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Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Titel: Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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ihrem nächsten Orientierungspunkt war länger, als er vermutet hatte. Gerade als Sam befürchtete, sie wären vom Weg abgekommen, spürte er einen langen Hebel aus Metall unter seiner Hand. Dies versetzte ihm einen heftigen Adrenalinstoß.
    Das musste der Kühlraum sein. Nur noch ein paar Schritte, und dann sollte die Tür zur Herrentoilette kommen. Lieber Gott, bitte lass das Kind noch da drin sein, flehte Sam im Stillen.
    „Johnny! Johnny! Hier ist die Feuerwehr! Kannst du mich hören?“
    Schon als er rief, war ihm jedoch klar, dass eine Antwort unmöglich war. Das Zischen und Krachen des Feuers ähnelte, dem eines aufziehenden Sturms, und die ständigen Explosionen von Spraydosen und Putzmitteln vorne im Supermarkt klangen wie Geschosse bei einem Bodengefecht. Rasch ließ Sam seine Hand an der Wand entlanggleiten, in der Annahme, gleich auf die Tür zur Herrentoilette zu stoßen. Aber unter seinem Handschuh war nichts zu spüren außer der glatten Mauer. Seine Wadenmuskeln fingen allmählich an, vom Kriechen zu schmerzen, und Sam schnürte es den Magen ab. Wenn wir noch immer auf der richtigen Spur sind, wo zum Teufel ist dann diese verdammte Tür? dachte er.
    Kaum war ihm dieser Gedanke durch den Kopf geschossen, ertastete er auch schon einen Türknopf. Das musste die Herrentoilette sein! Sam hockte sich hin, packte Charlie bei der Schulter und schlug auf die Wand. Charlie nickte, um zu zeigen, dass er die Tür ebenfalls gesehen hatte.
    Sam machte eine Handbewegung und richtete sich zusammen mit Charlie abrupt auf. Sie rissen die Tür auf, gingen hinein und leuchteten rasch mit ihren Taschenlampen in jede Ecke. Fast sofort füllte sich der Raum mit Rauch, doch sie hatten genug Zeit, um zu wissen, dass die beiden Kabinen leer waren.
    Oh nein!
    Charlie deutete auf die Tür. Sam nickte, sie kehrten sofort um und verließen die Toilette. Vermutlich hatte der Junge einen Fluchtversuch unternommen und war dabei gescheitert.
    Wieder ließen die beiden Männer sich auf die Knie nieder, um dem beißenden dichten Qualm so gut es ging auszuweichen. Die mittlerweile sehr intensive Hitze drang allmählich durch ihre Feueranzüge hindurch. Eine innere Stimme sagte Sam, dass er sich beeilen und hier so schnell wie möglich verschwinden sollte, solange noch Zeit dazu war. Seine Handschuhe waren so heiß, dass er das Gefühl hatte, sie würden mit seiner Haut verschmelzen. Noch länger hier zu bleiben war wie Selbstmord, aber er wollte unbedingt das Kind finden.
    Er dachte an die Mutter, die draußen wartete, und stellte sich ihr Gesicht vor, wenn sie allein herauskommen würden. Nur noch ein Versuch sagte er sich. Wir gehen denselben Weg zurück, den wir gekommen sind, aber an der gegenüberliegenden Wand entlang. Vielleicht haben wir ja Glück.
    „Wir müssen raus hier!“, schrie Charlie.
    Sam nickte, nahm ihn jedoch beim Arm und streckte den Finger aus.
    „Wir nehmen die andere Seite!“
    „Alles klar!“, schrie Charlie zurück.
    Sam griff nach dem Funkgerät, um den Einsatzleiter zu informieren.
    „Captain! Hier ist Sam! Wir können den Jungen nicht finden. Wir kommen an der anderen Wandseite entlang raus.“
    Durch den ihn umgebenden Lärm hörte er ein statisches Rauschen. Sam wusste, dass Captain Reed antwortete, konnte jedoch nichts verstehen außer „jetzt“. Dann hörte er noch, wie Reed schrie: “… kommt durch“, und das Blut stockte ihm in den Adern. Das Feuer musste nun auch im hinteren Teil durchs Dach geschlagen sein.
    Sam steckte das Funkgerät wieder ein und schrie Charlie zu: „Wir müssen sofort raus!“
    Charlie nickte, und gemeinsam bewegten sie sich vorwärts. Nur wenige Sekunden später spürte Sam, dass er keinen Beton mehr unter sich hatte. Selbst durch seine dicken Handschuhe hindurch konnte er den Umriss eines Körpers auf dem Fußboden spüren.
    „Charlie! Wir haben ihn!“, schrie er.
    Charlie kam zu ihm.
    „Nimm du die Beine, ich nehme die Schultern!“, rief er.
    Doch genau in diesem Augenblick explodierte ein Feuerball. Sam schaute auf, gerade als eine Feuerwand sich auf sie zubewegte. Er schlug Charlie auf den Helm und schrie laut.
    „Feuerball! Runter!“
    Dann warf er sich selbst auf den ungeschützten Jungen und zog ihn unter sich, gerade als der Feuerball über sie hinwegbrauste.
    Sam hatte Angst um das reglose Kind unter ihm. Seine Gedanken überstürzten sich. Ob der Junge schon tot war? Und wenn nicht, wie könnte er jetzt noch überleben? Sie konnten nicht auf demselben

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