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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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unter die Nase.
    „Mieser Verräter !“, fluchte Felix. „Woher weiß er überhaupt, dass du da bist?“
    „Hast du sie noch alle? Leon steht vor der Tür und will zu mir und du verleugnest mich einfach? Und erzählst mir noch, es wäre Valerie?“
    „Ich fasse es nicht, dass er mich per SMS bei dir verpetzt! Wenn er wusste, dass du da bist, wieso hat er nichts gesagt? Was für eine-“
    „Felix!“
    „Was denn?“
    „Ach, das klären wir später!“ Ich hastete an ihm vorbei zur Wohnungstür.
    „Maja, das ist jetzt nicht dein Ernst!“, hörte ich Felix hinter mir rufen.
    Ich hatte bereits die Hand nach der Klinke ausgestreckt, als ich innehielt. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und lugte durch den Türspion. Da stand er. Zwar seltsam verzerrt durch das Glas des Spions, aber doch unverkennbar Leon. Die perfekt liegenden braunen Locken. Die irritiert zusammen gezogenen Augenbrauen über den bernsteinfarbenen Augen.
    Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen.
    „Maja.“ Plötzlich stand Felix direkt neben mir. „Überleg dir gut, was du jetzt tust.“
    Ich starrte wütend zu ihm hoch. „Du hättest es mir sagen müssen!“
    „Maja?“ Leons Stimme, von der anderen Seite der Tür. Anscheinend hatte er mich gehört.
    „Sie wird nicht aufmachen! Also verzieh dich endlich!“, rief Felix.
    Ich schubste ihn so heftig, dass er mehrere Schritte zurück taumelte.
    Überrascht starrte er mich an.
    „ Du verziehst dich jetzt besser. Das hier ist meine Sache, also halt dich gefälligst raus!“
    Felix musterte mich lange. Dann zuckte er mit den Achseln und trat den Weg zurück in die Küche an.
    Ich riss die Tür auf. Und obwohl ich kalt und abgeklärt wirken wollte, konnte ich nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete.
    „Maja.“ Auch Leon lächelte. „Schön, dass du doch noch aufgemacht hast.“
    „Ja, tut mir leid. Mein Mitbewohner… hat da was falsch verstanden.“
    Einen Moment lang sahen wir uns einfach nur an.
    „Du siehst gut aus“, stellte Leon fest. „Also stimmt es, was Elena gesagt hat? Es geht dir besser ohne mich?“
    Ich hatte ganz vergessen, wie sehr Leon sinnloses Drumherumgerede hasste und dass er daher immer schnell zum Punkt kam. Überdeutlich spürte ich Felix‘ Blick im Nacken. Ich drehte mich um. Der Küchenvorhang war ganz beiseite gezogen. Felix saß am Tisch und starrte mir missbilligend entgegen.
    „Lass uns drin reden“, sagte ich und ließ Leon eintreten. Er folgte mir in mein Zimmer. Sorgfältig schloss ich die Tür hinter uns und blieb dort stehen. Vielleicht war es besser, etwas Abstand zwischen mir und Leon einzuhalten.
    „Ist das dein Zimmer?“, fragte er uns schaute sich um.
    „Meins und Felix‘, ja.“
    „Felix ist der, der mich nicht reinlassen wollte?“ Er grinste, doch es wirkte nicht echt.
    „Er hatte seine Gründe“, sagte ich einfach.
    „Ach ja?“
    „Er macht sich Sorgen um mich. Er denkt, ich sollte nicht mit dir reden.“
    „Läuft das was zwischen euch?“
    Die Frage kam für mich so unvermittelt, dass ich zuerst dachte, Leon nicht richtig verstanden zu haben. „Was?“
    „Habt ihr beide was miteinander? Ihr wohnt im selben Zimmer, anscheinend versteht ihr euch gut….“
    Beinahe hätte ich gelacht. Leon war während unserer Beziehung nicht ein einziges Mal eifersüchtig gewesen, was mich hin und wieder sogar etwas irritiert hatte. Ausgerechnet jetzt fing er damit an? „Leon, was willst du?“, fragte ich, plötzlich erschöpft. Ich wünschte, er wäre nie gekommen. „Warum bist du hier?“
    „Ich vermisse dich.“ Er kam auf mich zu, stand auf einmal ganz nah bei mir. Se ine vertrauten Augen blickten mich traurig an. „Ich weiß nicht… Maja, vielleicht war meine Entscheidung zu voreilig. Ich hätte besser darüber nachdenken sollen. Jetzt habe ich Angst, dich zu verlieren.“ Er strich mir mit den Fingerknöcheln sanft über die Wange.
    Ich schloss für einen Moment die Augen. Diese Nähe zwischen uns… es war genau wie früher. Ach was, früher. Es war kaum zwei Wochen her, dass wir uns getrennt hatten. Vielleicht war es noch nicht zu spät. Konnte möglicherweise alles wieder wie vorher werden? Könnten wir so tun, als hätten die letzten zwei Wochen niemals stattgefunden? Könnte ich wieder bei ihm einziehen, morgens mit ihm frühstücken, abends mit ihm einschlafen? Was für mich vor einer halben Stunde noch unmöglich gewesen war, schien plötzlich zum Greifen nah. Warum es nicht einfach noch mal

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