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Light & Darkness

Light & Darkness

Titel: Light & Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kneidl
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Klopfen schob sich die Tür ein weiteres Mal auf und eine Frau im weißen Kittel kam herein. Ihre hellbraunen Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden. »Guten Morgen, Light. Ich bin deine Ärztin. Dr. Audrey. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich hatte eine Operation. Wie geht es dir?« Sie setzt die Brille auf, die sie nach oben in ihre Haare geschoben hatte, und nahm Jude die Akte aus der Hand. Light gab ihr dieselbe Antwort wie den anderen auch: »Mir geht es gut.«
    »Das freut mich. Ich würde mir gerne deine Wunde ansehen.« Sie legte die Akte zurück und kam um das Bett herum. Mit einem fachmännischen Blick vertrieb sie Lights Mum von ihrem Platz. Anstandslos verließen Jude, Kane und ihr Dad das Behandlungszimmer, selbst Dante verabschiedete sich mit der Ausrede, er wollte sich einen Kaffee holen. Die Ärztin nahm das Stethoskop von ihren Schultern und hörte damit ihr Herz ab. Danach musste sich Light hinsetzten und versuchen, so tief wie möglich einzuatmen. In ihren Lungen nahm sie einen Widerstand wahr, der zuvor noch nicht da gewesen war, aber Dr. Audrey machte sich deswegen keine Sorgen. Sie entfernte den lockeren Verband, den man um Lights Taille gewickelt hatte, und begutachtete die genähte Wunde, die dank des Vampirplasmas so gut verheilt war, dass es aussah, als wäre der Unfall schon einige Tage her. »Sieht gut aus«, meinte Dr. Audrey und schickte die Krankenschwester von zuvor zu ihr, damit diese einen neuen Verband anlegte.
    »Das war’s«, verkündete die Schwester mit freundlicher Stimme und half Light dabei, ihr Nachthemd wieder anzuziehen. Sie kontrollierte noch einmal die Geräte und gab Light zwei Tabletten zur Beruhigung.
    Light freute sich über eine ruhige Minute, als ein hochgewachsener Mann mittleren Alters ins Zimmer kam. »Guten Tag, Mrs Adam«, grüßte er Lights Mum.
    »Hallo Officer, ich habe mich schon gefragt, wie lange es dauern wird, bis sie hier auftauchen«, sagte ihre Mum. Ihre Worte klangen nicht vorwurfsvoll. »Light, das ist Officer Wood. Er bearbeitet deinen Fall.«
    Der Mann trug eine legere Jeans und ein schlichtes, weißes T-Shirt, das unter seiner offenen Jacke hervorblitzte. Er war heute offensichtlich nicht im Dienst. »Guten Tag, Light, schön, dass du wieder unter uns bist. Ich möchte dich und deine Familie nicht lange aufhalten, aber es wäre schön, wenn ich dich kurz befragen könnte.«
    »Selbstverständlich.« Light zog die Bettdecke bis unter ihr Kinn. Es war seltsam, dass ein fremder Mann sie in ihrem Schlafanzug sah. Wenigstens trug sie keines dieser peinlichen Krankenhaushemden. Von selbst verließ ihre Mum das Zimmer und Wood setzte sich auf Dantes Sessel. »Haben Sie heute frei?«, fragte Light, während er nach seinem Stift suchte. Ein nettes Lächeln, das ihn jünger wirken ließ, legte sich auf sein Gesicht. »Ja, mein Sohn feiert heute seinen vierten Geburtstag.« Er zog seinen Notizblock hervor.
    »Trotzdem sind Sie hier, um mich zu befragen?«
    »Das macht nichts. Kyle hat im Moment nur Augen für seine Geschenke. Also Light, dein vollständiger Name lautet Light Adam. Du bist siebzehn Jahre jung, wohnst bei deinen Eltern und bist seit dem 22. November die Delegierte von Dante Leroy, 20 Jahre jung, Abstammung: dämonisch. Ist das richtig?«
    »Ich frage mich gerade, wie sie das alles sagen konnten, ohne einmal Luft zu holen – aber ja, das stimmt.«
    Wood notierte sich etwas auf seinen kleinen Block. »Also Light, woran erinnerst du dich?«
    »Die Erinnerungen sind schwammig«, gestand Light mit einem schlechten Gewissen, weil sie Wood von dem Geburtstag seines Sohnes ablenkte, ohne wirkliche Informationen zu haben – also log sie. Fast wörtlich berichtete sie ihm das, was Dante ihr am selben Morgen erzählt hatte. Wood stellte Fragen, die Light so gut wie möglich zu beantworten versuchte, aber je genauer diese Fragen wurden, desto mehr stellte Light fest, dass sie eigentlich nichts wusste.
    Officer Wood stellte noch eine Handvoll Fragen, ehe er Dante zum Gespräch hinzuholte. Dieser setzte sich zu Light auf das Bett, eine Tasse Kaffee in der Hand, deren Duft den sterilen Desinfektionsgeruch vertrieb. »Eine Sache ist mir noch unklar«, sagte Wood, nachdem Dante noch einmal seine Eindrücke des Geschehens geschildert hatte. »Woher wussten die Impia, dass ihr auf dem Weihnachtsmarkt sein würdet?«
    Dante hob die Achseln. »Es ist reine Spekulation, aber auf den Weg dorthin ist uns ein schwarzes Auto auffällig dicht

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