Liebhaberstück Xenia (German Edition)
Beispiel wurde ich angeschossen.“
Bestürzt stellte ich fest, dass er Recht hatte. Dann fie l mir ein: „Aber das hat alles Weitere in Gang gesetzt. Überleg doch mal, wie sonst hätte es sich ergeben sollen, dass ich auf Lisa treffe, wo ich sie zum Lachen bringe?“
„Willst du das alles auf deine Fantasy-Show zurückfü hren?“
„So ein Ritual se tzt nur eine Richtung für die Energielinien in unserem Kopf und außerhalb. Folgen müssen wir ihnen schon selbst. Apropos folgen, wir sollten einen Zahn zulegen, sonst hängen uns die Kinder ab!“
Hand in Hand rannten wir lachend – oh, ja, l achend – in die Welt des Wilden Westens.
„Hier gibt’s die coolen Pfefferminzstangen“, erklärte Max gerade Lisa und blickte uns überrascht an, als wir abrupt neben ihm unseren Sprint stoppten. „Aber wir kaufen die erst später, sonst müssen wir sie die ganze Zeit herumschleppen.“
Sofort öffnete ich meine Hand, um Thorstens loszula ssen, doch er hielt meine fest, auf eine provokant absichtliche Weise. Max ging schon voran zum Ticketschalter der lustigen Bergwerksachterbahn, und Thorsten zog mich mit.
Schnell erwog ich die Alternativen: Sollte ich wie die Schöne mit ihrem Biest weiterhin mit Thorsten Händchen halten, von den Kindern dabei gesehen werden und riskieren, dass sie falsche Schlüsse zogen, oder fauchend wie der Drache unter dem Märchenschloss meine Hand unter Gewaltanwendung freizerren?
„Ihr müsst jetzt eure Eintrittskarten da reinstecken “, erläuterte Max, ganz der weltmännische Disney-Fachmann, seinem unwissenden Publikum. „Dann kriegen wir ein Fastpass-Ticket, mit dem wir nicht anstehen müssen, wenn wir wieder hier sind zu der Zeit, die draufsteht.“
Um das Ganze abzukürzen, ließ Max für alle die Tickets heraus und gab sie mir in meine freie Hand. „Zwischen 16:30 und 17:30 Uhr müssen wir wieder hier sein.“
Thorsten scha ute auf seine Armbanduhr. „Das ist in einer Stunde. Was machen wir in der Zwischenzeit?“
„Ich möchte ins Fantasyland !“, bestimmte ich.
„Wohin auch sonst !“, schmunzelte Thorsten.
Loyal begeisterte sich auch mein Sohn für meine Idee, obwohl sich seine Augen schon in Richtung Tempel des Todes justiert hatten. „Das Labyrinth von Alice im Wunderland ist cool!“
„Oh, ja !“, freute sich Lisa und folgte dem schon zügig vorauseilenden Max.
Am Märchenschloss drosselte mein Junge rücksichtsvoll das Tempo, denn da gab es für Lisa so viel Schönes, das bestaunt, so viele kleine Geschäfte, die besucht und Winnie Pooh, dem zugewunken werden musste.
Thorsten hielt noch immer meine Hand. Und ich hatte noch immer nicht entschieden, wie ich mich diesbezüglich ve rhalten sollte. Oh, verdammt! Würde ich während der ganzen Zeit hier diese Konflikte durchstehen müssen?
Nein, das würde ich nicht!
Dies war auch mein Urlaub, ich hatte genug Geld dafür bezahlt. Ich durfte mir erlauben, ihn zu genießen. Und danach würde ich Thorsten Hartmann in die Wüste schicken.
Als ich das entschieden hatte, wich die Anspannung von mir, und ich teilte Thorstens Lächeln, als Lisa sich in ein Schneewittchenkostüm verliebte.
„Schau dir erst alles andere an!“ , riet Max ihr altklug. „Sonst kaufst du was, und morgen findest du was Besseres.“
Wir schlenderten weiter, vorbei an den Märchenhäusern mit den verträumten Türmchen und den auf liebevolle Weise schief gebauten Wänden, und ich fühlte mich plötzlich wie eine Königin, erhaben und feminin, die mit huldvoller Muße das Vergnügen ihrer Kinder beaufsichtigte, beschützt von dem starken Ritter an ihrer Seite.
Ein Raubritte r zwar, aber immerhin.
Wir fuhren im Teetassenkarussel und durchstreiften anschließend das Labyrinth des Wunderlands. Entzückt nahm Lisa ein Autogramm von Alice entgegen, während Maxi mit den Wassertropfen spielte, die von Hecke zu Hecke hüpften.
Und ich lehnte mich an Thorsten, genoss entspannt, wie sein Arm sich um mich legte, sein Kinn in meinem Haar wühlte und die Vertrautheit seines Körpers mich mit innerer Freude füllte.
Hier war Disne yland, hier durfte ich das.
Das nächtliche Feuerwerk spritzte eine Musik aus Farben und Fröhlichkeit in den Nachthimmel. Das Disneyland-Motto für dieses Jahres war „Happiness“. Auch so ein Zu-Fall.
Lisa ritt auf den Schultern ihres Vaters zurück ins H otel. In unserem Zimmer angelangt fielen ihr vor Müdigkeit beim Zähneputzen fast die Augen zu.
Eigentlich hatte ich vorgesehen, dass sie mit mir im Do
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