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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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haben?«
    Ich blickte auf ihn herunter. »Du bist der merkwürdigste Dämon, dem ich je begegnet bin.«
    »Du kannst es ruhig sagen, Babe – ich bin der Beste, oder?«, fragte er und schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an. Plötzlich sah er jemanden und schrie: »Hey, Suzanne! Guck mal, wen ich gefunden habe!«
    Eine kleine blonde Frau kam herbeigeeilt, eine Leine und eine Plastiktüte in der Hand. »Jim! Da bist du ja! Ich dachte schon, ich hätte dich verloren. Oh, du bist Ysolde, nicht wahr? Hallo.«
    »Mein Name ist Tully«, sagte ich. »Obwohl ich ehrlich gesagt drauf und dran bin, den Namen aufzugeben. Mir hört ja sowieso keiner zu.«
    »Ysolde fühlt sich nicht gut«, sagte Jim zu ihr. »Ich glaube, wir sollten sie mit nach Hause nehmen. Nicht dass sie am Ende noch überfahren wird.«
    Suzanne blickte auf ihre Uhr und stimmte ihm zu.
    »Das ist nicht nötig. Ich komme ganz gut alleine zurecht. Ich bin nur ein bisschen verrückt, aber nicht so schlimm, dass ich mich ausziehen und nackt auf der Nelson-Säule tanzen würde.«
    »Schade.« Jim verzog enttäuscht das Gesicht.
    »Wir sollten dich besser begleiten«, sagte Suzanne und musterte mich scharf. »Du scheinst ein bisschen durcheinander zu sein.«
    »Durcheinander … verrückt … das spielt mittlerweile wirklich keine Rolle mehr.«
    Sie gingen mit mir zu Gabriels Haus. Jim plapperte unentwegt. Er bestand darauf, mich hineinzubegleiten.
    »Wenn du mich für meine Ritterlichkeit gerne am Bauch kraulen möchtest, nur zu«, forderte er mich auf und rollte sich zu meinen Füßen auf den Rücken, als ich erschöpft auf der Ledercouch im Arbeitszimmer, das in Grün- und Brauntönen gehalten war, zusammenbrach.
    Stumm tat ich ihm den Gefallen. Meine Gedanken überschlugen sich. Die Vision, Gareths Grausamkeit und die neu erworbene Mitgliedschaft im Klub der Geistesgestörten waren zu viel für mich.
    »Suzanne sagt, du fühlst dich nicht wohl?«, sagte May, die gefolgt von Gabriel in die Bibliothek kam. »Jim, wirklich! Müssen wir uns das anschauen?«
    »Mein Bauch kann nicht gekrault werden, ohne dass ich Jupiter, Mars und den echt großen Wagen entblöße«, antwortete Jim. Er zuckte mit den Hinterläufen, als ich eine besonders kitzlige Stelle auf seinem Bauch streichelte. »Oh ja, Baby! Ich stehe auf Mädels mit langen Fingernägeln.«
    »Zeit zu gehen«, befand May und stieß den Dämon mit der Schuhspitze an. »Danke, dass du Ysolde zurückgebracht hast, Suzanne. Wir übernehmen jetzt wieder.«
    »Aber ich will hierbleiben«, beschwerte sich Jim, als er Suzanne aus dem Raum folgte. »Ich habe überhaupt keine Abwechslung mehr, seit Drake niemanden mehr ins Haus lässt, wenn er nicht mindestens fünf Referenzen vorweisen kann und ein polizeiliches Führungszeugnis …«
    Die Tür schloss sich hinter ihnen. Gabriel kniete sich neben mich und hob mein Kinn an, um mir in die Augen zu blicken. Ich wehrte mich nicht dagegen. »Was ist los mit dir?«
    Ich zögerte einen Moment lang, weil mir Gareths Worte einfielen. »Sie werden dich töten«, hatte er mich gewarnt, aber das ergab keinen Sinn, weder auf verstandesmäßiger noch auf emotionaler Ebene. Ich spürte nur das Mitgefühl und die Sorge, die mir von May und Gabriel entgegenschlugen.
    »Baltic«, sagte ich und leckte mir über die Lippen. Endlich war ich in der Lage, einen konkreten Gedanken zu fassen. Meine Stimme war rau, meine Lippen trocken, als ob ich lange den Elementen ausgesetzt gewesen wäre.
    May murmelte etwas und trat ans Sideboard, um mir etwas zu trinken einzuschenken. Es war ein würziges Gebräu aus Nelken, Ingwer und Zimt, das brennend meine Kehle hinunterfloss, aber es war ein gutes Brennen. Es erfüllte mich mit neuer Energie, und ich konnte mich endlich wieder konzentrieren.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Gabriel.
    Ich trank noch einen Schluck und genoss das Brennen. »Ist Baltic hier? Hier in London?«
    Gabriel und May wechselten einen Blick, und Gabriel sagte: »Er war hier an dem Tag, an dem du zusammengebrochen bist. Danach ist er wohl wieder nach Russland zurückgekehrt.«
    »Wahrscheinlich, um seine Wunden zu lecken«, fügte May hinzu. »Er hatte durch Gabriel, Kostya und Drake eine schwere Niederlage erlitten. Drei seiner Wachen sind ums Leben gekommen, und wir haben seinen Stellvertreter gefangen genommen, eine Frau namens Thala.«
    »Nun, wenn ich nicht wirklich dabei bin, den Verstand zu verlieren, dann ist er wohl zurückgekommen. Ich glaube, ich habe ihn im Green

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