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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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Park gesehen.« Ich erzählte ihnen von den beiden Männern, die ich gesehen hatte, und der Vision, die ich anschließend gehabt hatte, wobei ich spezifische Details jedoch außen vor ließ. »Nur eines verwirrt mich – der Mann, den ich im Park gesehen habe, sieht nicht aus wie der Mann in meinen Träumen. Wenn es wirklich Baltic ist, von dem ich geträumt habe, dann kann er unmöglich der Mann im Park gewesen sein.«
    »Doch, das könnte er schon«, sagte Gabriel nachdenklich und erhob sich. »Ich glaube, als Baltic wiedergeboren wurde, ist etwas mit ihm geschehen. Er hat sein Äußeres verändert, und zwar als Mensch wie als Drache.«
    »Er ist wiedergeboren worden?«, fragte ich.
    »Natürlich – das weißt du ja gar nicht. Oder vielmehr, du erinnerst dich nicht«, sagte Gabriel. »Baltic wurde vor dreihundert Jahren getötet.«
    Oh, das haute mich um. »Wer hat ihn denn getötet?«
    »Sein engster Vertrauter, Kostya Fekete.«
    »Kostya?« Ich schnappte nach Luft. »Groß, schwarze Haare und Augen, ein Grübchen im Kinn – dieser Kostya?«
    »Ja. Hast du ihn gesehen?«
    »In meinen Träumen, ja, aber er ist Baltics Freund.«
    »War. Er war Baltics Freund«, sagte Gabriel. »Irgendwann wurde Kostya klar, dass Baltics wahnsinniger Plan, die Macht über die Sippen an sich zu reißen, die schwarzen Drachen vernichten würde, und er hat dem Ganzen ein Ende gemacht, indem er Baltic tötete. Allerdings war da das Kind schon in den Brunnen gefallen, und die schwarzen Drachen waren so gut wie ausgerottet.«
    »Von wem?«, flüsterte ich.
    »Von Constantine von Norka, dem Wyvern der silbernen Drachen.«
    Ich sank auf dem Sofa zurück. Mir schwirrte der Kopf. Es war einfach alles zu viel, vor allem weil mich allmählich der Verdacht überkam, dass, so sehr ich mich auch an den Gedanken klammerte, verrückt zu sein, sie doch alle recht haben könnten. Vielleicht war ich tatsächlich eine Laune der Natur, ein Drache, der in einem menschlichen Körper gefangen war.
    Ich hätte es vorgezogen, verrückt zu sein. Wie erbärmlich ist das denn?
    Drei Stunden später war ich von Drachen nur so umgeben. Offensichtlich war ein sárkány eine große Sache. Er fand im Konferenzsaal eines sehr eleganten Hotels statt, und es nahmen zahlreiche Personen teil, die ganz normal aussahen. Ein langer Tisch mit etwa zwanzig Plätzen stand in der Mitte des Saals, und an den Wänden waren weitere Stühle aufgereiht. An einem Ende des Raums befand sich ein Podium, und am anderen Ende war eine große, weiße Leinwand heruntergelassen worden, was darauf hindeutete, dass es auch etwas zu sehen gab.
    Ich ließ den Blick über die etwa dreißig Anwesenden gleiten, die in Gruppen zusammenstanden und plauderten. Die Gesichter, die sich mir zuwandten, waren ausnahmslos feindselig. Ich war es langsam leid. »Wie lange dauert so etwas für gewöhnlich?«, fragte ich meinen Nachbarn zur Rechten.
    »Kommt darauf an«, sagte Jim.
    »Auf was?«
    »Ob dein Freund hier alles niedermäht wie in Paris oder nicht.«
    Ich schüttelte entsetzt den Kopf.
    »Baltic hat versucht, Leute bei einem sárkány umzubringen?«, fragte ich. Ich musste mich sehr zusammenreißen, aber ich hatte beschlossen, nicht durchzudrehen. Brom brauchte mich, vor allem jetzt, wo ich wusste, was für ein Bastard sein Vater war. Wenn ich weggesperrt würde, konnte ich nicht für ihn sorgen.
    »Ja, das ist schon eine Weile her. Aisling stand damals kurz vor der Niederkunft, aber ich habe gehört, es war wie im Wilden Westen. Bis May die Drachenscherbe hat explodieren lassen und das gesamte obere Stockwerk des Hotels in die Luft geflogen ist.«
    Fassungslos ließ ich diese Neuigkeit an mir abgleiten. Eigentlich hätte ich mich am liebsten zurückgelehnt, die Augen geschlossen und alles an mir abprallen lassen, aber in diesem Moment kam eine Frau mit funkelnden Augen auf uns zu.
    »Jim, wenn du die arme Ysolde belästigst …« Die Frau blieb vor uns stehen und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Hey! Ich sitze doch nur hier und mache höfliche Konversation. Stimmt’s, Soldy?«
    »Mein Name ist Ysolde«, sagte ich steif, aber dann wurde mir klar, was ich gerade von mir gegeben hatte. »Nein, ich heiße Tully! Tully! Mein Name ist Tully, nicht Ysolde. Du liebe Güte, jetzt habt ihr es tatsächlich geschafft!«
    »Das ist Aisling, meine Dämonenfürstin. Sie hat an dem Tag Zwillinge bekommen, als du in ihrem Haus umgefallen bist«, erklärte Jim. Aisling blickte mich voller Mitgefühl an und

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