Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
jedoch auch, warum er das Thema nicht vertiefen wollte. Es war ein wunder Punkt, dass er aus seiner eigenen Sippe hinausgeworfen worden war und sich den Zorn des Ersten Drachen zugezogen hatte, deshalb sagte ich ihm einfach nur, dass wir mit den anderen Wyvern über diesen albernen Weyr-Krieg sprechen würden.
»Wenn wir den morgigen Tag mit diesem Wahnsinn verschwenden, dann muss ich jetzt arbeiten«, sagte er zu mir, als wir zu Hause ankamen. »Später, wenn unser Sohn zu Bett gegangen ist, kannst du gerne all diese erotischen Dinge machen, die du mit mir vorhast.«
Ich blickte ihn überrascht an. Brom brachte alle seine Neuerwerbungen in den Keller, wo Baltic ihm ein kleines Labor eingerichtet hatte. »Woher weißt du, dass ich schmutzige Gedanken über dich hatte?«
Lächelnd zog er mich an sich. »Das sehe ich dir an. Deine Augen werden feucht vor Verlangen, und dein Atem geht schneller. Und du wirfst mir wiederholt fragende Blicke zu. So wie es aussieht, hast du wahrscheinlich mehrere erfindungsreiche Fantasien gehabt.«
Ich biss ihn in die Schulter und genoss einen Augenblick lang seinen Duft, den ich tief in mich einsog. »Du bist es, der diese Fantasien liebt, ich habe an nichts dergleichen gedacht.«
Er kniff mich ins Hinterteil.
»Na gut, ein bisschen vielleicht, aber es ging nur um eine kleine Verfolgungsjagd, das kann man ja wohl kaum als erfindungsreich bezeichnen.«
»Verfolgungsjagd?« Seine samtschwarzen Augen leuchteten auf.
»Kaawa hat gesagt, das täten Drachen manchmal.«
»Ja, das stimmt.« Er holte tief Luft. »Du hast mir früher immer kleine Notizen hinterlassen, die mir Hinweise darauf geben sollten, wo du dich versteckt hattest. Du warst sehr gut im Verstecken, aber ich habe dich immer gefunden. Möchtest du dieses Spiel wieder spielen?«
»Vielleicht«, sagte ich und setzte das Verfolgungsjagd-Szenario im Geiste ganz oben auf meine Liste. Ich bedachte ihn mit einem langen Blick, als ich mich zum Wohnzimmer wandte. »Bis später dann.«
Er grollte leise, ein seltsam erotischer Laut, der mir Schauer über den Rücken jagte. Ich musste Kaawa unbedingt fragen, welche anderen Drachenspiele ich wohl sonst noch so vergessen hatte.
10
An jenem Abend kehrte Thala unerwartet früh aus Paris zurück, sodass ich mich mit Baltic weder über den Ersten Drachen noch über das bevorstehende Treffen unterhalten konnte. Und ich konnte ihn auch nicht fragen, wie ich am besten an Informationen über die Ouroboros-Drachen kommen sollte, mit denen Kostichs Enkelin zu tun hatte.
»Ich bin nicht eifersüchtig. Ich bin nicht eifersüchtig«, murmelte ich, als ich Baltics Arbeitszimmer verließ, wo er und Thala über den Laptop gebeugt saßen und sich das Video anschauten, das sie von Suffrage House gedreht hatte.
»Warum sollst du denn eifersüchtig sein?«, fragte Brom, der mit einem angeschmutzten Notizbuch und einem noch schmutzigeren Stück Schlangenhaut auf der Treppe saß.
»Das bin ich ja gar nicht. Es ist nur … ach, ist egal.« Ich setzte mich neben ihn.
»Ich mag Thala nicht«, merkte Brom an. »Sie kann Mumien nicht ausstehen. Sie hat zu mir gesagt, ich sei ein merkwürdiges Kind und solle ihr aus den Füßen bleiben. Und ständig berührt sie Baltic.«
Ich starrte ihn an. »Wie berührt sie ihn denn?«
»Du weißt schon, sie berührt ihn eben«, sagte er achselzuckend. »Ständig fasst sie seinen Arm an, und eben habe ich gesehen, wie sie sein Gesicht berührt hat. Wenn ich Baltic wäre, würde ich das nicht zulassen. Das ist doch eklig.«
Ich verpasste ihm alle drei der täglichen Küsse, die er mir zugestand. »Mit der richtigen Person ist es nicht eklig.«
»Ja. Du kannst meinetwegen mein Gesicht berühren, wenn du unbedingt willst, aber sonst würde ich das niemandem erlauben. Es ist übrigens Zeit, den Maulwurf auszuwickeln, den Pavel vor einer Woche im Garten gefunden hat. Willst du zugucken?«
»Der Anblick eines mumifizierten Maulwurfs steht zwar nicht gerade ganz oben auf meiner Wunschliste, aber ich werde es wohl überleben.«
»Du lieber Himmel, Sullivan«, sagte er und verdrehte die Augen. Er sprang auf und lief zur Kellertür. »Du stellst dich an wie ein Mädchen. Es ist doch nur ein Maulwurf!«
»Hey, viele Mädchen mögen tote Sachen!«, protestierte ich und folgte ihm. »Dass ich nicht dazugehöre, heißt gar nichts. Baltic sagt jedenfalls, er hat mir beigebracht, mit Schwert und Morgenstern zu kämpfen, und das können nicht so viele Mädchen.«
Wir
Weitere Kostenlose Bücher