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Light & Darkness

Light & Darkness

Titel: Light & Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kneidl
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ihr einen Arm um die Schulter und zog sie an sich, bis ihr Kopf auf seiner Brust ruhte. Mit geschlossenen Augen legte er seine Wange an ihren Scheitel und atmete tief ein. Ein Schauer lief Light über den Rücken und sie fühlte sich wieder wie in der ersten Nacht, die sie gemeinsam verbracht hatten. »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist«, flüsterte Light. Sie spähte zur Tür, durch die jeden Moment eine Krankenschwester kommen könnte.
    »Mach dir keine Sorgen«, gähnte Dante. »Für dich gelten im Moment gemilderte Umstände.« Seine Atmung wurde augenblicklich flacher und Light fragte sich, ob er sie festhielt, weil sie es sich wünschte oder weil er es wollte? Sie verdrängte den Gedanken und legte einen Arm über Dantes Brust, die sich nun vollkommen gleichmäßig bewegte. Ein Lächeln schlich sich in Lights Gesicht, als sie sich näher an ihn kuschelte und sein Atem sanft ihre Stirn streichelte.
    Eine Weile lag Light wach neben ihm und versuchte sich zu erinnern, doch die Schatten in ihrem Kopf wollten kein klares Bild ergeben. Immer wieder erzählte sie sich im Stummen die Geschichte, wie Dante sie ihr erzählt hatte, aber ihre eigenen Erinnerungen blieben aus – als wäre sie einfach nicht dazu bestimmt, zu erfahren, was an diesen Abend passiert war.

18. K apitel
»Paranormale Bürger und Delegierte müssen sich vor der Vermittlung psychologischen Untersuchungen unterziehen, welche die Kooperativität ihrer Persönlichkeiten ermitteln, um eine mögliche Zusammenführung auszuschließen oder zu bestätigen.«
(Buch der Delegation, Artikel 19)
    Die Zeit bis Light das Krankenhaus verlassen durfte verging unerwartet schnell. Jeden Tag hatte sie Besuch von ihrer Familie oder Freunden. Ihr blieb kaum eine ruhige Minute, um über das Geschehene nachzudenken und dennoch kamen ihre Erinnerungen zurück. Erst waren es grobe, undefinierte Fetzen, wie aus einem Film, den sie vor langer Zeit gesehen hatte, doch dann wurde ihr Gedächtnis klarer und einzelne Szenen offenbarten sich ihr.
    Am Schlimmsten war es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Sie träumte von dem Überfall. Dantes Schreie erschütterten sie bis ins Mark. Sie sah seine Brandblasen und das Blut, als würde sie alles noch einmal erleben. Kurz bevor der Exorzismus begann, schreckte sie aus ihrem Traum hoch. Sie war schweißgebadet und ihr Herz schlug wie wild in der Brust. Die Linie zwischen Traum und Realität war so verschwommen, dass Light sie nicht voneinander unterscheiden konnte. Panisch zwang sie eine Krankenschwester dazu, um zwei Uhr morgens bei Dante anzurufen, nur damit sie seine Stimme hören konnte.
    Mittwochmorgen wurde Light ein letztes Mal von Dr. Audrey untersucht, bevor diese die Entlassungspapiere ausfüllte. Sie war gerade dabei ihre Sachen zu packen, als jemand das Zimmer betrat. Sie wandte sich um und stellte überrascht fest, dass es Kane war, der mit in den Taschen geschobenen Händen vor ihr stand. »Was machst du hier?«
    »Ich hole dich ab?«, fragte er zögernd.
    »Und Dante?« Light konnte die Enttäuschung in ihrer Stimme nicht verbergen. Sie hatte fest damit gerechnet, dass er kommen würde, um sie abzuholen, jetzt, wo es gerade besser zwischen ihnen zu laufen schien.
    Kane zuckte mit den Schultern. »Frag mich nicht. Er hat irgendetwas von Verantwortung übernehmen gebrabbelt, vorbildlich sein und einer Sondergenehmigung des Rektors. Er hat das Haus mit Jude verlassen, aber ich bin mir nicht sicher, ob er in der Schule ist oder einen Tabakladen ausraubt.«
    »Dante raucht nicht«, stellte Light nüchtern fest.
    »Wie dem auch sein. Ich bin hier, um dich abzuholen.« Kane spähte in das angrenzende Badezimmer und ein dämliches Grinsen trat auf seine Lippen. »Soll ich die Seife mitgehenlassen?«
    »Riecht sie nach etwas?« Light faltete eines ihrer Handtücher.
    Kane holte die Seife, roch an ihr und verzog die Nase. »Nein, riecht nur nach … sauber.«
    »Dann will ich sie nicht.« Light legte das Handtuch in ihren kleinen Koffer. Kane setzte sich neben ihrer Tasche auf das Bett. Mit ruhigem Blick beobachtete er sie. Eine Haarsträhne fiel ihm über die Schulter. Ohne nachzudenken streckte Light ihre Finger aus, um die Strähne hinter sein Ohr zu schieben. Es war ein seltsames, aber vertrautes Gefühl, Kane so nahe zu sein. Eine Intimität, die Light seit ihrem Kuss vermisst hatte. Abrupt zog Light ihre Hand zurück, als hätte sie einen Schlag bekommen. »Ich habe keine Sekunde an dich gedacht«, platzte

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