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Light & Darkness

Light & Darkness

Titel: Light & Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kneidl
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Konsulat vorliegenden Dokumente beantragen.«
(Buch der Delegation, Artikel 27)
    Das Einkaufszentrum öffnete seine gigantischen Flügeltüren pünktlich. Menschenmassen strömten in das Gebäude und der reguläre Samstagmorgenbetrieb nahm seinen Lauf.
    Das Zentrum war klassisch konstruiert. Ein breiter Gang mit hellgrauen Fließen, gesäumt von Geschäften über vier Etagen. Die meisten Wesen strebten in den dritten Stock, wo es neben Restaurants auch kleine Läden speziell für ihren Bedarf gab. Blutkonserven für Vampire und spezielle Feilen für Furien, deren Fingernägel hart wie Stahl waren, gehörten zum Standartsortiment. Das Erdgeschoss und die erste Etage verfügten über ein vielseitiges Modesortiment, während man sich im Untergeschoss auf die aktuellsten technischen Geräte spezialisiert hatte.
    »Wo möchtest du zuerst hin?« Light blieb vor einer Drogerie stehen. Eine Gruppe Mädchen zog an ihnen vorbei. Hinter vorgehaltener Hand lachten sie und musterten Dante geringschätzig. Mit einem Blick tödlich wie ein Giftpfeil sah Light ihnen nach.
    »Bin ich dir peinlich?«, fragte Dante mit einem Grinsen. Ihm war es egal, dass die Leute ihn anstarrten, als wäre er eine lebendig gewordene Anomalie. Er fuhr mit der Hand über die abrasierte Stelle an seinem Kopf. Kaum merklich zog er die Augenbrauen zusammen, als er den leichten Ansatz neuer Haare ertastete. Dieses wuchs, wie bei allen Wesen, auch bei Dämonen ungewöhnlich schnell.
    »Du bist mir nicht peinlich«, stellte Light klar. »Es sind diese Leute.« Sie löste ihren Blick von den Mädchen und atmete tief ein. »Kaufen wir zuerst die Haarfarbe. Ein Rasierer wäre auch nicht schlecht und ein Deo. Haargel?« Light kräuselte die Lippen. »Weißt du was, wir schauen einfach, was du brauchen kannst.« Sie nahm sich einen der Körbe, die am Eingang der Drogerie standen.
    Gemeinsam schlenderten sie durch die langen Gänge und blieben vor einem Regal stehen, das bis zur Decke reichte. Hunderte Haarfarben säumten nach Marken sortiert die Bretter. »Welche Farbe?«, fragte Light.
    Dante hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Sein Gesichtsausdruck war lustlos und zeugte von Desinteresse. »Nimm, was immer dir gefällt.«
    Light seufzte. »Was ist deine Naturhaarfarbe?«
    Er nahm eine Packung aus dem Regal und stellte sie an eine andere Stelle, um die Ordnung durcheinanderzubringen. »Ich wüsste nicht, was dich das angeht«, sagte er und grinste schief. »Außerdem hast du mich nackt gesehen. Du solltest wissen, welche Haarfarbe ich habe.«
    Light schnappte nach Luft. »Ich hab dich von hinten nackt gesehen. Das heißt noch lange nicht –« Sie verstummte, als sie den schockierten Blick einer älteren Verkäuferin auffing, die wenige Meter entfernt die Regale auffüllte. »Sag mir einfach deine Haarfarbe«, zischte Light. »Oder ich such' dir eine aus. Deine Entscheidung. Dann färbe ich dich blond.«
    »Damit ich so aussehe wie du? Nein, danke.« Zielstrebig, als hätte er sich schon längst entschieden, griff Dante nach einem sehr dunklen Kastanienbraun und ließ es in den Korb fallen. »Zufrieden?«, fragte er mit einem genervten Stöhnen und schob die Hände in die Hosentaschen.
    »War das so schwer?« Light rieb sich über die Stirn. »Du möchtest nicht hier sein, das verstehe ich, aber je mehr du dich dagegen wehrst, desto länger dauert es. Sei etwas kooperativ und wir sind in zwei oder drei Stunden fertig. Einverstanden?« Sie sah zu Dante auf, dessen schwarze Augen sie aufmerksam beobachten. Langsam beugte er sich zu ihr. Ihr Herz machte einen Satz und ihr Atem stockte. Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt. Er roch nach Holz, Wald und einem Hauch süßer Marmelade.
    »Wer hat gesagt, dass ich es eilig habe?« Sein Blick glitt über Lights Lippen.
    »Hast du nicht?« Light schluckte hart. Es waren nicht seine Worte, die sie nervös machten, sondern seine Nähe. Die Art, wie sein Atem ihre Haut streifte. Die Art, wie er sie musterte, als wäre sie etwas Wunderschönes, das nur darauf wartete, zerstört zu werden. Plötzlich musste Light an ihre Wette denken und trat einen Schritt zurück. Mit beiden Händen umklammerte sie den Korb, in der Hoffnung er würde das Zittern ihrer Hände nicht bemerken. »Suchen wir einen Rasierer für dich«, verkündete sie, um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Dantes Grinsen wurde breiter, aber anstatt Widerworte zu leisten, rieb er sich nur sein stoppeliges Kinn.
    Knapp

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