Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
Vom Netzwerk:
»Okay, dann geh nach Hause, aber ruh dich um Himmels willen aus.«
    »Versprochen. In fünf Minuten bin ich weg. Ich mach‘ nur noch rasch ein paar Sachen für Janeys Party fertig.«
    »Also dann, bis morgen.«
    Ihre Telefonate zogen sich jedoch fast noch eine Stunde hin. Während sie gähnend anfing, ihre Sachen einzusammeln und in ihre Tasche zu packen, malte sie sich aus, wie schön jetzt ein heißes Bad wäre. Plötzlich vernahm sie eine Stimme hinter sich. Sie schoss herum.
    »Das muss ja eine ziemlich dicke Krise sein, wenn Sie dafür Ihren Boss versetzen.« Die Stimme strotzte vor Belustigung, und sie hätte ohne hinzusehen sagen können, von wem die Worte kamen. Er stand in der Tür und hatte sein vertrautes schiefes Lächeln aufgesetzt. In seinen grünen Augen funkelte etwas, das ihr sagte, dass er den wahren Grund für ihr Fernbleiben erraten hatte.
    »Lust auf einen Drink?« Ihr Zögern schien seine Belustigung nur zu verstärken. »Rein unter Kollegen natürlich, versteht sich.«
    Ally antwortete nicht sofort. Sie wusste, dass sie nicht mit ihm allein weggehen sollte, und dennoch würde es, wenn sie nein sagte, so aussehen, als interpretierte sie zuviel in die Situation hinein.
    Sein Lächeln wurde breiter. Mit einem Anflug von Ärger registrierte sie, dass Danny Wilde sie vermutlich durchschaut hatte. Doch dann kam ihr eine Idee, wie sie den Kopf aus der Schlinge ziehen und ihm zeigen konnte, dass er sie kalt ließ.
    »Ich kann leider nicht.« Sie erwiderte sein Lächeln ohne eine Spur von Anmache. »Meine Tochter gibt nämlich zu ihrem 18. Geburtstag ein Riesenfest. Sie wäre begeistert, wenn Sie kämen.«
    Zum erstenmal in ihrer kurzen Bekanntschaft hatte Ally das Vergnügen zu sehen, wie Danny Wilde die Fassung verlor. Aber nicht lange.
    »Sehr gerne.« Er hielt ihr die Tür auf.
    Als sie hinausging und dabei verzweifelt jeden Blickkontakt vermied, kamen ihr für einen kurzen Moment Bedenken wegen Matt. Doch persönlich hatte er nichts gegen Danny Wilde, und Janey würde sich wie im siebten Himmel fühlen. Das wäre die Sensation. Wie auch immer, er würde sowieso nicht kommen.
    »Wie viele Leute erwartest du für morgen?« Matt entwand Janey die Liste. Sie war etwa einen Meter lang. »Das dürfte ungefähr das halbe Londoner Telefonbuch sein.«
    »In Wirklichkeit sind es nur um die dreihundert.« Vergeblich versuchte Janey, den Ausdruck wieder in ihren Besitz zu bringen.
    Erleichtert registrierte Ally, dass ihre Tochter wieder ganz die alte war, jetzt, wo Matt und sie wenigstens miteinander sprachen.
    »Plus Trittbrettfahrer«, stellte Jess klar. Janey warf ihr einen vernichtenden Blick zu. Auf Jess war einfach Verlass. »Ohne Überraschungsgäste ist eine Party doch null cool. Sie sind das eigentlich Interessante.«
    »Mum?« Janey hatte ihr gewinnendes Lächeln aufgesetzt. »Könnten wir Tequila mit Wasser verdünnt trinken? Das ist der Drink des Jahres.«
    »Nein, das könnt ihr nicht. Es gibt Punsch. Den kann ich literweise mit Orangensaft strecken, wenn du nicht hinschaust. Ich habe nämlich keine Lust darauf, dass deine Freunde mit ihren Minis in den Swimmingpool fahren.«
    »Aber Ma, das war doch in den Sechzigern.«
    »Vielen Dank, aber wir haben uns in den Sechzigern ausgesprochen anständig benommen«, widersprach Matt.
    »Und was war mit freier Liebe und so?« fragte Jess unschuldig.
    »Alles Blödsinn. Sie haben einmal bewiesen, dass sich die sexuelle Revolution zwischen sechs Leuten in Chelsea abgespielt hat.« Matt nahm sich noch einen Toast. »Und ich war keiner von den Sechsen. An meinem 21. Geburtstag ist mein Vater sogar mit der Taschenlampe herumgeschlichen, um irgendwelche Sittenstrolche aufzuspüren.«
    »Hat er welche gefunden?«
    »Nur im Geräteschuppen meinen Freund Larry mit einem Mädchen.«
    »Und? Waren sie gerade mittendrin?« Jess war von diesem kuriosen Stückchen Sittengeschichte vollkommen begeistert.
    »Natürlich nicht. Sie standen da, als ob sie kein Wässerchen trüben könnten. Es gab nur ein Problem.« Matt nippte grinsend an seinem Kaffee. »Larrys Krawatte klemmte hinten in ihrem Reißverschluss.«
    Ally lachte. »Das war das einzige, was er entdeckt hat?«
    »Allerdings«, erwiderte Matt aufgeblasen. »Wir wussten damals noch, wie wir uns zu benehmen hatten.«
    »Quatsch!« Jess bedeckte ihren Toast mit einer zentimeterdicken Marmeladenschicht. »Vermutlich lagen sie oben auf den Mänteln und bumsten.«
    Matt gab sich schockiert. »Gott sei Dank bin ich

Weitere Kostenlose Bücher