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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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dagegen?“
    „Nur eines: Ich passe nicht in Ihre Trophäensammlung! Je tzt rechts.“
    „Hat Ihnen Mick das über mich erzählt, das mit den Tr ophäen? Der kann morgen was erleben!“
    Kurz erwog ich die Möglichkeit, dass Mick maßlos übe rtrieben und seinen Bruder in einem falschen Licht dargestellt haben könnte, entschied mich aber dann umgehend für Micks Glaubwürdigkeit. „Leugnen Sie etwa… die Nächste rechts… leugnen Sie etwa… nein, nicht die, das ist doch eine Industriestraße, das sieht man doch, dass da keiner wohnt, die Nächste dahinter!“
    „Also die Übernächste rechts“, korrigierte er borniert.
    „Ich meinte natürlich die nächste Ernstzunehmende rechts. Ja, die! Hausnummer 58.“
    „Und was genau soll ich leugnen?“
    „Leugnen?“ Fahrig versuchte ich mich zu erinnern. Mich in dieser merkwürdigen Situation zu konzentrieren, fiel mir seltsam schwer. Doch dann, wenn auch mit unintelligenter Zeitverzögerung, meldete sich mein Gedächtnis zurück und ermöglichte mir, ihm vorzuwerfen: „Leugnen Sie etwa, dass Sie Frauen wechseln wie… wie Ärzte ihre Diagnosen?“
    „Ich leugne gar nichts !“, schnappte er.
    Sehr gut!
    Wenn ich ihn wütend machte, indem ich über Ärzte herzog, schaffte ich es bestimmt, ihn zu vergraulen. Ich überlegte mir etwas Gesalzenes, das ich ihm noch um die Ohren hauen konnte, bemerkte jedoch schockiert, dass er den Wagen anhielt und sich zu mir beugte.
    „Und außerdem“, fügte er mit einer leisen Stimme hi nzu, in der ungute Untertöne mitschwangen, „habe ich noch nie einer Frau was vorgemacht, Gequatsche von ewiger Liebe und solchem Schwachsinn. Ich sage jeder: Nur eine Nacht, nur Spaß, keine Verpflichtung und dann trennen wir uns ohne Getue! Sie sind eine interessante Frau, Xenia.“
    Sein Gesicht kam immer näher an meines heran.
    „Warum haben Sie angehalten? Was haben Sie vor?“ Alarmiert sah ich mich genötigt, meine Hände gegen seine Brust zu spreizen, damit er nicht noch näher rückte.
    „Nummer 58“, erklärte er mit einem kurzen Wink seines Kinns auf die benachbarte Häuserfront. „Da wollen Sie doch hin, oder?“
    „Ja, natürlich!“ , erwiderte ich hastig, wenn auch etwas angestrengt, denn er beugte sich noch näher zu mir, und ich musste meine Hände nun mit aller Kraft gegen ihn stemmen, was ihm ein Grinsen entlockte und meinen Rücken unbequem gegen die Beifahrertür drückte. Ich erwog kurz, mein Knie hochzuziehen und gegen sein Kinn zu rammen, doch ich schätzte, dass mein Rock dafür zu eng war und ich mich nur lächerlich machen würde.
    Noch lächerlicher als eh schon.
    Im fahlen Licht der Straßenbeleuchtung konnte ich erkennen, wie sein Blick an mir herunterwanderte und wieder zurück zu meinen Augen.
    Hitze begann sich in mir auszubreite n. Mein Puls jagte wie bei einer Schwangeren mit Kreislaufkollaps. Thorsten Hartmanns Präsens schien das ganze Auto auszufüllen, raubte mir den Atem, rann meine Wirbelsäule entlang, oder waren das Schweißperlen? Die Welt um mich versank in einem Nebel, und es dauerte etwas, bis ich begriff, dass es an meinen Brillengläsern lag, die sich beschlagen hatten.
    Ich löste eine meiner Hände von Hartmanns Brust, fummelte irgendwie den Sicherheitsgurt auf, griff hinter mich, öffnete die Beifahrertür und sprang aus dem Auto.
    Das heißt, ich stürzte, denn der Rock war zu eng zum Springen und die Stöckelschuhe zu stöckelig. Im Fall verlor ich einen der elenden Pumps. Gerade als ich ihn über den Rand der beschlagenen Brille hinweg ausgemacht hatte und danach greifen wollte, packte mich ein fester Handgriff am Arm und zog mich auf die Beine. „Alles okay?“
    „Ja.“ Ich zerrte den hochgeschobene n businessgrauen Kostümrock herunter, das enge, unpraktische Ding.
    „Was halten Sie von meinem Vo rschlag?“
    „Was?“ Die Einfältigkeit meiner Wortwahl stimmte mich ärgerlich. Seit Hartmann aufgetaucht war, hatte ich mich aufgeführt wie eine Idiotin! Kein Wunder, dass er annahm, dass ich nicht bis drei zählen konnte und er leichtes Spiel bei mir hätte.
    „Mein Vorschlag über die Gestaltung dieser Nacht“, half er mir aus. „Spaß, guten Sex, keine Verpflichtungen, und dann trennen wir uns ohne Getue!“ Er stützte sich rechts und links von mir am Auto ab, so dass ich zwischen seinen Armen gefangen war.
    „Oh, dieser Vorschlag!“ Sofort duckte ich mich unter seinem Arm hindurch, griff nach meinem Schuh und zog ihn an, wobei ich fortfuhr: „Ihr Vorschlag gefällt

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