Lied des Schicksals
nicht Sergeant Dunstan? Ich hab gedacht, der wäre schon vor ein paar Jahren versetzt worden.«
Als er sie näher kommen sah, trat der Sergeant auf die StraÃe und zwang die Reiter anzuhalten.
»Was hast du in Creswick zu suchen, Mischling? Ich hab gehört, deine Familie hätte die Gegend hier verlassen.«
»Und ich hab gehört, man hätte Sie irgendwohin versetzt, wo Ihre Vorgesetzten Sie besser im Auge behalten können.«
Der Sergeant grinste spöttisch. »Jetzt habe ich hier wieder das Sagen. Und du bist in meiner Stadt nicht willkommen.«
»Ihre Stadt, Dunstan?« Darcy lachte mit voller Absicht so, dass es beleidigend klingen musste. Er drängte Midnight vorwärts und zwang damit den Sergeant, fluchtartig aus dem Weg zu gehen. Als Etty ebenfalls weiterritt, sagte der Sergeant zu ihr: »Sie sollten etwas sorgfältiger darauf achten, mit wem Sie verkehren, Miss Trevannick.«
Darcy drehte sofort den Kopf nach hinten. Sein Gesichtsausdruck veranlasste Etty, ihm die Hand auf den Arm zu legen und ihn dringend zu bitten, den Mann zu ignorieren. Trotzdem starrte Darcy den Sergeant noch einen Moment lang abschätzig an, bevor er sich endgültig abwandte. Nachdem sie Midnight und Mirabelle zum Schmied gebracht hatten, gingen Etty und Darcy zurück ins Zentrum der Stadt, um im Creswick Hotel zu Mittag zu essen.
Sie bestellten Rinderbraten mit Yorkshirepudding, Bratkartoffeln und Kohl-Möhren-Gemüse, das Ganze serviert mit einer dicken Bratensauce. Etty betrachtete den Teller, den man vor sie stellte, mit offenkundigem Vergnügen.
»Das wird mir so richtig gut schmecken. Wie oft habe ich mich nach einem schönen Rinderbraten mit allem Drum und Dran gesehnt. Ich nehme auch noch Apfelkuchen mit Sahne zum Nachtisch. Den hab ich auch sehr vermisst.«
»Wie war denn das Essen in Italien und in den anderen Ländern, die du besucht hast?«
»Das italienische Essen mag ich am liebsten. Sie kochen viel mit Kräutern und Tomaten und essen sehr viel Pasta, die mit unterschiedlichen Saucen serviert wird.«
»Was ist Pasta? Das Wort habe ich ja noch nie gehört.«
»Pasta ist â¦Â« Etty lachte leise. »Pasta ist schwer zu erklären. Sie wird aus einem Mehlteig hergestellt, und es gibt sie in vielen Formen und GröÃen. Die Pasta wird in Salzwasser gekocht, bis sie weich ist, dann abgeschüttet und auf einem tiefen Teller, mit Sauce begossen, serviert. Oft wird auch noch ein harter Käse namens Parmesan darübergerieben. Die Italiener benutzen Pasta auÃerdem in Suppen, in im Ofen überbackenen Gerichten und sogar in Desserts.«
»Kannst du italienisch kochen?«
»Einige italienische Gerichte krieg ich hin.«
»Dann musst du dir die Zutaten besorgen, damit du sie für mich kochen kannst. Wenn wir verheiratet sind.«
Messer und Gabel noch in der Hand lieà Etty die Handgelenke auf der Tischkante ruhen. »Erst haben wir aber noch eine Menge zu bereden, Darcy. Du hast selbst gesagt, dass du einige Probleme lösen musst.«
»Das muss ich in der Tat.«
»Willst du nicht doch mit mir darüber reden?«
Darcy dachte wenige Sekunden nach. »Ich habe die ganze Zeit hin und her überlegt, ob ich es dir sagen soll oder nicht. Um der Fairness willen hast du ein Recht darauf, es zu erfahren. Ich fürchte nur, dass es dir wehtun wird.«
Welterfahren, wie Etty mittlerweile war, sagte sie: »Es gibt eine andere Frau in deinem Leben.«
Einen Moment lang wirkte Darcy verblüfft über ihre Scharfsinnigkeit, dann nickte er leicht mit dem Kopf. »Louisa.«
Eifersucht versetzte Etty sofort einen Stich ins Herz. Sie fragte sich, wieso sie nicht darauf gekommen war, da Darcy und Louisa ja auch schon seit ihrer Kindheit befreundet waren. »Ich verstehe.«
»Tust du das wirklich, Etty? Begreifst du wirklich, warum ich Louisa gebeten habe, mich zu heiraten?«
»Ihr seid verlobt?« Wie hatte er sie nur mit dieser Leidenschaft lieben können, wenn er mit Louisa verlobt war? Er schien ihre Gedanken lesen zu können.
»Wir sind nicht offiziell verlobt, worüber wir angesichts der Umstände nur froh sein können.«
»Weil ich zurückgekommen bin?«
»Was zwischen uns letzte Nacht passiert ist, wäre in jedem Fall passiert, unabhängig von irgendwelchen Bindungen, die du oder ich inzwischen eingegangen sein mochten. Dass wir zusammengekommen
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