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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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Ärger.«
    Er verzog das Gesicht, als ich nach meiner Tasche griff, aber seine Miene hellte sich sofort auf, als ich ihm ein paar Geldscheine in die Brusttasche seines Hemdes steckte.
    »Vergiss nicht, der s árkány ist um drei«, sagte May, als ich ihm durch die Haare wuschelte.
    Sie sagte dies mit einem warnenden Unterton, deshalb nickte ich gehorsam, als ich das Esszimmer verließ.
    Ich weiß nicht genau, was für einen Empfang ich von Dr. Kostich erwartete, aber zumindest dachte ich, er würde seiner Freude darüber, dass ich wieder unter den Lebenden weilte, Ausdruck verleihen.
    »Oh, Sie sind das«, begrüßte er mich jedoch nur. Er runzelte die Stirn und blickte mich über den Rand seiner Lesebrille an, seine hellblauen Augen so kalt wie ein Eisberg.
    »Guten Morgen, Sir. Guten Morgen, Jack.«
    »Hi, Tully. Es freut mich, dass du wieder wach bist. Du hast uns zu Tode erschreckt, als du vor einem Monat einfach umgefallen bist.« Mein Mitlehrling Jack, ein junger Mann Mitte zwanzig, mit einem sommersprossigen, offenen Gesicht, wilden roten Haaren und freundlichem Wesen, das mich an einen Welpen erinnerte, grinste mich an. Aber dann richtete sich die Kälte unseres Chefs auch gegen ihn.
    Als Dr. Kostich ihn mit seinen Falkenaugen visierte, senkte Jack den Blick wieder auf ein mittelalterliches Grimoire, aus dem er Texte übertrug.
    »Danke. Ich habe keine Ahnung, warum mich die Fugue gerade in dem Moment erwischt hat und nicht erst im Oktober, wie es eigentlich hätte sein sollen. Jedenfalls tut es mir sehr leid, wenn ich Ihnen Unannehmlichkeiten verursacht habe«, sagte ich zu Kostich.
    Er drückte ein paar Tasten auf dem Laptop vor ihm, dann schob er seinen Stuhl zurück und musterte mich von oben bis unten. Ich wich seinem Blick aus und schaute mich stattdessen im Wohnraum der Suite um, die er immer buchte, wenn er in London war. Alles sah so aus wie vor fünf Wochen, aber irgendetwas stimmte nicht.
    »Ich habe Kontakt zu dem silbernen Wyvern aufgenommen, bei dem Sie zurzeit wohnen«, sagte er schließlich und wies gebieterisch auf einen Louis- XIV. -Stuhl in Rosa und Beige. Ich setzte mich auf die Kante, als sei ich zum Direktor bestellt worden.
    »Er teilte mir zahlreiche Fakten mit, die ich überaus beunruhigend finde.«
    »Es tut mir leid, das zu hören. Ich hoffe, ich kann einige der Umstände erklären und Sie von Ihrer Unruhe befreien«, erwiderte ich. Ich wünschte, ich würde nicht so gestelzt klingen.
    »In dieser Hinsicht habe ich wenig Hoffnungen«, sagte Kostich und legte die Fingerspitzen zusammen. »Der Wyvern informierte mich darüber, dass Sie keineswegs der einfache Lehrling sind, als der Sie sich vorgestellt haben.«
    Ich blickte zu Jack hinüber. Er hatte den Kopf über das Grimoire gebeugt, beobachtete mich aber mit ernstem Blick. »Gabriel ist ja ein ganz netter Typ, aber er und May haben manchmal wirklich wilde Theorien. Ich stimme damit in keinster Weise überein«, entgegnete ich rasch, falls er sich Gedanken über meinen Geisteszustand machte.
    »Der Wyvern hat mir mitgeteilt, dass Sie ein Drache sind und früher einmal zu seiner Sippe gehört haben«, fuhr Kostich ungerührt fort, als ob ich gar nichts gesagt hätte.
    Innerlich zuckte ich bei seinem grimmigen Gesichtsausdruck zusammen. Ich wusste aus früheren Äußerungen, dass Kostich Drachen nicht besonders mochte. »Wie schon gesagt, wilde Theorien. Er irrt sich natürlich. Jeder kann doch sehen, dass ich ein Mensch bin.«
    »Nein«, sagte er zu meiner Überraschung. »Sie sind kein Mensch. Sie wirken menschlich, gewiss, aber Sie sind kein Mensch. Das wusste ich bereits, als ich Sie als Lehrling angenommen habe.«
    »Ach ja?« Mir fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Ich blinzelte ein paarmal. »Warum haben Sie mir das nicht gesagt?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Eine gemischte Herkunft ist im Au-delà nichts Ungewöhnliches.«
    »Ich bin nicht … von gemischter Herkunft.«
    »Ich nahm an, Sie hätten einen menschlichen Elternteil und einen unsterblichen, wie auch Ihr Ehemann.«
    Ich starrte ihn an. »Sie machen doch Witze, oder? Gareth? Mein Gareth? Er hat einen unsterblichen Elternteil?«
    »Ihr Ehemann interessiert mich nicht, außer wenn er mich mit Forderungen und albernen Drohungen überschüttet«, antwortete Kostich und warf mir einen Blick zu, der mich erstarren ließ. »Sie sind sich doch bewusst, dass unser Leben nach dem Magister-Code ausgerichtet ist?«
    »Ja, Sir«, antwortete ich kläglich. Mir war klar,

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