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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Clark
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Ordnung?" Rustys Stimme klang laut in der gedämpft geschäftigen Atmosphäre. Und den Blick gleich wieder auf Kate gerichtet, fragte er: „Und wie geht es Kate? Hat sie es gut überstanden? Ist alles vorüber?"
    „Ja, bei ihr und dem Baby alles normal. Ihr habt gute Arbeit geleistet", versicherte der Arzt. „In ein paar Minuten sind wir fertig."
    Ängstlich blickte Rusty Kate an. Erst als er mütterlichen Stolz in ihrem Gesicht aufleuchten sah, glaubte er dem Arzt.
    „Ist sie nicht wunderschön?" hauchte Kate erschöpft. Schweißnaß klebten die Haare um ihr Gesicht, und man sah ihr die Anstrengung an, die diese Stunden ihr gebracht hatten. Doch Rusty fand, daß sie die anziehendste Frau war, die er je gesehen hatte. „Ja", sagte er, „wunderschön." Und sie teilten diesen Augenblick vollkommener Zufriedenheit über eine gelungene Leistung.
    Als Kate erwachte, war Rusty gegangen. Sie fand eine Notiz auf ihrem Nachttisch, daß er einen Mannschaftstransport durchführen müsse und sie am Abend besuchen würde. Er hatte ihr auch geschrieben, daß er ihre Eltern benachrichtigt hätte und ihre Mutter um die Mittagszeit herum eintreffen würde. Sie wußte nicht recht, welche Tageszeit es war, bis eine Schwester mit dem Frühstück hereinkam. Schwach konnte sie sich erinnern, daß Rusty an ihrem Bett gewesen war, ihr den Kopf gehalten und das Gesicht gekühlt hatte. Außer ihrer Mutter hatte niemand sie je in einer so abstoßenden Lage gesehen. Nicht einmal Doug. Es war ihr peinlich. Wenn das Rusty nicht dazu veranlaßte, schnellstens seine Sachen zu packen, dann mußte er an C-Breeze enger gebunden sein, als er sich selbst bewußt war. Einer Frau bei der Geburt beizustehen, gehörte ganz gewiß nicht zu seiner Arbeitsbeschreibung.
    „Wann kann ich mein Baby sehen?" fragte Kate die Schwester, die ihr das Frühstückstablett hinstellte.
    „Sobald sie mit dem Frühstück fertig sind. Die, Mütter brauchen ihre Nahrung, damit die Babys die ihre bekommen." Sie wandte sich um, um hinauszugehen.
    „Es ist doch gesund? Ich meine, es hat doch niemand irgend etwas gesagt, daß..."
    Die Schwester kannte die Unsicherheit und Ängste der frischgebackenen Mütter. „Ihr Baby ist vollkommen in Ordnung. Als ich in der Säuglingsstation war, wurden ihm gerade die Windeln gewechselt. Soviel ich hören konnte, hat sie phantastische Lungen. Der Kinderarzt und der Arzt werden heute morgen zu Ihnen kommen und Ihnen berichten."
    Kate war einigermaßen beruhigt. So ganz zufrieden würde sie erst sein, wenn sie das Baby selbst gesehen und der Arzt ihr eine Bestätigung gegeben hatte.
    Es wäre ein Segen, könnte ihre Mutter die ersten vierzehn Tage bei ihr bleiben. Kate würde die Hilfe und ihre Ratschläge begrüßen, denn sie wußte so gut wie nichts über die Behandlung von Säuglingen. Aus Büchern konnte man das schwer lernen.
    Als sie ihr Frühstück gegessen hatte, erschien eine Schwesternhilfe mit einem winzigen Bündel auf dem Arm. „Würde es der neuen Mutter gefallen, ihr hübsches Töchterchen zu halten?"
    Kate streckte die Arme aus, und die Schwester erklärte, wie sie das Baby an die Brust legen mußte. Dann ging sie mit dem Versprechen, in einer Stunde zurück zu sein.
    Kate empfand eine Seligkeit und Befriedigung, während sie zusah, wie ihre Tochter ihre erste Mahlzeit nahm, die sie nie für möglich gehalten hatte. Das Saugen an ihrer Brust setzte tief in ihrem Inneren einen Heilungsprozeß in Gang, einen zugleich physischen wie emotionalen. Dieses Kind war jetzt ihr Leben. Sie würde es sich nicht mehr leisten können, zurückzublicken und der Vergangenheit nachzuhängen. Von diesem Augenblick an mußte sie nach vorn sehen in Shannas und ihre eigene Zukunft.
    Als die Kleine fertig war und ein Bäuerchen von sich gegeben hatte, legte Kate sie vor sich hin und wickelte sie aus. Shanna war rosa vom Kopf bis zu den winzigen Zehen. Selbst das zarte blonde Haar schien einen rosa Schimmer zu haben.
    „Sie wird mal eine richtige Herzensbrecherin", erklang eine männliche
    Stimme.
    Kate wandte den bewundernden Blick von ihrer Tochter ab und sah zu dem Kinderarzt auf. „Hallo, Dr. Taylor, kommen Sie und erzählen Sie mir, wie vollkommen meine Tochter ist."
    Nach dem Mittagessen traf Kates Mutter, Margie, ein, die sich im Schwärmen über ihre Enkelin nicht genug tun konnte. Während der folgenden zwei Tage kamen und gingen die Besucher, und Kate versuchte, den Gedanken an die beiden wichtigsten Männer in ihrem Leben von

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