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Liebling, Ich Kann Auch Anders

Liebling, Ich Kann Auch Anders

Titel: Liebling, Ich Kann Auch Anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Kast-Riedlinger
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drehte sich auf den Rücken und paddelte mit den Füßen, um langsam neben ihm herzugleiten. Anschließend tollte sie mit ihm auf dem Rasen herum, bis beide außer Atem und fast trocken waren. Als Eva ins Haus ging, trottete er ihr nach. Er saß im Bad und wartete geduldig, bis sie geduscht und ihre Toilette vollendet hatte. Dann schaute er ihr aufmerksam beim Anziehen zu.
    »Du bist auch so ein richtiger Macker«, stellte Eva lachend fest und kraulte seinen Hals, worauf er sich gleich auf den Rücken warf und ihr seine bevorzugten Kraulzonen entgegen reckte.

    »Komm!« sagte sie, »Sehn wir mal zu, dass wir für dich was in der Küche finden!«
    Sie ging davon aus, dass Francis einverstanden war, wenn sie sich in der Küche zu schaffen machte, sowieso, wenn es darum ging, ein Hundeleben zu retten. Als Erstes stellte sie Cerberus frisches Wasser hin. In der angrenzenden Speisekammer fand sie Hundefutter, von dem sie – um nichts falsch zu machen – eine kleine Portion in den leeren Napf füllte. Im Grunde wäre sie in der Lage gewesen, das komplette Frühstück zuzubereiten. Aus Magnus’ Monologen wusste sie nämlich, dass Francis und die Kinder morgens Birchermüesli aßen. Er selbst verspeiste zuerst ein Schinken-, dann ein Käse- und schließlich ein Honigbrot. Dazu gab’s Kaffee für die Erwachsenen und Ovo für die Jugend. Aber sie setzte nicht ihr ganzes Wissen in die Tat um, sondern beschränkte sich darauf, die Kaffeemaschine in Gang zu setzen. Als sie die nötigen Vorbereitungen getroffen hatte, tauchte Francis im Morgenmantel auf. »Sag bloß, du warst schon schwimmen!«
    »Wir beide waren schon schwimmen, klar«, erwiderte Eva mit Blick auf Cerberus.
    »Ich wäre zu gern mitgekommen!«
    »Gut, dann gehen wir halt noch mal.«
    »Im Ernst? Du bist doch schon fix und fertig angezogen!«
    »Na und? Das macht doch nichts. Ich komm trotzdem mit. Vorher richten wir aber das Frühstück. Dann können wir uns nachher gleich gemütlich niederlassen.«

     
    »Das tut wirklich unglaublich gut!«, rief Francis fröhlich, als sie dem See entstiegen. »Schon ulkig: Ich hab diese fantastische Gelegenheit direkt vor der Nase und eine Frau aus München muss mich auf den Geschmack bringen.«
    »Nun weißt du es ja wieder und kannst es täglich tun.«
    »Wäre schon besser, wenn mich jemand entsprechend anschubsen würde – zumindest für den Anfang …«
    »Ach was, das schaffst du schon. Cerberus ist sicher mit Begeisterung von der Partie.«
    Sie trennten sich in der Eingangshalle, um sich anzuziehen.
    Eva kam zuerst ins Frühstückszimmer und traf dort auf Magnus. »Guten Morgen«, grüßte sie so unbefangen es ging.
    »Morgen«, erwiderte er muffig. Er räuspert sich. Dreimal. »Findest du das, was du hier abziehst, eigentlich geschmackvoll?«, fragte er schließlich in vorwurfsvollem Ton.
    »Geschmack dürfte wohl kaum ein Kriterium sein, das du einfordern kannst.«
    »Muss ich etwa damit rechnen, dass du nun öfter hier auftauchst?«
    »Schon möglich. Aber ich kann dir versichern, das hat überhaupt nichts mit dir zu tun.«
    Wenn Frauen Männersprüche verwenden …
    »Dass ich nicht lache!« Natürlich lachte er nicht, sondern er blitzte sie wütend an.
    »Okay, nimm dich wichtig und halt dich für den Nabel der Welt, wenn es dir guttut! Ich bin jedoch nicht deinetwegen hier, sondern weil deine Frau mich eingeladen hat. Und ich werde wiederkommen, wenn sie mich wieder einlädt, denn wir mögen uns.«
    »Wie schön! Was ich dabei fühle, ist dir wohl gleichgültig!«
    »Weißt du, Magnus, in puncto Gleichgültigkeit gegenüber den Gefühlen anderer hast du mir eine überaus eindrucksvolle Lektion erteilt, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde. Never ever! Um auch mal deinen Wortschatz zu bemühen.«
    Sie lächelte in sein zerknirschtes Gesicht. »Nächste Woche, von Mittwoch bis Freitag, wirst du allerdings deine Ruhe vor mir haben, das kann ich dir versprechen. Hundertprozentig.
    »Na großartig. Sehr entgegenkommend, mich über diese erfreulichen Aussichten zu informieren!«
    »Sag mal, warum begegnest du mir eigentlich mit einer solchen Aggressivität? Ich hätte ja wohl eher Grund, auf dich sauer zu sein als umgekehrt!«
    »Ah ja? Nach allem, was du mir neulich abends angetan hast.«
    »Oh, ich hab dir was angetan? Interessant! Wie hätte ich dir etwas antun können, nachdem du mich noch nicht mal eines Grußes gewürdigt hattest?«
    Er schnaubte nur.
    »Ach so …« Sie lachte. »Gegenüber wie

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