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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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das war nicht richtig.
    »Ich habe Hi gesagt. Hallo? Wie geht’s? Hallo? Hi hi hi?«
    Ich blinzelte. Der Nebel löste sich langsam auf, und ich spürte wieder die Rückenlehne der Bank unter meiner Hand. Vor mir saß ein großer, zotteliger schwarzer Hund. Er hechelte in der warmen Sonne, und von seinen Lefzen tropften lange Speichelfäden. Ich blickte mich nach dem Besitzer des Hundes um, sah aber niemanden.
    »Da bist du ja wieder. Ysolde, nicht wahr?«
    Ich zog die Augenbrauen hoch und blickte auf den Hund. Die Stimme kam von ihm.
    Er legte den Kopf schräg, und ich hätte schwören können, dass er mir zuzwinkerte. »Wow, du siehst ja schrecklich aus. Wie geht es dir nach diesem Kopfsprung auf Ashs Marmorcouchtisch?«
    »Äh …« Mein Unterkiefer fiel ein wenig herunter. »Kenne ich dich?«
    »Ja. Wir sind uns in Aislings und Drakes Haus während des großen Geburtsbrimboriums begegnet. Ich bin Jim. Effrijim eigentlich, aber das klingt viel zu weibisch für einen Kerl wie mich. Du siehst irgendwie komisch aus. Du hast mich nicht gesehen, als May mich in menschliche Gestalt befohlen hat, oder? Denn das würde erklären, warum du ein Gesicht machst, als sähest du einen Alien mit drei Köpfen in A Chorus Line tanzen.«
    »Menschliche Gestalt«, wiederholte ich dumpf. »Nein, ich war …«
    Ich träumte. Aber mitten am Tag? Panik griff mit klammen Fingern nach mir. Kamen die Träume jetzt schon, während ich hellwach war? »Du lieber Gott, demnächst muss ich mit Elektroschocks behandelt werden, wenn mein Verstand in diesem Tempo schwindet!«
    »Meinst du?«
    Ich starrte den Hund an. Meine Gedanken überschlugen sich.
    »Du siehst so aus, als ob du gleich in Ohnmacht fallen oder dich übergeben wolltest. Falls du an Letzteres denkst, kannst du dich dann in die andere Richtung beugen? Nach einem Bad braucht mein Fell immer eine Ewigkeit, bis es wieder trocken ist.«
    »Nein, es geht mir gut«, versicherte ich und riss mich zusammen. »Du bist ein Hund, kannst aber menschliche Gestalt annehmen?«
    »Ich bin ein Dämon. Sechsten Grades, es ist also okay. Ich werde dir nicht die Eingeweide herausreißen und sie über einen Baum drapieren oder so. Außerdem würde Aisling mir die Eier abreißen, wenn ich das täte. Sie droht mir immer damit. Ich glaube, insgeheim ist sie ein Genitalien-Fetischist, aber ansonsten ist sie eine sehr nette Dämonenfürstin, deshalb rege ich mich nicht so darüber auf. Bist du sicher, dass alles okay ist? Hey, beug mal den Kopf zwischen die Knie oder so – du bist so weiß wie das Fell an Ceciles Bauch.«
    Ich tat, wie der Hund – der Dämon – geheißen, wobei ich mich fragte, woher ich ihn kannte. »Du hast gesagt, ich kenne dich?«, fragte ich nach ein paar Minuten, als ich wieder Blut im Kopf hatte.
    »Jetzt bist du ganz rot«, stellte er fest und leckte sich an der Schulter. »Erinnerst du dich nicht an mich?«
    »Ich kann mich an gar nichts erinnern«, erwiderte ich.
    »Ach ja?« Er kniff die Augen zusammen. »Das sieht aus, als ob du mit einem Verbotsfluch belegt wärst. Hat Kostich dich aus dem Magierlager geworfen?«
    Ich blickte auf meine Brust, wo ein blaues, wirbeliges Muster schwach glühte. »Ich werde dich nicht fragen, woher du das weißt, denn ehrlich gesagt, wenn ich mir heute noch etwas Bizarres anhören muss, dann rolle ich mich wie ein Igel zusammen, und was soll dann aus Brom werden?«
    »Wer ist Brom?«
    »Mein Sohn.«
    »Oh, Mann! Du hast einen Sohn? Weiß Baltic davon? Wenn nicht, musst du mir versprechen, dass ich dabei sein darf, wenn du es ihm sagst. Er dreht bestimmt durch. Obwohl, noch mehr geht eigentlich nicht, er ist ja sowieso schon ziemlich durchgeknallt.«
    Ich atmete tief die nach Gras duftende Luft ein. »Um meiner geistigen Gesundheit und meines Sohnes willen tue ich jetzt so, als ob du nichts gesagt hättest. Du bist noch nicht einmal hier. Ich bin ganz alleine. Und jetzt gehe ich nach Hause.«
    »Wo ist dein Zuhause?«, fragte der Dämon und erhob sich, als ich meine Tasche ergriff und mich in Richtung – wie ich hoffte – Straße wandte. Meine Kommentare schienen ihn nicht im Mindesten zu beleidigen, aber er schien auch nicht gewillt, mich allein zu lassen.
    »Barcelona.«
    »Das wird aber ein langer Marsch.«
    »Ich wohne bei Leuten in der Stadt.«
    »Bei May und Gabriel, ja. Ich habe gehört, wie Ash dich ihnen aufs Auge gedrückt hat, weil du Baltics lange verlorene Liebe bist. Wie ist es denn so, was mit einem verrückten Drachen zu

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