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Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Titel: Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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Übertragungswagen mehrerer lokaler Fernsehstationen etwa vier Häuserblocks entfernt standen, spürte er, dass die Kamera-Zooms auf ihn gerichtet waren. Deshalb ließ er sich seine Gefühle nicht anmerken. Wenn er trauerte, dann auf keinen Fall vor einer Kamera.
    Als er wegschaute, nahm er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr und zog die Brauen zusammen. Die Polizisten hatten zwei Frauen durch die Absperrung gelassen, und sie rannten jetzt auf ihn zu. Reed erkannte Charlie Sterlings Frau, doch nicht die andere in ihrer Begleitung.
    „Verdammt!“, fluchte er vor sich hin. Er wollte Patricia Sterling nicht sagen müssen, dass ihr Mann aller Wahrscheinlichkeit nach tot sei.
    Die Luft war voller Rauch und Lärm, und sobald Tisha und Harley die Absperrung hinter sich hatten, liefen sie durch Wasser.
    Harley ließ sich von Tisha mitziehen, blickte jedoch nicht zu dem hochgewachsenen, uniformierten Mann, der mit strenger Miene am Ende des Gebäudes auf sie wartete. Sie hatte nur Augen für die Flammen, die hinter ihm zum Himmel emporloderten.
    „Mein Gott!“, flüsterte sie und stolperte.
    Tisha hielt sie am Ellbogen fest.
    „Bleib nicht stehen, und schau nicht zum Feuer!“, sagte sie, ihre Augen glänzend vor ungeweinten Tränen. „Captain Reed wird uns sagen, was wir wissen müssen.“
    Reed kam ihnen entgegen.
    „Patricia, nicht wahr?“, fragte er und berührte Tisha am Arm.
    Ihr Kinn zitterte, aber sie rang sich ein Lächeln ab.
    „Ja, Sir, und dies hier ist Sams Frau Harley.“
    „Sie sollten nicht hier sein, wissen Sie.“
    „Wo sollten wir denn wohl sonst sein?“, gab Tisha zurück.
    Reed zuckte mit den Schultern und warf einen Blick auf Harley. Er ergriff ihre Hand und merkte sofort, dass sie sich dessen nicht einmal bewusst war. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihre Pupillen vergrößert, während sie ungläubig auf das Feuer starrte.
    „Mrs Clay, es tut mir leid, dass wir uns unter diesen Umständen begegnen. Ich wollte zu Sams Barbecue letzten Monat kommen, aber mein jüngster Sohn hat sich an dem Tag beim Baseball-Spiel den Knöchel gebrochen. Meine Frau und ich haben den Nachmittag und den größten Teil des Abends in der Notaufnahme verbracht.“
    Harley blinzelte. „Verzeihung!“, murmelte sie. „Was sagten Sie?“
    Seufzend sah Reed zu Tisha hinüber. „Ich nehme an, jemand hat Sie angerufen. Sonst wären Sie nicht hier.“
    „Was können Sie uns sagen?“, fragte Tisha.
    Unwillkürlich zuckte ein Muskel in Reeds Unterkiefer, und unbewusst verstärkte sich sein Griff um ihren Arm.
    „Sam und Charlie sind reingegangen, um ein Kind zu suchen, das noch drin war.“
    Tisha stöhnte und presste sich dann die Hand vor den Mund, um nicht zu schreien.
    „Und?“
    „Sie haben den Jungen gefunden, haben es aber nicht mehr geschafft rauszukommen“, berichtete Reed. „Der letzte Funkspruch war ein SOS von Sam. Er sagte etwas davon, dass sie eingeschlossen seien, aber der Rest war nicht mehr zu verstehen. Wir haben sofort eine schnelle Eingreifgruppe reingeschickt, aber sie hatten kein Glück.“ Er schöpfte tief Atem. „Es tut mir so leid.“
    Tisha schlug die Hände vors Gesicht und fiel auf die Knie. Harley legte ihr die Hand auf den Kopf.
    Reed sah, wie Harley die Augenlider senkte und schwankte. Da er glaubte, sie würde gleich ohnmächtig, hielt er sie an den Schultern fest, doch sie starrte nur durch ihn hindurch.
    „Sie frieren“, sagte Harley.
    „Ma’am … Harley, nicht wahr?“
    Sie nickte und lächelte. „Aber Sam nennt mich lieber Junie.“
    Reed seufzte.
    „Harley, ich bringe Sie jetzt am besten …“
    „Nein, ich warte auf Sam“, widersprach sie. „Er friert bloß. Jemand muss ihm eine Decke bringen.“
    Reed stiegen die Tränen in die Augen. „Mrs Clay, bitte! Sie und Patricia müssen jetzt mit mir kommen.“
    Abrupt und mit gerunzelter Stirn entzog sie sich seinem Griff.
    „Sie hören mir nicht zu“, sagte sie mit erhobener Stimme. „Sie sind nicht tot. Sie frieren.“
    Der Filialleiter, der in der Nähe stand, hatte das Gespräch mit angehört, und auf einmal fiel ihm etwas ein.
    „Captain Reed. Captain Reed!“
    Reed drehte sich zu ihm um. „Was ist denn?“
    „Was ist, wenn sie recht hat? Wir konnten den letzten Teil des Funkspruchs nicht verstehen, aber erinnern Sie sich daran, dass Sie dachten, er wolle, dass jemand sie raushole. Vielleicht hat er ja Kühlraum gesagt? Der Lagerkühlraum ist genau neben den Toiletten. Vielleicht haben sie ja dort

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