Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
saß, schaute mich mit glänzenden schwarzen Augen an.
»Nur für den Fall, dass etwas schiefgeht und ich dich in eine Banane verwandele, möchte ich mich jetzt schon einmal entschuldigen. Ich glaube zwar, dass alles gut geht, aber ich fühle mich doch verpflichtet, dich zu warnen, weil meine Zauberkraft durch das Verbot vielleicht nicht ganz das macht, was ich möchte. Also, falls das mit dem Verbannen klappen sollte, so denk daran, dass ich vorgesehen habe, dich zwei Kilometer von hier an einem Bach auszusetzen, wo du ein neues Zuhause finden solltest. Ich hoffe, es macht dir nichts aus umzuziehen. Bist du bereit? Gut. Ich auch.« Ich schloss die Augen einen Moment lang, um meine Gedanken zu sammeln und mich genau daran zu erinnern, was ich vor zwei Monaten gesagt hatte, als ich unabsichtlich den Ersten Drachen durch einen Bannzauber gerufen hatte.
»Genommen mit Leid, alles was von mir kommt«, sagte ich. Ich zog Stärke aus Baltics Drachenfeuer, das immer noch tief in mir war. »Verzehrt von Wut seist du gebannt.«
Ich öffnete die Augen, aber nichts geschah. Weder flimmerte die Luft noch formte sich aus dem Nichts ein Drache; noch nicht einmal der Frosch war weg. Er rülpste und fuhr mit der Zunge über seinen linken Augapfel, offensichtlich nicht im Mindesten beeindruckt.
»Vielleicht habe ich mich nicht genug konzentriert. Lass es uns noch einmal versuchen.« Erneut holte ich tief Luft, konzentrierte mich auf den Ersten Drachen und wiederholte die Zauberformel.
Alles um mich herum war still, wenn man einmal vom fernen Zwitschern der Vögel und dem Summen der Bienen an den wilden Rosen absah.
»Gut«, sagte ich zu dem Frosch, »ich sehe, was das Problem ist. Als ich das zum ersten Mal gemacht habe, habe ich gar nicht versucht, den Ersten Drachen zu rufen – ich wollte jemand anderen verbannen. Also konzentriere ich mich stattdessen darauf. Bist du bereit für eine kleine Reise? Los geht’s.«
Ich wiederholte die Zauberformel. Der Frosch schlief ein.
»Verflucht noch mal!«, wütete ich und stürmte um den Stuhl herum. Ich versuchte es noch vier Mal, aber ich verbannte noch nicht einmal einen Grashalm. Schließlich befreite ich den Frosch, der mit einem ungnädigen Quaken im Garten verschwand.
Ich wollte gerade ins Haus zurückkehren, als eine Art Nebel über mich schwappte … ein kalter, beißender, vertrauter Nebel.
»Ich lasse dich nur am Leben, weil du mein Patensohn bist.« Die tiefe Stimme des Mannes durchdrang die blendende Weiße.
Fröstelnd schlang ich die Arme um mich und versuchte, durch den Wind und die Schneeflocken etwas zu erkennen.
»Ich sollte dich auf der Stelle töten«, antwortete die Stimme eines anderen Mannes, die ebenso vertraut klang wie die erste. Ich trat auf die beiden Gestalten zu, die im Schneesturm standen. »Du hast Baltic dazu getrieben, du hast ihn in den Wahnsinn getrieben, und jetzt ist er tot. Ich habe ihn vielleicht getötet, aber sein Blut klebt an deinen Händen, Constantine Norka.«
»Flieh, solange noch Zeit ist, Kostya«, antwortete Constantine. Er ließ erschöpft die Schultern hängen. »Geh weit weg und versteck dich, bis die noch verbliebenen schwarzen Drachen nicht mehr verfolgt werden.«
»Ich habe keine Angst vor dir. Ich habe keine Angst vor dem Kampf.«
»Es wäre kein Kampf, es wäre ein Gemetzel. Flieh, ich sage es dir. Du bist Toldis Sohn, und ich kann dir nichts anderes raten, aber stell meine Geduld nicht länger auf die Probe. Geh jetzt, bevor wir das Schloss niederreißen.«
»Du kannst Dauva nicht zerstören lassen«, sagte Kostya, das Gesicht dunkel vor Zorn. »Um Gottes willen, ich weiß, dass du uns hasst, aber in seinen Mauern haben unschuldige Frauen und Kinder Schutz gesucht!«
Constantine schüttelte den Kopf. Die weißen Schneeflocken hoben sich von seinen honigblonden Haaren ab. »Ysolde hat sie weggeschickt. Sie hat mir selbst gesagt, dass es keinen Sinn mache anzugreifen, da nur Baltic und sie mit einer Handvoll Männer übrig geblieben seien.«
»Wo ist sie? Du wirst sie mir zurückgeben. Ich bin jetzt der Wyvern, und ich werde sie beschützen.«
Constantine hob den Kopf. »Sie ist tot.«
Kostya starrte ihn ungläubig an. »Wie?«, stieß er hervor.
»Sieh selbst«, sagte Constantine und machte ein paar Schritte. »Ich habe ihren Körper nicht angerührt.«
Kostya taumelte hinter ihm her, und beide Männer verschwanden in der Weiße, die durch mich hindurchzuschneiden schien, mir den Atem nahm und mir Schwindel
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