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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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herauszuschlä ngeln, doch seine Arme schlossen sich mit der üblichen Unnachgiebigkeit um mich. „Schschsch“, flüsterte er in mein Haar, dort wo die rosa Blume steckte. „Sie wissen, ich tue Ihnen nichts! Schschsch! Entspannen Sie sich, dann lasse ich los!“
    Probeweise stellte ich meine Kampfhandlungen ein.
    Er lockerte seinen Griff, hielt mich nur noch mit einem A rm und warf mit der freien Hand hier und da ein Steinchen ins Wasser. Der Vogel von vorhin zwitscherte wieder ein zaghaftes Lied. Gefangen von der Schönheit des Augenblicks und der Kraft von Hartmanns Körper sank mein Kopf auf die einladende Männerbrust hinter mir.
    Zum Teufel, w as konnte es schaden?
    „So ist es recht !“, äußerte er zustimmend. „Wenn Sie tatsächlich mal Ihrem Prinzen auf dem weißen Pferd begegnen sollten und der Sie anfassen will, dürfen Sie sich nicht gleich immer so verkrampfen. Sonst vergraulen Sie ihn noch!“
    „Sie machen sich noch immer über meinen Traum lustig, den Mann meines Lebens zu fi nden!“
    „Es ist nun mal eine unrealistische Spinnerei, die Sie viel tollen Sex verpassen lässt.“
    Warum nu r musste sich das Grollen jener tiefen Stimme in dem Hartmannschen Brustkorb so gut anfühlten? „Träumen darf man doch“, flüsterte ich.
    „ Nur wenn man nicht ganz den Bezug zur Realität verliert.“ Da war sie wieder, die kribbelnde Resonanz seiner Worte an meinem Ohr. „Mensch, Xenia, Sie sind doch kein pubertierendes dummes Ding, das von der großen Liebe träumt, sondern eine Frau mit Lebenserfahrung! Wie waren Ihre bisherigen Beziehungen zu Männern?“
    Ich dachte an meine fade Ehe, die ich endlich zu einem harmlosen und für Max untraumatischen Ende gebracht hatte. „Nicht gut.“
    „Das dachte ich mir“, b rummte es weiter angenehm in der breiten Brust. „Ihre fixe Idee vom Prinzen auf dem weißen Pferd verhindert alles. Legen Sie das ab, dann könnten Sie viel Spaß haben! Und ein Mann, der sich für Sie interessiert, hätte endlich eine Chance.“
    „Eigentlich verabscheue ich Männer, die sich für Frauen wie mich interessieren.“
    Er lachte auf. „Wie das?“ An der Bewegung seiner Schultermuskeln merkte ich, dass er den Kopf gedreht hatte und mich nun vermutlich anschaute.
    Ich seufzte. „Weil das alles elende Schwächlinge sind, die sich nur an einer starken Frau wie mir anlehnen wollen.“ Mit einem Blinzeln vertrieb ich das Bild von Olav, das noch immer vor meinem geistigen Auge herumdümpelte.
    „Ich interessiere mich auch für Sie“, vibrierte es wieder an meinem Ohr. „Und sehe ich vielleicht aus wie ein ele nder Schwächling, der sich an `ner Frau anlehnen will? Im Moment lehnen Sie eher an mir als umgekehrt, das möchte ich nur mal erwähnen!“
    „Damit sind doch nicht Sie gemeint“, beschwichtigte ich ihn. „Sie zählen nicht!“
    Doch er wirkte alles andere als beschwichtigt. „Was soll das heißen, ich zähle nicht?“
    „Sie zählen nicht, weil Sie kein Mann sind, der sich wirklich für mich interessiert.“
    Seine Brust dehnte sich zu einem mächtigen Atemzug. Ich hob meinen Kopf, sah in seine zusammengekniffenen Augen, legte meinen Finger auf seinen zum Widerspruch ansetzenden Mund und präzisierte: „Sie interessieren sich nur so lange für eine Frau, bis Sie sie zur Strecke gebracht haben. Was ist zum Beispiel mit der Frau von letzter Nacht?“
    „ Was soll mit ihr sein? Wir hatten eine Nacht lang viel Spaß und dann trennten wir uns ohne Getue.“
    „W ie groß ist Ihr Interesse jetzt an ihr?“
    Er schwieg. Ich kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sein Schweigen durchaus eine gewisse Aussagekraft hatte.
    „Und bei mir wäre es das Gleiche“, setzte ich nach. „Nac hdem Sie mit mir Sex gehabt hätten, könnte ich den Medizin-Nobelpreis gewinnen, im Irak als Söldnerin anheuern oder an einer Mars-Expedition teilnehmen, und das würde Sie nicht die Bohne interessieren. Weil Ihre Konzentration sich dann auf die Körbchengröße der nächsten Frau beschränken würde, die Sie erlegen wollen. Ihr Interesse an mir ist etwas sehr Flüchtiges, Herr Dr. Hartmann. Deswegen zählt es nicht.“
    Völlig unerwartet setzte er mich neben sich auf dem B oden ab, stand auf, drehte mir den Rücken zu und knurrte: „Wie Sie das sagen, klingt das so schäbig! Als müsste ich mich dafür rechtfertigen. Aber ich habe es echt satt, mich von Ihnen ständig kritisieren zu lassen!“
    Er setzte sich in Bewegung und marschierte d avon.
    Verblüff t folgte ich

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