Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
ist, rufe ich den Ersten Drachen.«
»Ich wünschte, ich könnte dabei sein«, sagte May seufzend. »Aber das würde Gabriel nie erlauben.«
»Möglicherweise verbessert das auch die Situation im Weyr«, sagte ich. »Wenn es uns gelingt, Thala zu befreien, dann wird sie wahrscheinlich sagen können, was damals in Frankreich passiert ist, als Baltic angeblich all die Drachen getötet hat.«
»Ja, aber vielleicht hat sie sie ja getötet«, wandte Aisling ein.
»Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sie etwas gegen Baltics Wunsch tun würde, und er hatte ja keinen Grund, die Drachen zu töten. Seine Verstrickung mit Fiat lag ja nur an seiner Situation nach der Wiederauferstehung.«
»Wir werden ihr aber Bedingungen stellen müssen«, sagte May und trank einen Schluck Weißwein. »Zum Beispiel, dass sie niemanden angreifen darf.«
»Oh, keine Angst, ich glaube, sie wird allem zustimmen, nur um aus ihrem Gefängnis herauszukommen«, sagte ich.
»Das weißt du aber nicht mit Sicherheit«, erwiderte May. »Immerhin befinden wir uns im Krieg.«
»Ja, aber sie erhält ja ihre Befehle von Baltic, und er hat nicht vor, jemanden anzugreifen, seit wir beide wieder zusammen sind. Und der Krieg ist schließlich uns erklärt worden, wie ihr wisst. Oder glaubt ihr, dass ihr die Männer dazu kriegt, ihn abzublasen?«
»Ich wünschte, das wäre so einfach.« May schüttelte den Kopf. »Jedes Mal, wenn ich mit Gabriel darüber rede, sagt er mir, es sei das Gesetz des Weyr und dem müsse er sich unterwerfen, ganz gleich, wie er persönlich dazu steht.«
»Drake hat mehr oder weniger das Gleiche gesagt. Ehrlich, wenn sie nicht so durch und durch sexy wären, stünde mir diese Sturheit der Drachen schon bis hier.« Aisling schob ihren Teller aus Jims Reichweite.
»Wir müssten sie alle mal an einem netten, ruhigen Ort zusammenbringen – die Wyvern, Thala und auch Fiat. Dann könnten wir bestimmt alle Vorwürfe gegen Baltic ausräumen.«
»Ich glaube nicht, dass Drake das täte«, sagte Aisling skeptisch.
»Gabriel vielleicht schon, wenn der Fluch aufgehoben würde.« Mays Miene zeigte deutlich, dass ohne diese Voraussetzung wenig Hoffnung bestünde.
»Mit Baltic wird es sicher ein bisschen schwierig«, sagte ich zögernd. »Er reißt sich zwar ein Bein aus, um mich glücklich zu machen … na ja, ehrlich gesagt tut er es hauptsächlich, weil er so dankbar ist, dass wir uns wiedergefunden haben. Aber bei manchen Dingen ist er echt schwer zu überzeugen, und der Weyr gehört definitiv dazu. Aber möglicherweise klappt es, wenn wir Thala befreien.«
»Glaubst du?«, fragte May zweifelnd. »Mir kommt es so vor, als müsse er eine Menge Konzessionen machen, und er scheint mir nicht der Mann zu sein, dem das leichtfällt.«
»Das stimmt, aber hat er eine andere Wahl?« Ich legte meine Gabel ab und zählte es ihnen an den Fingern vor. »Ihr helft mir nicht, Thala zu befreien, wenn er nicht den Fluch von den Silberdrachen nimmt. Ich kann mich euch bei der Befreiung von Thala erst anschließen, wenn er einwilligt, sich mit dem Weyr zu treffen. Und Gabriel wird einem Weyr-Treffen erst zustimmen, wenn der Fluch aufgehoben ist. Deshalb wird ihm gar nichts anderes übrigbleiben, als sich mit dem Weyr zu treffen und den Fluch aufzuheben. So einfach ist das.«
Aisling lachte. »Ich bezweifle, dass er das so sieht.«
Ich hatte selber meine Zweifel, behielt das aber für mich.
»Und wie sollen wir Thala freibekommen, vorausgesetzt, alles läuft nach Plan?«, fragte May. »Der Weyr ist bestimmt nicht davon zu überzeugen, sie freizulassen, nur weil der Fluch aufgehoben worden ist. Das ist schließlich nur für silberne Drachen von Bedeutung.«
»Nein, für mich auch«, sagte Aisling. »Und für Ysolde.«
»Ja, weil ihr Frauen mit Verstand seid und keine sturen Wyvern.« May verzog das Gesicht. »Drake wäre wahrscheinlich einverstanden, weil er und Gabriel Freunde sind, aber Bastian und Jian haben keinen Grund, Thala freizulassen, und auch bei Kostya habe ich meine Zweifel, ob er ihrer Freilassung zustimmen würde.«
»Wir müssen sie eben einfach selbst herausholen«, erklärte Aisling munter.
»Oh Mann, doch nicht schon wieder einer deiner Pläne aus Abaddon?«, grummelte Jim, der die Speisekarte ein weiteres Mal studierte. »Gibt es Nachtisch? Ich hätte Appetit auf Tiramisu.«
»Sei still, dämonische Nervensäge. Ich bin schließlich nicht umsonst professionelle Hüterin. Ich habe ja auch Drake und Kostya aus diesem
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