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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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hatte, nach ihrem Urlaub das Geschäft zu beginnen, hatte ich damit sogar zwei Optionen.
    Ich musste nur noch die Dame des Hauses von der Qualität der Produkte überzeugen, doch das war ein Kinderspiel! Die Produkte sprachen ja für sich.
    Die Wohnküche von Herrn Lodenbichler war gut eing erichtet für einen Junggesellen, der von Mutti bekocht wurde. Wir setzten uns alle um den Küchentisch, ich auf die Eckbank. Als sich Thorsten Hartmann neben mich drängte, beschloss ich spontan, doch zuerst die Produkte zu demonstrieren und erst danach die Kataloge.
    Ich erhob mich also, nahm meine Tasche und fragte: „Sie wollen doch sicher erst die Produkte sehen, nicht?“ Ich nickte und lächelte.
    Herr Lodenbichler nickte und läche lte.
    Frau Lodenbichler dagegen verstrahlte nach wie vor den hohlwangigen Charme eines Hühnerhabichts.
    Thorsten Hartmann trat zu mir und verkündete: „Das ist eine gute Idee! Und ich führe Ihnen unsere hervorragenden Produkte vor!“ Er beugte sich zu meinem linken Ohr und raunte hinein: „Ich höre auf, wenn Sie nachher mit mir ausgehen!“
    „Vergessen Sie’s!“ , zischte ich leise zurück und lenkte die Aufmerksamkeit der Interessenten gekonnt auf mich, indem ich meinen Vorführlippenstift zückte und damit eine pappige rote Spirale auf eine der Küchenfliesen über dem Herd malte.
    „Lippenstift ist Fett und Farbe, richtig?“ Ich nahm die Sprühflasche mit unserem Allzweckreiniger zur Hand, um die Interessenten mit dessen prompter Fettlösekraft zu beeindrucken.
    So weit kam ich jedoch nicht, de nn Thorsten Hartmann entwand mir die Sprühflasche mit den Worten: „Und hier sehen Sie einen phantastischen Make-up-Entferner“, er funkelte mich diabolisch an, „mit dem sich die Frau von Welt jeden Abend ihre Schminke Schicht für Schicht abschmiert.“
    Er richtete die Sprühflasche drohend auf Frau Lodenbic hler, die entrüstet zurückwich. Ich sprang schützend vor sie, entriss Thorsten Hartmann die Flasche und rettete sogleich mit einem professionell-herzlichen Lächeln die Lage. „Das ist natürlich nur ein Scherz! Dies ist ein phantastischer Allzweckreiniger!“
    Zur Demonstration sprühte ich die Lippenstiftspur auf der Kachel an und wischte sie mit einem Papiertuch in einer einzigen eleganten Bewegung weg. „Und so entfernt sich auch mühelos das Bratenfett!“
    Nun spürte ich, wie ich wieder Boden gewann. „ Jetzt brauche ich noch etwas warmes Wasser. Das darf ich mir sicher gleich hier aus dem Hahn nehmen?“
    Ich interpretierte Frau Lodenbichlers abfälliges Schna uben als Zustimmung, drehte den rot gekennzeichneten Wasserhahn an der Spüle auf, wartete, bis warmes Wasser kam und goss es in meine mitgebrachte Tupperschüssel. Meiner Tasche entnahm ich die Dose mit schwarzer Schuhcreme, mit deren Inhalt ich mir gleich die Hand zukleistern würde, um sie auf wundersame Weise mit unserem Allzweckreiniger wieder zu säubern, doch Thorsten Hartmann öffnete die Dose und versenkte, bevor ich es verhindern konnte, seine Finger in der Schuhcreme. Er beugte sich zu mir und flüsterte: „Gehen Sie jetzt mit mir aus?“
    „Nein!“ , fauchte ich zurück.
    Daraufhin strich er seine schwarzen Finger quer über die hellen Fliesen über dem Herd, holte aus meiner Tasche unser neues Ananas-Duschgel hervor und informierte die fassungslosen Zuschauer: „Und hier haben wir ein kraftvolles Reinigungsgel, das mühelos jeden Schmutz beseitigt!“
    Seine schändliche Tat vorausahnend griff ich nach der Duschgelflasche. Er ließ nicht los, sondern hob sie höher, und da ich mich mit eiserner Entschlossenheit und beiden Händen daran klammerte, und da Thorsten Hartmann trot zdem noch immer nicht losließ, hing ich plötzlich in der Luft.
    Durch den Druck meiner zu Klauen verkrampften Finger quetsc hte etwas vom Ananas-Duschgel aus der Flaschenöffnung. Es duftete fruchtig, und meine Finger rutschten ab. Beim Wiederaufprall meiner Schuhsohlen auf dem Lodenbichler’schen Linoleumfußboden glitt einer meiner Stöckelabsätze auf einem herabgefallenen Duschgeltropfen aus.
    Mein schliddernder Fall wurde abrupt gestoppt, als ich am Arm gepackt, in die Vertikale zurückgezerrt und in voller Länge an Thorsten Hartmann g eklatscht wurde.
    „Weiche Knie gekriegt?“ Sein Amüsement kroch an mir herab. „Gehen Sie jetzt mit mir aus?“
    Ich riss mich von ihm los , nahm ein Papiertuch von der Rolle, die über der Spüle hing und wischte mir das fruchtige Zeug rasch von den Fingern. Währenddessen

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