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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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beraten, die ständig verheiratete Männer bumst!«
    »Woher sollen wir das wissen?« Die Produktionsassistentin drehte sich zu ihm um. Sie war wütend, weil er anscheinend inkompetent war und sie seinetwegen verpasste, was Ally sagte. »Du bist doch der Produzent. Genau das Thema hat Maggy angekündigt.«
    Der Regisseur saß wie gebannt auf seiner Stuhlkante. »Worum es auch geht, misch dich jetzt bitte nicht ein.« Er zeigte auf den Monitor über Kamera vier. »Schau dir mal das Publikum an. Sie sind am Weinen. Herrgott noch mal!« Er wandte sich an den Bildtechniker. »Schnell. Fang ein paar Zuschauerreaktionen ein. Das ist ja unglaublich!«
    Bill Ford setzte sich wieder. Er hatte keine Ahnung, was sich da abspielte. Er hätte es auf seinem Skript verfolgen sollen. Wenn die Telefonistin nicht diesen dämlichen Anruf durchgestellt hätte, wäre er jetzt auf dem laufenden. Er schlug die entsprechende Seite auf. Da stand die Einleitung schwarz auf weiß, genau so, wie er sie geschrieben hatte. Über das Mädchen, das verheiratete Männer bumste. Er starrte wieder auf den Monitor, und ein lächerlicher, verrückter Gedanke kam ihm in den Sinn. Nein, das würde Maggy nicht tun. Sie würde es nicht wagen. Doch als er ihren düsteren Gesichtsausdruck sah, wusste er auf der Stelle, dass sie es doch gewagt hatte. Dieses Miststück. Sie hatte absichtlich die falsche Einleitung gelesen.
    Den Rest der Show erlebte Ally wie im Traum. Sie hätte im Nachhinein kein einziges der besprochenen Themen nennen können. Aber sie hatte es überstanden. Obwohl es nahe gelegen hätte, hatte sie weder den Faden verloren, noch war sie hinausgerannt oder zusammengebrochen, noch hatte sie zu erklären versucht, dass das Ganze ein furchtbarer Fehler war. Sie hatte durchgehalten. Und zumindest darauf war sie stolz. Jetzt musste sie nur noch sitzen bleiben und abwarten, bis Maggy die Show zu ihrem Ende gebracht hatte. Dann konnte sie sich leise davonstehlen und die ganze Angelegenheit vergessen. Und am Montag würde sie sich bei einer gemeinnützigen Einrichtung bewerben, so wie Matt es vorgeschlagen hatte.
    Endlich, nach einer halben Ewigkeit, gab der Aufnahmeleiter Maggy das Schlusszeichen, und die Titelmusik von Hello erklang. Die Show war zu Ende.
    Als der Abspann vorüber war, stapfte Bill Ford quer durch das Studio. Er sah aus wie ein Vulkan kurz vor der Explosion. Ally stand auf, merkte dann aber, dass das Mikrofon noch an ihr befestigt war, und setzte sich wieder hin. Bevor sie irgend etwas sagen konnte, entfernte Maggy ihres mit einer gekonnten Bewegung und reichte es dem Tonmann.
    »Ich weiß, ich weiß, Schätzchen.« Maggy streckte schützend die Hände aus, als Ford auf sie zukam. »Aber geben wir‘s doch zu, sie brauchte eine echte Feuerprobe. Schließlich machen wir hier LiveFernsehen. Da muss man auf alles gefasst sein.«
    Ford blieb abrupt stehen. Einen Augenblick lang war er sprachlos angesichts ihrer Unverfrorenheit. »Nun, die hast du ihr ja verschafft.«
    Als er sich umdrehte, um Ally zu gratulieren, lächelte er. Eben erst war ihm die Ironie der ganzen Angelegenheit richtig klargeworden. Maggy Mann war mit Pauken und Trompeten in die Grube gefallen, die sie selbst gegraben hatte. Ohne diesen kleinen Schock wäre Ally wahrscheinlich mit irgendwelchem nichtssagenden Schrott angekommen, den sie tagelang vor dem Spiegel geübt hatte. Statt dessen hatte Maggy sie gezwungen, spontan zu sein. Und das hatte Ally brillant gemeistert. Ally Boyd war auf jeden Fall, ganz egal mit wem sie verheiratet sein mochte, eine echte Entdeckung.
    »Allegra!« Bill beugte sich herab und gab ihr einen Kuss. »Sie waren phantastisch!«
    »Das war sie allerdings«, bekräftigte eine andere Stimme. Erstaunt drehte Ally sich um. Hinter ihr stand Matt mit einem riesigen Rosenstrauß. Janey und Jess flankierten ihn.
    »Mum, du warst unglaublich! Ich habe überhaupt nicht mehr gemerkt, dass du es warst.« Janey legte einen Arm um Ally und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, wir würden uns heute einfach ohne ein Wort aus dem Staub machen?«
    »Doch, hat sie«, widersprach Jess und gab ihr einen Kuss auf die andere Wange. »Ach, übrigens, Mum, ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe« sie lächelte ihre Mutter verschmitzt an, »aber wo wir gerade beim Thema sind - meine Periode ist ein bisschen spät dran...«
    Sie duckte sich, bevor Ally ihr einen Klaps versetzen konnte.
    »Ich weiß ja nicht, wie es

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