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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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hatten, waren Freunde.
    An diesem Abend saß Matt am Küchentisch und blätterte die Zeitung durch. Neben ihm saß Jess und las ein Buch. Janey stand am Herd und fabrizierte eine Linsenmousse. Normalerweise las Jess nie am Tisch, schon gar nicht, wenn Matt danebensaß. Es war wohl wirklich das erste Mal seit Wochen, dass die ganze Familie in einem Raum versammelt war. Sie fragte sich, ob sie ihr unbewusst das Bild der Kernfamilie vorspielten.
    »Ich bin froh, dass ihr alle da seid.« Ally setzte sich neben Jess. »Ich möchte nämlich mit euch reden.«
    »Wow.« Jess legte ihr Buch beiseite. »Eine Familienkonferenz? Dann muss es ernst sein. Verlässt du uns wegen eines anderen Mannes?«
    Ally fuhr ihrer Tochter liebevoll durchs Haar. Sie wusste, dass Jess das nur fragen konnte, weil sie die Antwort bereits wusste.
    »Du planst eine Geschlechtsumwandlung. Sollen wir dich von nun an Alan nennen?« Ally überlegte, warum Jess wohl immer versuchte, jedes ernste Gespräch ins Lächerliche zu ziehen.
    »Ich verlasse euch nicht, und ich plane auch keine Geschlechtsumwandlung. Ich möchte mit euch über dieses Angebot sprechen.«
    »Aber ich dachte, du hättest bereits zugesagt. Wieso kam denn sonst heute morgen dieser riesige Rosenstrauß von Century?«
    »Ts, ts, Jessy«, klärte Janey sie vom Herd herüber auf. »Du kriegst die Blumen, bevor du dich ganz hingibst, klar?«
    Ally blickte von Matt zu den Mädchen. »Was meint ihr? Soll ich es annehmen? Das hieße, ich wäre drei Tage oder mehr nicht zu Hause. Bill sagte, es könnten sogar Übernachtungen nötig sein, wenn wir Aufzeichnungen machen. Das würde bedeuten, dass das Haus leer wäre, wenn ihr heimkommt.«
    Ob ihnen das wirklich etwas ausmachen würde. Sie hatte stets Wert darauf gelegt, ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass ein Zuhause auf sie wartete. Nicht unbedingt ein Kuchen im Backofen, aber immerhin ein warmes und gemütliches Heim. Doch wem bedeutete das eigentlich mehr: ihr oder ihnen?
    »Ich meine«, sagte Janey, ohne von ihren Linsen aufzusehen, »du solltest tun, was du willst. Ständig bist du für andere dagewesen. Jetzt bist du mal selbst an der Reihe.«
    »Und du, Jess?«
    »Mach es. Ich wollte schon immer eine berufstätige Mutter haben.«
    Ally sah sie erstaunt an.
    »Alle sagen, sie seien wesentlich nachgiebiger. So voller Schuldgefühle, dass sie dir einen Mord durchgehen lassen würden.«
    »Frechdachs«, sagte Ally freundlich. »Und was meinst du, Matt?«
    Matts Blick war unbewusst wieder auf die Sportseite der Zeitung gefallen. »Wozu?«
    »Dazu, ob ich den Job bei Century annehmen soll.«
    »Willst du ihn?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann sag zu.« Er streckte eine Hand nach hinten zu Janey aus. »Wir werden schon überleben, was, Mädels?« Sox schüttelte heftig den Kopf.
    »Keine Frage«, stimmte Jess zu. »Dad kann seine Anzüge selbst von der Reinigung abholen.«
    »Aber sicher«, bestätigte Matt. »Was ist übrigens eine Reinigung?«
    »Glaub das bloß nicht«, warf Janey von ihrem sicheren Platz am Herd ein. »Er wird sie von seiner Sekretärin abholen lassen.«
    »Allegra, ich weiß nicht, wie sie zu so einer Meinung von mir kommen«, wandte Matt in beleidigtem Ton ein, »als sei ich ein hilfloser, egoistischer Chauvi, der nichts allein machen kann.«
    »Das weiß ich auch nicht, Liebling.« Ally überhörte das Gekicher hinter ihrem Rücken. »Wirklich nicht.«
    »Ein Problem gibt es aber doch.« Matt verstummte, da er sich nicht sicher war, ob er weitersprechen sollte.
    »Und das wäre?«
    »Fürchtest du nicht, dass die Leute glauben könnten, du hättest den Job meinetwegen bekommen?«
    Ally verlor den Mut. Er hatte recht. Genau das würden die Leute denken. Aber war es nicht vielleicht an der Zeit, dass sie aufhörte, sich darum zu kümmern, was die Leute dachten?
    »Wenn sie das denken«, sagte sie und war sich auf einmal sicherer als je zuvor, dass sie es versuchen musste, »dann werde ich sie eben davon überzeugen, dass sie sich geirrt haben, oder?«
    »Also.« Am Morgen ihrer ersten Besprechung für Hello reichte Ally Matt ein Blatt Papier, auf dem in ihrer schönen, geschwungenen Handschrift die Termine für den bevorstehenden Tag notiert waren. »Fiona Wilsons Mutter nimmt die beiden Mädchen mit zur Schule. Heute ist Donnerstag, also darf Jess ihre Klaviernoten nicht vergessen. Ach, und sag Janey, dass zum Abendbrot eine Spinat-Quiche im Kühlschrank steht.«
    »Du hast doch nur eine Besprechung.« Matt schob sie

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