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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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Drake. »Sind alle deine Visionen so, Ysolde?«
    »Nein.« Ich wandte mich an Baltic. Ich musste sein Feuer und seine Liebe spüren. Ich packte ihn an seinem Seidenhemd und fragte: »Enttäusche mich nicht noch einmal ? Habe ich den Ersten Drachen schon einmal enttäuscht? Wann? Was habe ich getan? Ich kenne ihn doch noch nicht einmal! Wie kann ich ihn enttäuschen, wenn ich ihn gar nicht kenne? Bin ich deshalb getötet worden? Weil ich irgendwie seine Erwartungen nicht erfüllt habe? Warum hat mir niemand gesagt, dass ich etwas für ihn tun solle? Mann, warum antwortest du mir nicht?«
    Er löste sanft meine Finger von seinem Hemd und streichelte mit dem Daumen über meine Hand. »Ich werde dir antworten, wenn du endlich aufhörst zu reden. Was ist das da auf deiner Stirn?«
    »Wen kümmert meine Stirn?«, heulte ich. Ich fühlte mich, als sei mir plötzlich der Boden unter den Füßen weggezogen worden. »Der Erste Drache ist sauer auf mich! Ich habe ihn enttäuscht! Lieber Gott, Baltic, er erwartet Großes von mir. Aber was denn? Was soll ich tun?«
    »Es ist das Sippen-Emblem«, sagte er und starrte auf meine Stirn. Plötzlich wirkte er zutiefst erfreut. »Es ist eine Sonne. Der Erste Drache hat dich gezeichnet.«
    »Ist das gut?«, fragte Aisling Drake.
    »Ja«, sagte May, bevor er antworten konnte. »Das ist eine große Ehre.«
    »Interessant, wenn man bedenkt, dass er auch deinen Namen wusste«, sagte Drake nachdenklich zu Baltic.
    Ich kämpfte immer noch mit der Vorstellung, dass ich in der Vergangenheit den Ersten Drachen enttäuscht hatte. »Was hat er damit gemeint, als er sagte, dass viel von mir erwartet wird? Was wird denn erwartet?«
    »Ich weiß nicht.« Cyrene blickte sich verwirrt um. »Müsste ich das wissen?«
    »Ja, wieso kennt der Erste Drache eigentlich deinen Namen?«, fragte Kostya Baltic. Er hatte ein geschwollenes Auge, seine Nase blutete und seine Unterlippe war aufgesprungen.
    Baltic war deutlich besser davongekommen als Kostya – er hatte eine gerötete Schwellung am Kinn und einen Riss an einem Auge, aber seine Nase schien nicht noch einmal gebrochen zu sein. Er antwortete Kostya nicht, sondern betrachtete mich aufmerksam, so zufrieden wie eine Katze, die in den Sahnetopf gefallen ist.
    »Das ändert alles«, sagte May zu Gabriel.
    Er runzelte die Stirn. »Wieso?«
    »Sie kann den Ersten Drachen anrufen. Verstehst du denn nicht? Sie ist mit ihm verbunden. Und da der Erste Drache ihn kennt, Baltic wahrscheinlich auch. Du kannst nicht Krieg gegen eine Sippe führen, die mit dem Ersten Drachen verbunden ist.«
    »Nein, definitiv nicht«, stimmte Aisling ihr zu. »Ich weiß zwar nicht so viel über ihn wie May, da sie ja mit ihm zu tun hatte, als sie das Drachenherz wieder neu gebildet hat, aber nach allem, was ich gehört habe, ist es beinahe unmöglich, ihn herbeizurufen.«
    »Wir waren gerade Zeugen eines solchen Akts, deshalb kann es nicht unmöglich sein«, sagte Dr. Kostich, der sich hingesetzt hatte und Baltics teuren Champagner trank.
    »Nein, aber Aisling hat recht – nachdem ich das Drachenherz neu gebildet hatte, habe ich mit Kaawa geredet, und sie sagte mir, man könne ihn nur rufen, wenn man das Drachenherz neu bilden würde, und das ist erst zweimal geschehen. Ysolde hat es vor dreihundert Jahren getan und ich vor zwei Monaten.« Mays Blick glitt zu Baltic. »Kaawa hat jedenfalls kein anderes Mal erwähnt.«
    »Das Drachenherz ist viermal neu gebildet worden«, sagte Baltic und blickte wieder auf meine Stirn. Ich rieb darüber, aber es fühlte sich nicht anders an als sonst. »Es wurde häufiger versucht, aber es ist nicht leicht zu bewerkstelligen.«
    »Siehst du?«, sagte Aisling und stieß ihren Mann an. »Den Krieg musst du jetzt absagen.«
    Langsam schüttelte er den Kopf. »Nein, das ändert nichts.«
    »Der Meinung bin ich auch. Baltic weigert sich, die Entscheidung des Weyrs anzuerkennen, deshalb befindet er sich im Krieg mit uns«, sagte Kostya.
    »Gabriel?«, fragte Drake.
    Gabriel und May hatten einen vielsagenden Blick miteinander gewechselt. »Einverstanden«, sagte Gabriel langsam und wandte sich zu mir. »Tut mir leid, Ysolde.«
    »Nicht so leid wie mir«, sagte ich. Tränen traten mir in die Augen.
    »Bastian? Jian?«, fragte Drake die beiden anderen Wyvern, die bislang geschwiegen hatten.
    »Ich will nur, dass die Tode meiner Sippenmitglieder gerächt werden«, sagte Bastian zögernd. Er musterte Baltic einen Moment lang. Die Feindseligkeit, die zu Anfang in

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