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Lieblingsmomente: Roman

Lieblingsmomente: Roman

Titel: Lieblingsmomente: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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zurückversetzt, auf das Dach des VW-Busses auf dem Weinberg. Es war einer der schönsten Abende, nein, Nächte meines Lebens.
    »Wahrheit.«
    Er drückt kurz meine Hand, führt sie zu seinen Lippen und küsst meine Finger.
    »Kommst du zurück?«
    Plötzlich zieht sich mein Herz zusammen. Warum fragt er das? Wie kann er glauben, dass ich nicht zurückkomme? Es ist schwer genug, nicht sofort aufzuspringen und meine Buchung zu stornieren.
    »Natürlich komme ich zurück. Und jetzt, wo wir hier so daliegen, bin ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt noch weg will.«
    Er streicht mit meinen Fingern über seine Wange und lächelt mich an. Ich bin an der Reihe.
    »Wahrheit oder Pflicht?«
    »Wahrheit.«
    Ich zögere kurz, da ich ehrlich gesagt etwas Angst vor seiner Antwort habe. Immerhin lasse ich ihn für meine Träume hier stehen, und ob er jemals über Helen hinweg und nach Stuttgart zurückkommt, muss sich auch erst zeigen. Aber ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und frage einfach. Ich muss es wissen.
    »Wirst du da sein, wenn ich zurückkomme?«
    Tristan hält meinen Blick und atmet tief durch. O nein, das sieht nicht gut aus. Das sieht nicht nach einem überzeugenden Ja aus. Aber was erwarte ich? Die Wahrheit.
    »Ich weiß es nicht.«
    Warum weiß er es nicht? Weil er nicht weiß, ob er da sein wird, wo ich bin? Oder weil er nicht weiß, ob er da sein will, wo ich bin? Das macht einen großen Unterschied!
    »Aber du willst, wenn ich mal mit meinem ganzen Ich-verwirkliche-meine-Träume-Ding durch bin, mit mir zusammen sein, oder?«
    Jetzt lacht er plötzlich kurz auf.
    »Ja. Natürlich! Sonst würde ich heute nicht hier liegen.«
    »Gut.«
    Tristan dreht sich auf die Seite, und ich spüre seinen Oberkörper an meiner Schulter.
    »Wahrheit oder Pflicht?«
    Es geht also weiter. Gerade als ich »Wahrheit« sagen möchte, beugte er sich zu mir herunter, und ich spüre seinen Atem an meinem Ohr. Seine Stimme ist nur ein Flüstern.
    »Pflicht.«
    Ich schlucke einmal, denn mein Mund hat sich gerade in eine Sahelzone verwandelt.
    »Pflicht.«
    Ich bin mir sicher, er kann mein Herzrasen hören, so schnell und laut, wie es gerade schlägt. Was hat er vor?
    »Ich möchte, dass du mir aus jedem Land, das du bereist, einen Lieblingsmoment schickst.«
    Und sofort flattern wieder tausend kleine Käfer und Schmetterlinge in mir auf. Jetzt weiß ich, dass alles gut wird. Jetzt weiß ich, dass meine Träume in Erfüllung gehen werden. Jetzt weiß ich, dass ich ihn liebe.
    Doch bevor ich ihn umarme und vielleicht nie wieder loslasse, habe auch ich noch eine Aufgabe für ihn.
    »Wahrheit oder Pflicht?«
    Tristan legt seinen Arm um mich und zieht mich noch näher zu sich. Ich werde ihn schrecklich vermissen, jetzt wo ich weiß, wie es sein könnte.
    »Pflicht.«
    Ich küsse ihn und streiche ihm über die Wange.
    »Du musst zu mir kommen, wenn ich einen Lieblingsmoment brauche. Egal wann und egal wohin.«
    Ein Lächeln stiehlt sich auf seine wunderschönen Lippen.
    »Ich soll ans andere Ende der Welt fahren, nur weil du einen Lieblingsmoment brauchst?«
    »Ja.«
    »Ab jetzt?«
    »Ab jetzt.«
    Er zögert und studiert kurz mein Gesicht. Dann antwortet er überraschend ernst.
    »Gut.«
    Ich schaue ihm tief in die Augen und laufe Gefahr, mich für immer in ihnen zu verlieren.
    »Tristan?«
    »Hm.«
    »Wie geht unsere Geschichte aus?«
    Er hält meinen Blick und scheint über meine Frage nachzudenken. Wir haben uns, glaube ich, zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt kennengelernt, und trotzdem fühlen wir uns so sehr zueinander hingezogen, dass es wehtut, den anderen loszulassen. Wir haben bei Weitem noch nicht genug Zeit miteinander verbracht, nicht einmal ansatzweise.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Er küsst mich und schließt dann die Augen. Ich betrachte sein Gesicht, damit ich es nie wieder vergesse. Ich brauche kein Foto von ihm, denn ich bin gar nicht in der Lage, Tristan mit all seinen Facetten einzufangen. Vielleicht aber mein Herz.
    Den Rest der Nacht verbringe ich damit, ihn anzusehen, seinen Geruch einzuatmen, mir das Gefühl seiner Haut auf meiner einzuprägen. Ich bekämpfe die sich langsam in mir breitmachende Müdigkeit mit dem Versuch, ihn weiter zu studieren – aber es ist ein sinnloses Unterfangen, und noch bevor es hell wird, bin ich doch eingeschlafen. Dabei weiß ich ganz genau: Wenn ich am nächsten Morgen aufwache, wird Tristan nicht mehr da sein.

Epilog
    Ich stehe mit nichts weiter als einer Reisetasche, einem

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