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Light & Darkness

Light & Darkness

Titel: Light & Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kneidl
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aufgefahren. Vielleicht haben sie uns schon länger beschattet.«
    »Könnte es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Angriff auf der Jacht der Censio und diesen Überfall geben?« Woods Tonfall war sachlich, aber sein Blick strafte Dante für seine Vergangenheit, die der Officer zweifelsohne aus seinen Akten kannte.
    »Möglich«, war alles, was Dante sagte.
    »Wenn ich weitere Frage habe, melde ich mich bei euch.« Wood schob sein Notizblock zurück in die Jacke. Er verabschiedete sich und Lights Familie kam zurück in ihr Zimmer. Sie redeten über nebensächliche Dinge, das Wetter und die Winterspiele, die zurzeit im Fernsehen übertragen wurden. Ihre Eltern erzählten Light auch von dem Weihnachtsmarkt, den sie verpasst hatte, und versprachen ihr, den Besuch nachzuholen, wenn sie wollte – sie wollte nicht.
    Zuerst verabschiedeten sich Jude und Kane, die am Nachmittag noch einmal gemeinsam mit Anna und Kathryn kommen wollten. Zwei Stunden später machten sich auch Lights Eltern auf dem Heimweg. Nur Dante blieb bei ihr. Wie ein Wächter, eine lebendige Statue, die auf dem Sessel neben ihr thronte. Mit halb geschlossenen Augen beobachte er, wie sie ihr geschmacklich undefinierbares Mittagessen hinunterwürgte.
    »Ich habe Angst, den Pudding zu probieren.« Sie zog den Deckel von der kleinen Schale. Es war Schokolade, die zwar eine braune Farbe hatte, jedoch ebenso geruchslos war wie das Zimmer.
    »Schokolade schmeckt am besten«, bemerkte Dante, mit einem Blick in die Schale. »Vanille hat mich zum Würgen gebracht. Erdbeere ist so ein seltsames Mittelding, das weder schmeckt noch widerlich ist.«
    »Warst du schon öfter hier im Krankenhaus?« Zögerlich nahm Light den ersten Löffel.
    »Nein, aber sie servieren den gleichen Pudding in der Cafeteria.« Seine Stimme klang erschöpft, als würde jedes Wort ihm die Energie rauben, die er benötigte, um wach zu bleiben. Er wirkte so träge und erschöpft, wie an dem Tag, als er ihr vorgespielt hatte, er wäre krank, nur um ihre Tagebücher zu lesen. Die Erinnerung an diesen Augenblick war verschleiert wie hinter einem Nebel. Es erschien Light unwirklich, wie aus einer anderen Zeit – belanglos und nichtig.
    »Was möchtest du machen?« Light stellte die leere Puddingschale zur Seite.
    Kraftlos hob Dante die Schultern. »Ich weiß nicht.«
    »Wann hast du das letzte Mal geschlafen?« Light richtete sich in ihrem Bett auf.
    »Ich weiß nicht so genau. Gestern?« Er sah sie an, als könnte sie ihm die Frage beantworten. Doch die dunklen Ringe unter seinen Augen straften ihn Lügen.
    »Ich meine richtig geschlafen. In einem Bett und nicht daneben.«
    Er seufzte genervt. »Donnerstag. Ich habe das letzte Mal am Donnerstag geschlafen.«
    »Bist du denn nicht müde?«
    Dante lachte bitter auf. »Natürlich, aber ich muss bei dir bleiben.« Er streckte sich auf seinem Sessel. »Versuch nicht, es mir auszureden.«
    »Du bist unverbesserlich«, seufzte Light. Sie rutschte ungeschickt bis zum Rand ihres Bettes. »Komm her, leg dich zu mir«, forderte sie und klopfte auf den freien Platz neben sich. Dante zögerte, was Light nur ein mildes Lächeln entlockte. »Du hast zwei Wochen unerlaubt in meinem Bett geschlafen, jetzt biete ich es dir an und du zögerst. Schlaf dich aus, du hast es nötig. Und ich verspreche dir, ich werde dich nicht dafür erwürgen, dass du meine Tagebücher gelesen hast.«
    »Tagebuch. Einzahl. Ich habe nur eines gelesen, auch nur ein paar Seiten, und das tut mir leid. Ich hätte das nicht tun dürfen.«
    Misstrauisch hob Light eine Augenbraue. Was war nur mit ihm los? Sie wollte ihn danach fragen, beschloss aber zu warten, bis sie ihre Erinnerung wieder hatte. »Dante, ich möchte, dass du dich hinlegst und schläfst.« Bestimmend schlug sie ihre Bettdecke auf und deutete abermals auf den Platz neben sich.
    Erschöpft quälte Dante sich aus dem Sessel. Er streifte die Schuhe von seinen Füßen und ließ sich schwer auf das Bett fallen. Mit einem genussvollen Stöhnen, als hätten seine Knochen nur darauf gewartet, legte er sich hin. »Das fühlt sich fantastisch an«, schnurrte er und drückte seinen Kopf tief in das Kissen.
    »Tja, ich weiß eben, was mein Wesen braucht«, sagte Light hochnäsig. Sie schob ein Stück der dünnen Decke über Dante und machte es sich selbst bequem, auch wenn sie nicht müde war. Nachdem die Wirkung der Schlafmedikamente verflogen war, fühlte sie sich so ausgeruht wie seit langem nicht mehr.
    Unvermittelt legte Dante

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