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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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gegen die Wand.
    »O Gott«, flüsterte Belinda und konnte ihr Pech nicht fassen. »Er ist besoffen.«
    Als die Musik aus Jon Leightons neuestem Film ertönte, stand Matt auf. »Und nun begrüßen Sie bitte meinen letzten Gast.« Er blickte sich erwartungsvoll um und konnte mitansehen, wie Leighton durch das Studio stolperte und elegant auf dem Sofa zusammenklappte.
    Belindas Magen machte einen Satz, und ihre Handflächen wurden feucht. Sie war es gewesen, die darauf bestanden hatte, Jon Leighton einzuladen, während Matt dagegen argumentiert hatte, weil er ihn für langweilig und eingebildet hielt. Guter Gott, warum hatte sie ihn nicht unter die Lupe genommen, als er eingetroffen war? Dann hätte sie wenigstens einen Ersatzmann auftreiben oder Matt warnen können. Belinda vergrub vor Grauen das Gesicht in den Händen. Sie mussten noch zwölf Minuten der besten Sendezeit durchstehen. Sie rang um Fassung und ging ihre Möglichkeiten durch. Sie konnten ausblenden und etwas anderes senden. Das Studio müsste ein paar Trickfilme auf Lager haben. Doch das wäre eine demütigende Niederlage. Sie zwang sich dazu, auf den Bildschirm vor ihren Augen zu schauen.
    Auf der Stelle hatte Matt die Lage erfasst. »Ach du liebe Zeit.« Er wandte sich zum Publikum, lächelte breit und genoss sichtlich jede Minute. »Hat vielleicht jemand eine Alka-Seltzer?«
    Der Sturm von Beifall und Gelächter schien nicht enden zu wollen. Belinda schaute verblüfft. Alles würde gut gehen. Matt war nicht aufgeschmissen. Er würde es auf die witzige Tour nehmen. Langsam entspannte sie sich und hoffte, dass niemand ihre Verzweiflung bemerkt hatte.
    »Du fragst, warum wir Matt nicht rauswerfen.« Belinda spürte, wie sich Bernie Longs spöttischer Blick tief in ihren Rücken bohrte. »Jetzt weißt du‘s. Weil Matt Boyd der beste ist, den es gibt.«
    Als der Nachspann lief, klatschte das gesamte Team Matt Beifall, und Leightons betretener PR-Mann half seinem Schützling aus dem Studio. Normalerweise hätte Belinda sich jetzt zu den anderen ins Studio gesellt, um Matt zu gratulieren, doch sie blieb noch eine Weile in der Dunkelheit des leeren Regieraums und tat so, als suche sie ihre Sachen zusammen.
    Auf einmal stand Matt in der Tür. »Hast du Bernie gesehen?«
    Belinda sah auf. Sie war verlegen, weil sie ihn dermaßen unterschätzt hatte. »Ich glaube, er ist reingegangen, um dir zu gratulieren.«
    Matt lächelte und wandte sich zum Gehen.
    »Matt...« Belinda schwieg verzagt.
    Verwundert über ihren plötzlichen Mangel an Selbstbewusstsein, drehte er sich um. Belinda mit ihrem messerscharfen Verstand und den kurzen Röcken, die verwirrenderweise weniger sexuelle Verfügbarkeit als vielmehr eine Warnung vor streng verbotenem Terrain bedeuteten, jagte allen Mitarbeitern der Sendung Angst ein. »Post-Feministin« hatte Bernie sie einmal genannt und sie damit beleidigen wollen. Doch Belinda hatte nur gelacht.
    »Ich wollte mich bloß entschuldigen.« Sie sah beiseite und fingerte an ihrem Skript herum. »Wegen Jon Leighton, meine ich. Ich hätte es mitkriegen und dich warnen müssen.«
    »Es hat mir Spaß gemacht.« Matt lächelte entwaffnend, und ihr wurde klar, dass er es ernst meinte. »Er war interessanter als in nüchternem Zustand.«
    Belinda begegnete seinem Blick und spürte zum erstenmal, was es mit seinem berüchtigten Charme auf sich hatte.
    »Und überhaupt« - auch in Matts Tonfall lag ein Hauch von Verlegenheit- »bin ich derjenige, der sich entschuldigen sollte. Ich war in letzter Zeit eine echte Landplage.«
    »Stimmt.« Nun erwiderte sie sein Lächeln. »Du warst absolut nervtötend.«
    Matt zuckte mit den Achseln und wurde plötzlich ernst. »Ich weiß.« Er zögerte einen Moment. »Das Problem ist, dass ich mich zu Tode langweile. Ich mache diese Show jetzt seit zehn Jahren. Heute Abend war ich endlich einmal wieder gefordert.«
    »Wenn du so über die Show denkst«, die Herausforderung in ihren dunklen Augen war fast maskulin in ihrer Direktheit, barg aber einen Hauch von Provokation, der alles andere als maskulin war, »warum tust du dann nichts dagegen?«
    Ally kam eine Viertelstunde zu früh vor Janeys und Jess‘ Schule an, um auch ganz bestimmt einen Parkplatz zu bekommen, wo die beiden sie sehen würden. Sie hatte ihren Töchtern nicht gesagt, dass sie sie abholen würde, aber es war ein so schöner Tag, und deshalb hatte sie beschlossen, sie mit einem Picknick zu überraschen. Stunden hatte sie damit zugebracht, winzige

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