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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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bedeuten.“
    „Tu es nicht“, warnte Felix.
    Doch da hatte ich die Nachricht schon verfasst und abgeschickt.
    Worüber genau?
    Felix stöhnte verzweifelt. „Kannst du nicht einmal auf das hören, was man dir sagt?“
    „Kann ich. Aber ich bekomme hier von zwei Seiten unterschiedliche Handlungsvorschläge und bin aufgrund dessen etwas verwirrt.“
    Felix zeigte mir einen Vogel.
    Ich grinste ihn an, dann fixierte ich mein Handydisplay. Nur wenige Sekunden später leuchtete es auf.
    „Was schreibt er?“, dränge Daniel.
    „ Über uns. Ich will dich zurück “, las ich laut vor. Kraftlos ließ ich mich mit dem Rücken gegen die Wand sinken.
    „Was hab ich gesagt?“, zeterte Felix. „Hättest du lieber auf mich gehört und einfach nicht geantwortet!“
    Ich schloss die Augen und versuchte, Felix‘ Tiraden auszublenden, doch es gelang mir nicht.
    „Ist ja klar, dass du jetzt total verwirrt bist. Genau das hat er doch beabsichtigt! Dass du dir Hoffnungen machst und dich dem Gedanken hingibst, dass er etwas verstanden hätte. Aber Kerle wie der ändern sich nicht über Nacht, Maja!“
    „Felix…?“, hörte ich Daniels vorsichtige Stimme.
    „Der will dich nur einlullen. Wenn du jetzt nachgibst und dich mit ihm triffst, kommt alles ganz genau so, wie ich es dir vorhin beschrieben habe.“
    „Felix? Ich glaube, es reicht.“
    „Was?“
    Ich spürte die Blicke der beiden auf mir. Das Brennen hinter meinen Lidern wurde stärker, so dass ich die Augen noch fester zusammenpresste.
    „Maja?“, fragte Dani vorsichtig.
    „Schon gut“, sagte ich und zog die Nase hoch. Ich versuchte, an etwas Lustiges zu denken. Ich wählte den Gedanken daran, wie Felix auf dem Badewannenrand eingeschlafen und anschließend in die Wanne gefallen war. Das Brennen ließ augenblicklich nach und ich traute mich, die Augen zu öffnen. „Schon gut“, wiederholte ich.
    Felix starrte mich überrascht an. „Du heulst.“
    „Tu ich gar nicht!“ Frechheit, das zu behaupten, wo ich gerade so viel Energie darauf verwendet hatte, das Heulen zu verhindern.
    „Aber fast.“
    „Ich war mit Leon zwei Jahre zusammen. Wir haben in derselben Wohnung gewohnt. Ich habe ihn geliebt. Letzte Woche hat er ganz plötzlich mit mir Schluss gemacht. Also was genau ist so unerwartet daran, dass mir diese SMSen von ihm nahe gehen?
    Felix öffnete den Mund und schloss ihn wieder. „Ich weiß auch nicht“, gab er schließlich zu.
    „Wahrscheinlich dachte er, du bist sowieso immer noch in ihn verliebt“, bot Daniel grinsend an.
    Ich musste lac hen. Sofort fühlte ich mich besser.
    „Ha ha“, machte Felix, doch grinste ebenfalls. „Also: Was wirst du tun?“
    Ich tippte eine neue SMS in mein Handy ein und präsentierte sie den Jungs: Danke, kein Interesse. Dann schickte ich sie ab. „Ich hoffe, dir ist klar, dass ich das nur wegen dir tue“, sagte ich und zwinkerte Felix zu. „Eigentlich will ich das ja gar nicht. Aber wenn ich Leon jetzt nachgebe, wäre deine ganze Predigt umsonst gewesen. Das kann ich dir nun wirklich nicht antun.“
    Daniel kicherte.
    Felix grinste und verbeugte sich. „Vielen Dank, verehrte Maja, für dein unbeschreibliches Mitgefühl.“
    „Jetzt wirst du aber albern“, sagte ich, doch grinste ebenfalls.
    „Kann ich denn nun in Ruhe schlafen gehen, ohne dein Handy konfiszieren zu müssen?“
    „ Keine Sorge. Das Thema ist endgültig abgehakt.“
    Doch da hatte ich Leon unterschätzt.
     
    Elena applaudierte sogar, als ich ihr abends am Telefon von meiner Willensstärke berichtete. Kurz fragte ich mich, wie sie das anstellte, da sie ja auch irgendwie den Hörer halten musste. War ich denn die einzige Frau im Universum, die es nicht hinbekam, das Handy zwischen Ohr und Schulter einzuklemmen? Es schien so, denn nachdem Elena ihren Applaus eingestellt hatte, hörte ich sie in der Küche mit Gläsern hantieren.
    „Kannst du auch mal nur eine Sache auf einmal machen?“, fragte ich entsprechend schlecht gelaunt.
    „Nein, warum sollte ich? Und jetzt erzähl mir alles der Reihe nach.“
    Ich berichtete von Leons SMSen und Felix‘ Intervention.
    „Kluger Junge“, urteilte Elena. „Aber ich fand auch gestern schon, dass er bei Weitem nicht so schrecklich ist, wie du ihn beschrieben hast. Er ist vielleicht ein bisschen direkter, als es die meisten Leute hören wollen, aber ansonsten… und er sieht nett aus.“ Wenn Elena nett sagte war das der gleiche Tonfall in dem andere heiß oder geil sagten.
    „Gestern war er ja auch gut

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