestellt, damit ich noch ein bisschen mit dir allein sein kann.“ Dieses mutwillige Glitzern in seinen Augen verriet, dass seine Genesung Fortschritte machte. „Einfach um unsere Bekanntschaft etwas“, er lächelte ein träges, triebhaftes Lächeln, „aufzufrischen.“
    In sicherem Abstand blieb ich stehen , weil mein Puls zu rasen anfing. „Doch ich will nicht mir dir allein sein, Hartmann. Und aufgefrischt wird auch nichts. Dieses Erlebnis mit der Frau im roten Spaghettiträgerkleid hat mir gereicht.“
    Fragend zog er die Augenbrauen hoch. „Spaghettiträge rkleid?“
    „Die Frau, mit der du auf Micks Feier wolltest, trug ein r otes Spaghettiträgerkleid.“
    „Ach ja?“
    „Das weißt du nicht mehr?“ Einer spontanen Idee folgend setzte ich nach: „Wie heißt sie? Weißt du das wenigstens noch?“
    „Klar weiß ich das!“ Er schnaubte entrüstet.
    „Und? Wie heißt sie?“
    Seine Auge nbrauen zogen sich konzentriert zusammen. „Jutta, nein Julia. Oder so.“
    „Oder so!“
    „Spielt das eine Rolle?“ Nun wirkte er verärgert. „Willst du mir jetzt wieder meinen Lebensstil vorwerfen?“
    „Nein. Das habe ich nie getan, und du weißt das.“
    „Aber du hältst mich für ein mieses Arschloch, oder?“
    „Nein. Ich wollte mich he ute sogar bei dir bedanken.“
    Jetzt schien er mehr misstrauisch als überrascht. „Bedanken? Bei mir?“
    „Ja. Mir ist he ute bei dem Gespräch mit dem Kommissar erst bewusst geworden, dass du dich bei der Schießerei auf mich geworfen hast, um mich zu schützen. Das war sehr ritterlich und bewundernswert von dir.“
    „Gern geschehen, Kleines!“ Sein Gesichtsausdruck schaltete rasch um auf lüstern. „Ich weiß

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