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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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wieder.“
    „Aber Sie haben eine tolle Nacht mit mir. Überlegen Sie es sich! Ich meine es ernst!“
    „ Sie stellen mir ein Ultimatum?“ Fast schon amüsierte mich seine Unverfrorenheit. „Dann sehen Sie sich besser für heute Nacht gleich nach einer dieser vernünftigeren Frauen um!“
    „Wir werden sehen!“
    Inzwischen waren wir im Kreis gegangen und wieder beim Hotel Seeblick angelangt. Margarete, die auf die Toilette musste, war dafür, nun meinen ursprünglichen Vorschlag anzunehmen, doch Ramona fiel jetzt plötzlich ein, in welcher Richtung ihre urige Kneipe mit den guten Klößen und dem Schweinebraten lag – „ganz in der Nähe, nur fünf noch Minuten!“ – und stapfte in die Richtung davon. Wir anderen folgten, die einen mit verständnisvollem Langmut, die anderen mit wachsender Verstimmung.
    Freya und Mick schienen überhaupt nicht zu registrieren, wohin sie gingen, so innig vertieft waren sie in ein offenbar anregendes Gesprächsthema, während Margarete unwillig zu ihrem ebenfalls unwilligen Mann zischte: „Wir müssen tolerant sein! Wir müssen tolerant sein!“
    Beim nä chsten Gasthaus hielten wir an.
    Das war zwar noch immer nicht Ramonas urige Kneipe mit den guten Klößen, doch Margarete bestand darauf, hier zu bleiben statt noch weiter durch das Dorf zu irren. Während sie und Beatrix auf die Toilette eilten, setzten wir uns an einen Tisch am Eingang, der glücklicherweise gerade frei geworden war, und studierten die Speisekarte. Die Bedienung hetzte zwischen den anderen, von Seminarteilnehmern dicht umdrängten Tischen umher, ohne uns weiter zu beachten.
    Obwohl Thorsten Hartmann sich anschickte, sich neben mich zu platzieren, hatte ich es in letzter Min ute geschafft, mich zwischen Peter und Sylvia zu quetschen. Ich konnte mir ein triumphales Lächeln nicht verkneifen.
    Noch bevor wir bestellen konnten , kamen Beatrix und Margarete an und erklärten, dass sie hier nicht bleiben würden, da der Zustand der Toiletten kein Vertrauen in das sonstige Angebot des Lokals rechtfertigte. Meine Geschäftspartner erhoben sich und folgten Ramona bereitwillig, die erfreut wieder die Führung zu ihrer „urigen Kneipe“ übernahm.
    Seufzend ging ich mit.
    Aus Ramonas „nur noch fünf Minuten“ wurden zwanzig, während Margarete permanent ihren Mann beruhigte: „Wir müssen tolerant sein! Wir müssen tolerant sein!“
    Als wir dann endlich in der urigen Kneipe mit den guten Klößen und dem Schweinebraten ankamen, stellten wir fest, dass kein Tisch mehr frei war, so dass mein ursprünglicher Vorschlag angenommen wurde, es im Hotel Seeblick zu versuchen.
    „Wir müssen tolerant sein! Wir müssen tol erant sein!“
    Mick und Freya beschlossen spontan, in die Pension zurückzugehen und entfernten sich.
    Und ich fragte mich die ganze Zeit, weshalb ich das alles über mich ergehen ließ. Und wo ich meine Geduld hernahm, die nun doch langsam an den Rändern auszufransen begann. War ich tatsächlich mit dieser anstrengenden Horde von Geschäftspartnern so erfolgreich geworden?
    Offensichtlich.
    Dass diese Geschäftspartner hier, die sich für das Geisblattsee-Seminar qualifizieren konnten, auch noch die Elite meiner Gruppe darstellten, hatte erst recht etwas Bizarres.
    Inzwischen waren die ersten Seminarteilnehmer mit ihrem Mittagessen fertig, wodurch im Hotel Seeblick genügend Plätze für meine hungrigen Geschäftspartner frei wurden.
    Doch Beatrix und ich mussten uns den leckeren Salat mit den Putenstreifen verkneifen, auf den ich mich eigentlich gefreut hatte, da nun die Zeit so weit fortgeschritten war, dass wir in fünf Minuten unseren Besprechungstermin mit Engelrichs hatten.
    Zum Glück hier im Hotel Seeblick .
    Wir fanden die Engelrichs im unteren Speisesaal, wo sie gerade ihr Mahl beendet hatten. Neidisch blickte ich auf die leeren Salatplatten, die Frau Engelrich beiseite schob, um für die Planungszettel von Beatrix Platz zu schaffen.
    Dann erklärte Herr Engelrich Beatrix, wie sie ihren Umsatz durch gezielte Produktmeetings verdoppeln konnte.
    Als er irgendwann auf die Toilette verschwand, beugte sich Frau Engelrich zu mir und raunte mir zu: „Was ist das eigentlich für einer, dieser Bruder von Michael Hartmann? Gestern wurde ich nicht so recht schlau aus seinem Motiv, so schnell die Stufe 1 aufzubauen.“
    Schnelle, unkomplizierte Spermienen tleerung!
    „Er will nicht wirklich das Geschäft aufbauen“, klärte ich Frau Engelrich auf. „Es war nur so eine Laune von

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