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Lieblingsmomente: Roman

Lieblingsmomente: Roman

Titel: Lieblingsmomente: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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Freunden und diesem Leben. Weg von Tristan. Dieser Gedanke schmerzt am meisten. Aber ich kann jetzt nicht zurück. Ich kann nicht schon wieder kneifen und meine Träume hintenanstellen. Ich will sie nicht warten lassen, bis sie mir ins Grab folgen. Und ich weiß nicht, ob ich es je wieder so weit schaffe, nur noch auf ein BUCHEN drücken zu müssen, um meine Träume zu erfüllen.
    Jetzt oder nie.
    Jetzt oder nie.
    Jetzt oder nie.
    Jetzt.
    Ich sende die Buchung ab.
    Das ist verrückt, das ist spontan, das ist alles, was ich nicht mehr war – für mehr als fünf Jahre. Schade, dass jetzt niemand da ist, mit dem ich diesen großen Moment zusammen verbringen und mit dem ich gleich ein Glas Sekt trinken kann. Aber manchmal sind die ganz großen Momente eben auch die stillen, die man nur mit sich alleine ausmacht. Außerdem kann ich mich an das Alleine-Freuen jetzt schon mal gewöhnen.
    Ich sitze da und sehe zum Fenster. Der Himmel ist klar und dunkel. Eine ruhige, schöne Sommernacht. Perfekt für diesen Moment. Und dann, ja fast wie geplant, schießt eine Sternschnuppe vorbei. So was kommt nicht im echten Leben vor, nur in Büchern und Filmen, aber ich bin mir sicher: Es war eine Sternschnuppe. Und da! Noch eine! Und noch eine! Und … Will mich der Himmel heute veräppeln? Langsam stehe ich auf und blicke durchs Fenster ins Freie, wo es Sternschnuppen zu regnen scheint.
    Aber natürlich sind es keine Sternschnuppen, das wäre auch zu verrückt gewesen. Sie fallen nicht vom Himmel, sie werden in den Himmel geworfen und fallen dann zurück auf den Boden.
    Und da sehe ich ihn.
    Unten auf der Straße vor meinem Fenster steht er, zündet Wunderkerze um Wunderkerze an und wirft sie an meinem Fenster vorbei.
    Tristan.
    Ich mache das Fenster auf, und er hält eine Wunderkerze in die Luft.
    »Ich dachte, das wäre eine gute Art, um Verzeihung zu bitten?«
    Ich muss kurz auflachen.
    »Das ist auf jeden Fall ein guter Anfang. Auch wenn es nichts mehr gibt, wofür du dich entschuldigen müsstest.«
    »Darf ich hochkommen?«
    Ich nicke. Er darf. Er soll. Er muss.
    Als er die Treppe nach oben kommt, schlägt mein Herz viel zu schnell und wild. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich weiß nicht, wie ich sagen soll, was ich noch nicht sagen kann, und ich weiß nicht, wie wir jetzt zueinander stehen. Ich sehe ihn einfach nur an, als er mir gegenübertritt.
    Aber Worte werden überhaupt nicht gebraucht. Er legt einen Arm um meine Hüften und zieht mich zu sich. Wir sind zusammen. Uns trennt kein Zentimeter mehr, und es fühlt sich an, als ob dieser ganze Sommer nur auf diesen einen Moment zugesteuert hätte. Das mag absurd klingen und vielleicht ist es auch so, aber all die Zeit, die wir zusammen verbracht haben, hat uns unweigerlich genau zu diesem Moment geführt. Wir sind endlich zusammen.
    Ich sehe in seine klaren grünen Augen, berühre seine Wange und spüre nichts mehr, was uns trennen könnte. Seine Lippen sind so nah, und diesmal küsse ich ihn. Nicht auf die Wange. Und auch nicht schüchtern. Ich küsse ihn, weil die Nähe, die ich schon immer in seiner Anwesenheit gespürt habe, jetzt endlich greifbar und real ist. Er küsst mich ebenfalls, und bevor wir wissen, was geschieht, schließt er die Tür hinter sich. Nur wir zwei, ohne jemanden, der zwischen uns steht. Und wir können nicht aufhören, uns zu küssen. Wir stolpern gegen meinen Tisch, und für einen kurzen Moment halten wir inne. Er sieht mich an, sieht das T-Shirt und erkennt es sofort wieder. Ein Lächeln liegt auf seinem Gesicht.
    »Diebin.«
    »Das war leichte Beute.«
    »Ich will es zurück.«
    »Na, dann hol es dir.«
    Zaghaft fasst Tristan den Saum des T-Shirts, und als seine Finger dabei meine nackte Haut berühren, muss ich scharf einatmen. Er hält kurz inne und streicht mir sanft über die Hüfte, wo seine Berührung eine leichte Gänsehaut auf mir hinterlässt. Dann streift er mir das T-Shirt nach oben über den Kopf, ich halte den Atem an, wie bei einem Sprung vom 10-Meter-Brett. Er lächelt, lässt das Shirt zu Boden gleiten und küsst mich erneut, während er gegen meine Lippen flüstert.
    »T-Shirts sind ohnehin überbewertet.«
    Dann küsst er meinen Hals und meine Schulter, und meine Knie wollen weich werden, aber der Schreibtisch hinter mir gibt mir den Halt, den ich brauche. Meine Hände schieben sich unter sein T-Shirt, streicheln seine Haut, die sich warm und weich anfühlt. Je mehr Haut ich spüre, desto höher schiebe ich sein Shirt, bis

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