Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
Vom Netzwerk:
sind, war unvermeidlich.«
    Er hatte ja so recht. Ohne dass auch nur ein Wort notwendig gewesen wäre, waren sie sich in die Arme gelaufen, getrieben von einer Kraft, die stärker war als sie beide.
    Â»Nein, wir können deshalb froh sein«, fuhr Darcy fort, »weil ich, noch bevor ich dich wiedergesehen hab, erfahren habe, dass Louisa und ich nicht heiraten können. Und das muss ich ihr sagen. Ich bin nach Langsdale gekommen, um deine Mutter um Rat zu fragen.«
    Â»Das verstehe ich nicht. Warum bittest du meine Mutter um Rat? Warum nicht deine eigene Mutter?«
    Â»Langsdale ist für mich näher als Riverview. Ich hatte das Bedürfnis, mit jemandem zu reden, der mir persönlich nahesteht. Etty, ich denke aber, es ist nur fair, dir zu sagen, dass ich die Nase voll hatte, auf dich zu warten, und deshalb Louisa einen Heiratsantrag gemacht habe.«
    Â»Ich verstehe.« Etty tat so, als erfordere das Beenden ihres Mahls ihre gesamte Aufmerksamkeit. Ihr Kopf war jedoch voller Fragen, auf die nicht leicht eine zufriedenstellende Antwort zu finden war.
    Â»Bist du gekränkt, Etty?«
    Â»Dazu habe ich kein Recht. Ich war schließlich diejenige, die dich vernachlässigt hat. Allerdings bin ich mir sicher, dass Louisa deine Avancen ermutigt hat.«
    Â»Nur indem sie mir eine gute Freundin war. Louisa und ich haben schon immer gut miteinander reden können.«
    Â»Daran kann ich mich erinnern.«
    Darcy legte seine Hand auf ihre. »Du bist also nicht böse auf mich oder eifersüchtig?«
    Â»Unsere Liebe ist zu stark für Eifersucht.«
    Â»Ist sie auch stark genug, dass du dafür deine Karriere aufgeben würdest?«
    Etty musste heftig schlucken. Auf diese Frage wusste sie keine Antwort.
    Darcy schloss die Antwort aus ihrem Schweigen. Sein Gesichtsausdruck war plötzlich von unbändigem Zorn erfüllt, doch seine Stimme blieb ruhig – zu ruhig und zu bitter. »Ich verstehe.« Er schob seinen Stuhl nach hinten und stand auf. »Ich gehe zurück zur Schmiede. Lass dir deinen Apfelkuchen schmecken. Wir treffen uns hier, wenn es Zeit wird aufzubrechen.«
    Â»Darcy. Warte.« Sie stand halb auf, ließ sich dann aber wieder auf ihren Stuhl sinken. Warum liebte sie ihn bloß so sehr, wo er doch so sprunghaft war? Hätte dieser dämliche hitzköpfige Idiot sie nicht wenigstens antworten lassen können, statt seine eigenen Vermutungen anzustellen. Sie würde ihn in Ruhe lassen, bis sich sein Zorn abgekühlt hatte. Inzwischen würde sie ihren Apfelkuchen mit Sahne genießen, sich ein bisschen in der Stadt und in den Läden umsehen – auf keinen Fall in die Nähe der Schmiede gehen – und zum Hotel zurückkehren, wenn sie genug gesehen hatte. Falls Darcy als Erster dort war, könnte er ja auf sie warten.

21
    N achdem Darcy fluchtartig das Hotelrestaurant verlassen hatte, hatte er nach nicht einmal zehn Schritten schon wieder das Gefühl, dass er beobachtet wurde. Als er sich umdrehte, sah er Skink. Der stand, die Hände in den Hosentaschen, auf der anderen Straßenseite gegen die Wand eines Geschäfts gelehnt da. Das Gesicht des Mannes war von glühendem Hass verzerrt. Darcy betrachtete ihn starr und ausdruckslos. Vor Feiglingen wie Skink hatte er keine Angst. Nachdem er den Mann vielleicht zehn Sekunden betrachtet hatte, kehrte Darcy ihm den Rücken zu und ging weiter die Straße hinunter.
    Â»Eingebildeter schwarzer Dreckskerl«, murmelte Skink vor sich hin. »Eines Tages kriegst du schon noch dein Fett weg.«
    Â»Bist wohl auch nicht so gut auf den Mischling zu sprechen, was?«, fragte eine Stimme neben ihm.
    Skink drehte den Kopf zu Sergeant Dunstan. »Was geht Sie das an, Copper?«
    Â»Red bloß höflich mit mir, Skink, sonst sperre ich dich ein.«
    Â»So? Weswegen denn diesmal?«
    Â»Mir fällt schon was ein. Es sei denn, du wärst bereit, mir ein bisschen behilflich zu sein.«
    Â»Und wobei?«
    Â»Zufällig gibt es gute Gründe, dass ich den Mischling gern hinter Gittern hätte.«
    Â»Was hat er Ihnen denn getan?«
    Â»Das geht dich nichts an, Skink. Alle wissen, dass du ohne Zeugnis aus Langsdale rausgeschmissen worden bist. Willst du dich dafür nicht revanchieren?«
    Â»Darauf können Sie Gift nehmen.«
    Â»Du brauchst nichts weiter zu tun, als ihn in eine Schlägerei zu verwickeln. Dann tust du so, als wärst du verletzt, und

Weitere Kostenlose Bücher