Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
von Bedeutung sein.«
»Ja, das ist möglich«, sagte Aisling nachdenklich.
May kaute einen Moment lang auf ihrer Unterlippe. »Gabriel würde bestimmt wütend werden, wenn er wüsste, dass ich dabei helfe, die Gefangene des Weyr zu befreien.«
»Drake würde nicht nur wütend werden«, warf Aisling mit schiefem Lächeln ein, »er würde durch die Decke gehen. Schließlich war es unser Haus, das Baltic mit Thala zerstören wollte. Darüber ist Drake immer noch nicht hinweg.«
»Na ja, ich habe gehofft, dass ihr nichts davon erzählt.«
May und Aisling sahen sich an.
»Das geht eigentlich nicht«, sagte May langsam, ein amüsiertes Funkeln in den blauen Augen. »Aber ich glaube, wir könnten einen Deal vorschlagen.«
»Was für einen Deal?«, fragte ich misstrauisch.
»Drachen lieben Deals«, erklärte Aisling. »Du würdest nicht glauben, was Drake alles für einen schönen Deal macht.«
»Ach, wie das eine Mal, als er dich durch das Haus gejagt hat, und du hattest nichts als einen goldenen Keuschheitsgürtel an?«, fragte Jim kichernd.
»Es war ein mittelalterlicher Gürtel, kein Keuschheitsgürtel, und von jetzt an werde ich nachts deine Zimmertür abschließen.«
»Du bist gemein! Ich wette, Soldy würde mich nie in meinem Zimmer einsperren, nur damit sie und Baltic ungestört einen flotten Dreier mit Pavel durchziehen können.«
»Ich hatte in meinem ganzen Leben noch keinen flotten Dreier, ob nun mit Pavel oder ohne«, sagte ich zu dem Dämon und setzte seine Serviette in Brand.
»Okay, okay! Du brauchst ja nicht gleich so heftig zu reagieren! Du hast beinahe meine Salatgarnitur angekokelt!«
Während Jim weiter an seinen Salatblättern kaute, fragte ich die beiden Frauen, die mir gegenübersaßen: »Und, was für einen Deal wollt ihr euren Männern vorschlagen?«
»Du willst doch Thala befreien«, sagte May.
»Ja.«
»Und du bist Baltics Gefährtin.«
»Jaaa«, erwiderte ich gedehnt.
»Und du willst doch, dass wir dir dabei helfen, sie zu befreien.«
»Habe ich irgendwas verpasst?«, fragte ich. »Ich verstehe nicht …«
»Ich bin ein Silberdrache«, erklärte May. »Und was haben Silberdrachen mit Baltic zu tun?«
Ich schüttelte den Kopf. »Ich verstehe immer noch nicht … Oh! Der Fluch!«
»Genau.« Aisling nickte. »Wir wollten dich dabei sowieso um deine Unterstützung bitten, aber dies ist die perfekte Gelegenheit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. May und ich helfen dir, Thala zu befreien, und im Gegenzug hebt Baltic den Fluch auf, mit dem er die Silberdrachen belegt hat, als du gestorben bist.« Sie schwieg kurz. »Jetzt, wo du wieder am Leben bist, sollte er den silbernen Drachen ruhig Gefährtinnen gönnen.«
»Ja, das sollte man meinen«, sagte ich seufzend. »Aber er pflegt seinen Groll. Weil ein silberner Drache mich getötet hat, findet er es nur richtig, dass keiner von ihnen jemals eine eigens für sie geborene Gefährtin haben sollte.«
»Drachen können manchmal so stur sein«, stimmte Aisling mir zu. »Wo waren wir stehen geblieben? Wenn du Baltic dazu bekommst, den Fluch aufzuheben, dann können Drake und Gabriel nicht sauer sein, wenn sie herausfinden, was wir getan haben, weil es den Fluch ja nicht mehr gibt. So eine Art ›Eine Hand wäscht die andere‹, nur eben mit Drachenklauen.«
»Ich habe ihn schon ein paarmal gebeten, den Fluch aufzuheben, aber er will nichts davon hören«, sagte ich. »Ich kann es euch also nicht versprechen. Ich kann nur schwören, dass ich alles tun werde, was in meiner Macht steht, ihn dazu zu bringen.«
»Der Fluch muss aufgehoben werden«, sagte May warnend.
»Ich weiß, und ich werde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit das geschieht, aber es könnte ein bisschen dauern. Und so viel Zeit haben wir nicht. Baltic fährt für ein paar Tage nach Riga, um Anspruch auf Dauva zu erheben, und das wäre der perfekte Moment, um Thala zu befreien. Ich kann nicht garantieren, dass er in den nächsten Tagen schon den Fluch aufheben wird, aber eines weiß ich mit Sicherheit: Wenn ich genug Zeit habe, werde ich ihn zur Einsicht bringen.«
May verzog skeptisch das Gesicht, aber nachdem sie erneut einen Blick mit Aisling gewechselt hatte, stimmte sie zu. »Es gefällt mir zwar nicht, aber mehr kannst du wohl wirklich nicht versprechen. Wir gehen jedenfalls davon aus, dass wir dein Wort darauf haben.«
»Danke. Ich werde noch heute anfangen, Baltic zu bearbeiten. Ich rede mit ihm, bevor er nach Lettland reist, und wenn er weg
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