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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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zum Himmel hob. Das Herz tat mir weh in dem Wissen, dass nichts jemals richtig sein würde.
    Dr. Kostich rannte auf mich zu und warf im Laufen sein Glas aus der Hand. »Haltet sie auf! Das ist ein Bannzauber! Ihr müsst sie aufhalten!«
    »Ein Bannzauber? Magier können doch Leute nicht einfach nach Akasha schicken«, rief Cyrene. »Oder doch?«
    »Nein, aber sie kann uns von diesem Ort vertreiben. Haltet sie doch auf!«, schrie er.
    »Aber ihre Zaubersprüche funktionieren doch nicht«, sagte Cyrene und wandte mir den Rücken zu.
    Baltic rannte an Dr. Kostich vorbei und erreichte mich in dem Moment, als ich sein Feuer losließ und es in die Vision dessen richtete, was ich am meisten wollte. »Ihr sollt alle verbannt sein!«
    Einen Moment lang passierte nichts. Es war, als hielte die Welt den Atem an, um zu sehen, was dieses Mal passierte. Baltic blieb neben mir stehen, seine Augen wie dunkle Teiche, die im Sonnenschein glitzerten, und dann plötzlich flimmerte die Luft auf ein Neues und verwandelte sich wirbelnd in eine Drachengestalt.
    »Der Erste Drache«, hörte ich May keuchen.
    Hitze flirrte wie elektrischer Strom über meine Haut, kroch mir über Arme und Rücken, als der Drache zuerst zu May und dann zu mir blickte. Seine Augen waren von Unendlichkeit erfüllt. Wie Baltic war er weiß, jedoch mehr als das – alle Farben schienen in Harmonie zu tanzen und legten einen sanft leuchtenden Schimmer um ihn.
    Baltic sprang auf den Tisch und stellte sich hinter mich. Sein Körper war warm und stark und so unendlich kostbar, dass mir die Tränen in die Augen traten. Der Erste Drache blickte ihn an und lächelte. Er verwandelte sich in einen Mann … und doch war er kein Mann. Selbst in Menschengestalt konnte er die Tatsache, dass er ein Drache war, nicht verbergen.
    Um uns herum standen die anderen Drachen wie erstarrt. Sie blickten ihn an, ungläubig und verzückt. Ich wusste genau, wie sie sich fühlten.
    »Warum hast du mich gerufen, Baltic?«, fragte der Erste Drache; seine Stimme war stark wie der Wind und doch sanfter als die weichste Feder.
    »Es war meine Gefährtin, die dich gerufen hat, nicht ich«, antwortete er und legte mir schützend den Arm um die Schultern.
    »Ich … ich wusste nicht, dass ich das tun würde. Ich hatte eigentlich etwas anderes vor.« Ich konnte kaum sprechen, so geschockt war ich von meinem Handeln.
    Die Augen des Ersten Drachen, diese weisen, allwissenden Augen wandten sich von Baltic zu mir. Ich fühlte seinen Blick bis in die Zehenspitzen. Er berührte mich an der Stirn.
    »Erinnere dich.« Die Aufforderung schien in mir widerzuhallen, und auf einmal umgab mich ein Schleier, den ich so noch nie in einer Fugue oder einer Vision erlebt hatte.
    Der Nebel wurde weiß und peitschte mit eisiger Schärfe um mich herum. Wieder stand ich auf einem verschneiten Hügel, und um mich herum tobte ein Schneesturm.
    Aber dieses Mal waren auch die anderen zugegen. Es war, als ob der Erste Drache einfach jeden von der Wiese hochgehoben und in eine andere Zeit und an einen anderen Ort versetzt hätte. Wir standen im Kreis um zwei Gestalten, von denen eine am Boden lag. Blut bedeckte den Schnee zu den Füßen des Ersten Drachen.
    »Ein Leben ist für deines gegeben worden, Tochter«, sagte der Erste Drache.
    Meine tote Gestalt bewegte sich, dann stand ich langsam auf, wieder heil, aber meine Augen waren tot und sahen nichts. »Wer hat es gegeben?«, fragte die andere Ysolde.
    »Es wurde freiwillig gegeben.«
    »Baltic? Hat er …?«
    »Große Erwartungen werden in dich gesetzt.« Der Wind trug die Worte des Ersten Drachen hinweg, und doch hallten sie in mir nach. » Enttäusche mich nicht noch einmal.«
    Als das letzte Wort in einem Heulen von Schnee, Eis und Wind verklang, berührte der Erste Drache die Stirn der wiederauferstandenen Ysolde, wie er vorher meine berührt hatte, und sie brach auf dem Boden zusammen – aber sie war nicht tot. Sie krümmte sich zusammen und hockte schluchzend im Schnee, bevor sie schließlich aufstand und den Hügel hinunter in das weiße Vergessen taumelte.

19
    »Faszinierend. Absolut faszinierend. Das entschädigt mich beinahe für den dicken Drachen, der auf mir gesessen hat.«
    Ich schüttelte den Kopf, allerdings nicht, um zu verneinen, sondern mehr, um ihn wieder klar zu bekommen. Langsam hob sich der weiße Dunst vor meinen Augen, und die Umrisse wurden wieder zu vertrauten Gestalten.
    »Das war eine interessante Erfahrung«, sagte Aisling und schmiegte sich an

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