Lied des Schicksals
Flussbett. Sie überlegten, in welche Richtung der Mann wohl gegangen sein mochte, da entdeckte ihn der Junge, der ihn unbedingt hatte verfolgen wollen, fast oben am Hügel.
»Da ist er! Kommt mit!«
Zusammen stiegen sie den Hügel hinauf.
»Hey, seht mal dieses schwarze Pferd da«, sagte einer von ihnen. »Ist das nicht schön?«
»Oh ja.«
Während sie immer wieder bewundernde Blicke zu dem Pferd hinüberwarfen, das ein kleines Stück vor ihnen den Hügel hinaufgeführt wurde, näherten sie sich vorsichtig der Stelle, wo der Mann, den sie verfolgten, mit den Armen auf ein Fass gestützt vor einem Laden stand.
Da Skink sich so sehr auf den Mann mit den beiden Pferden konzentrierte, bemerkte er die vier Jungen nicht, die sich an ihn heranschlichen. Langsam hob er die Schleuder und nahm eine Schulter zurück, um genau zielen zu können.
»Er zielt auf das Pferd«, flüsterte Fred.
Und während Skink noch das Pferd anpeilte, warf sich Fred mit einem Schrei auf ihn und stieà ihn heftig in die Seite. Der Mann und der Junge stürzten in eine Richtung, das Fass in die andere.
»Hau ab, du kleiner Dreckskerl«, schrie Skink und bemühte sich, wieder auf die Beine zu kommen.
»Sie wollten das Pferd treffen.« Fred versuchte, ihm seine Schleuder zu entreiÃen.
Als Skink wieder so halbwegs stand, stieà er den Jungen weg. Doch Fred stürzte sich erneut auf ihn. Fluchend zielte Skink aufs Geratewohl, verfehlte das Pferd und hätte beinah einer alten Dame den Hut vom Kopf geschossen. Er war stinkwütend. Er hatte nur deshalb nicht getroffen, weil sich das Balg an sein Bein klammerte und zog. Mit der Rückhand versetzte er dem Jungen einen bösartigen Schlag gegen den Kopf, woraufhin dieser besinnungslos zu Boden fiel.
Darcy sah alles und begriff sofort. Zielstrebig ging er auf Skink zu, der ängstlich einige Schritte zurückwich. Dann drehte er sich um, um zu fliehen, stolperte aber über den bewusstlosen Jungen und landete auf dem Hinterteil. Auf Händen und FüÃen versuchte er nun, sich rückwärts fortschieben, ohne Darcy auch nur für eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Dieser band rasch die beiden Pferde an ein Geländer, wobei er bemerkte, dass sich bereits eine Frau um den Jungen kümmerte, der leise stöhnte. Skink hatte sich auf alle viere gedreht und wollte gerade aufstehen, um wegzulaufen, da packte ihn Darcy hinten an Hemd und Hosengürtel und schleuderte ihn kopfüber auf die StraÃe.
Sofort war Darcy über ihm, zerrte ihn auf die Beine und schüttelte ihn heftig. »Du hast einen unschuldigen Jungen geschlagen und versucht, mit der Schleuder auf ein Pferd zu schieÃen. Ich hab dich schon einmal verprügelt, du Dreckskerl. Ich sollte es wieder tun.«
Mit einem Knurren zog Skink blitzschnell das Knie an und zielte auf Darcys Leistengegend, traf wegen Darcys schneller Reaktion jedoch nur seinen Oberschenkel. Darcy lieà den Mann los und verpasste ihm rasch einen Kinnhaken. Wieder landete Skink auf dem Hinterteil. Und wieder versuchte er, auf Händen und FüÃen davonzukriechen. Den Blick starr auf Darcy gerichtet achtete er nicht auf das nervös herumtänzelnde Pferd hinter ihm.
Da keilte Midnight mit den Hinterbeinen aus und erwischte Skink am Hinterkopf. Der stürzte vornüber und knallte mit dem Gesicht auf den Boden. Einen Moment lang erstarrte alles schockiert, dann brach ein Tumult aus. Darcy stand fassungslos da, als ein Constable sich neben den Mann kniete und ihn für tot erklärte. Sekunden später legte ihm Sergeant Dunstan mit einem Blick voller Bösartigkeit und Triumph Handschellen an.
»Jetzt hab ich dich, du dreckiger Mischling. Dafür wirst du hängen.«
»Sie können diesen Mann nicht verhaften«, protestierte jemand. »Der andere wurde von dem Pferd getötet.«
»Ich verhafte den Besitzer eines gefährlichen Pferdes. Und das Vieh lasse ich erschieÃen.«
Bei diesen Worten rastete Darcy aus. Er stieà dem Sergeant die Fäuste unters Kinn, dann drehte er sich mit ausgestreckten Armen im Kreis herum, um die beiden Constables abzuwehren. Gleichzeitig blickte er sich nach einer Möglichkeit zu fliehen um. Die Schaulustigen hatten bereits Platz gemacht, um ihn durchzulassen, da sah er Etty.
Sie stand mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen am StraÃenrand, die Hände auf den Mund gepresst. Beim
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