Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
weiß ja, dass er teilnehmen muss, deshalb werden wir auch kommen. Ich freue mich schon darauf, das Haus wiederzusehen, obwohl es mich ehrlich gesagt ein bisschen überrascht, dass Kostya uns überhaupt hineinlässt.«
May blieb stehen, als wir die Eingangshalle betraten. »Ich glaube, er braucht ein bisschen Hilfe bei Cy«, sagte sie langsam. In ihre blauen Augen trat ein unglücklicher Ausdruck.
»Mir kam es schon beim letzten Mal so vor, als sei bei ihnen nicht alles in Ordnung.«
»Nein«, gab sie zu. Ihre Miene hellte sich auf, als sie Gabriel anblickte. »Vermutlich ist das passiert, was immer passiert, und Cy hat eine neue Liebe gefunden. Allerdings hatte ich dieses Mal geglaubt, sie hält es wirklich durch …«
Baltic blickte mich stirnrunzelnd an. »Gefährtin, wir waren jetzt lange genug hier. Ich habe so viele Beleidigungen über mich ergehen lassen, wie ich aushalten kann. Wir gehen jetzt. Brom, bring deine Sachen zum Auto.«
»Danke, dass Brom das Wochenende bei euch verbringen durfte«, sagte ich zu Gabriel, als ich an Baltics Seite trat. »Wenn ich mir anschaue, was er alles mit nach Hause bringt, dann habt ihr ihn sicher zu sehr verwöhnt, aber anscheinend hat es ihm großartig gefallen.«
»Die Freude war ganz auf unserer Seite«, erwiderte Gabriel und legte den Arm um May. »Ich hoffe, ihr erlaubt ihm, uns wieder zu besuchen.«
Ich blickte Baltic auffordernd an. Er presste die Lippen zusammen. Ich stieß ihn mit dem Ellbogen an.
»Nein«, sagte er.
»Doch.«
Er seufzte. »Ysolde, eines Tages wirst du zu weit gehen. Muss ich dich noch einmal daran erinnern, dass ich der Wyvern bin und …«
»Ja, ich weiß, ich bin nur deine Gefährtin, aber als Wyvern musst du wenigstens einen Ansatz von guten Manieren haben, also lass sie einmal zum Vorschein kommen.«
Er bedachte mich mit einem finsteren Blick, dann straffte er die Schultern und machte eine dieser eleganten Verbeugungen, die allen männlichen Drachen angeboren zu sein scheinen. »Meine Gefährtin und ich danken euch, dass ihr unseren Sohn als Wochenendgast aufgenommen habt.«
Gabriel, der schon wieder ein Lächeln zu unterdrücken schien, neigte höflich den Kopf. »Das haben wir nur zu gerne getan.«
»Bis morgen dann«, sagte May und winkte uns nach. »Tschüss, Brom.«
»Morgen?« Baltic blickte mich fragend an, als er mir die Autotür aufhielt.
»Was ist morgen?«, fragte Brom vom Rücksitz.
»Eine Sitzung, auf die Baltic und ich gehen müssen.«
»Ach, das mit dem Weyr.« Brom verlor sofort das Interesse. Auf der Heimfahrt erzählte er uns von den vielen wundervollen Mumien, die er gesehen hatte, und den Dingen, die mit Mumien zu tun hatten. Ich war mir die ganze Zeit über bewusst, dass Baltic wegen des Treffens mit den Wyvern wütend neben mir saß, aber wir wussten beide, dass er nicht darum herumkam.
»Worüber hast du denn mit der silbernen Gefährtin gesprochen? War es so wichtig, dass ich die ganze Zeit mit Gabriel allein bleiben musste?«, fragte Baltic, als Brom mit seinen Schilderungen fertig war.
»Wir haben den Ersten Drachen gerufen.«
Er zog die Augenbrauen hoch. »Warum?«
»Weil ich es leid war, mir ständig Gedanken darüber zu machen, was er von mir will.«
»Und was hat er gesagt?«
Ich warf ihm einen raschen Blick zu. »Er will, dass ich Constantine die Ehre zurückgebe.«
»Er hatte keine Ehre!«, erklärte Baltic.
»Ich rede nicht von seinen Taten, sondern gebe einfach nur wieder, was der Erste Drache gesagt hat. Er hat May und mich in eine weitere Vision der Ereignisse direkt nach meiner Wiedererweckung gezogen. Er sagte, der Tod der Unschuldigen habe Constantine der Ehre beraubt, und ich solle sie ihm zurückgeben. Aber wie soll ich jemandem die Ehre zurückgeben, wenn er tot ist? Hast du eine Ahnung?«
Sein Blick war undurchdringlich. »Ja. Versuch es gar nicht erst.«
»Der Erste Drache hat mich aber darum gebeten, Baltic. Ich halte es für keine gute Idee, es nicht wenigstens zu versuchen.«
Achselzuckend wechselte er das Thema. »Warum hast du mir denn nicht gesagt, dass das Treffen mit den Wyvern schon morgen ist?«
»Warum hast du mir nicht gesagt, dass Constantine der jüngste Sohn des Ersten Drachen ist?«, konterte ich.
»Was für eine Rolle spielt es für dich, wer die Kinder des Ersten Drachen waren? Als Dauva zerstört wurde, waren sie alle tot«, wich er mir aus.
»Wenn du in dieser Stimmung bist, dann unterhalte ich mich lieber nicht mit dir«, sagte ich gereizt, verstand
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