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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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damit er dir ausrichtet, dass ich komme und dich hole.«
    »Ich weiß nichts von einem Boten!«, sagte ich entsetzt.
    Seine Miene verfinsterte sich. »Ich hätte wissen müssen, dass Constantine Anspruch auf dich erheben würde, statt dich mir zu überlassen.«
    »Ysolde, mein Täubchen, lass mich mit ihm reden«, ging Constantine dazwischen. Seine Stimme klang warm und vertraut wie immer in den drei Monaten, die ich mit ihm im Süden Frankreichs verbracht hatte.
    Ich wirbelte zu ihm herum. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen, und ich war maßlos wütend. »Du wusstest, dass er mich holen kommen wollte, nicht wahr? Du wusstest, wie sehr ich mich danach sehnte, und doch hast du mir seine Nachricht verschwiegen. Beim Allmächtigen! Deshalb hast du mich so gedrängt, dir Treue zu schwören! Du hast mich getäuscht!«
    »Ich trage die Verantwortung für dich«, sagte Constantine und ergriff meine Hände.
    Baltic gab einen grollenden Laut von sich. Kostya, den Blick fest auf die silbernen Drachen gerichtet, hielt ihn zurück.
    »Am ersten Tag, als du mir übergeben wurdest, habe ich versprochen, für dich zu sorgen«, fuhr Constantine fort. »Ich konnte gar nicht anders, ich musste mich einfach in dich verlieben, meine kleine Taube. Kannst du es mir verübeln, dass ich dich als Gefährtin wollte?«
    Wie dumm ich gewesen war. Dumm und naiv, auf die honigsüßen Worte hereinzufallen, auf das Versprechen, ein Leben lang geliebt zu werden, obwohl ich in Wirklichkeit als Instrument in einem Krieg missbraucht wurde, der seit zweihundert Jahren tobte. Ich entzog ihm meine Hände und wich zurück. Es verursachte mir Übelkeit, wie er mich hereingelegt hatte. Die Wachen blickten zu Constantine, aber er hob die Hand, um ihnen Einhalt zu gebieten. »Du hast mir gesagt, ich sei dazu bestimmt, deine Gefährtin zu sein, dabei wusstest du die ganze Zeit, dass Baltic mich holen wollte. Du hast zugesehen, wie ich mich nach ihm sehnte, nach der Liebe sehnte, für die ich meine Seele gegeben hätte, und doch hast du mich an dich gebunden. Warum?«
    »Ich liebe dich«, sagte er, und seine Augen glühten in einem seltsam goldenen Schimmer. »Wie hätte ich das Einzige, was ich mehr liebe als mein Leben, einem Irren überlassen können, einem Monster, das unsere Sippe zerstören will, statt uns in Frieden leben zu lassen?«
    Ich konnte ihn nicht mehr ansehen. »Du sagst, du liebst mich, und doch hast du dafür gesorgt, dass ich den Rest meines Lebens nur noch ein Schatten dessen bin, was ich hätte sein können.«
    Constantine streckte die Hand nach mir aus, ließ sie aber wieder sinken, bevor er mich berühren konnte. »Du bist nur verwirrt, Ysolde, du liebst ihn nicht wirklich.«
    »Woher willst du das wissen?« Ich hob den Kopf und warf ihm einen finsteren Blick zu. »Wie kannst du dir anmaßen, mein Herz zu kennen? Du hörst mir ja noch nicht einmal zu! Ich habe dir gesagt, dass ich ihn liebe, Constantine, und du hast mir nur erklärt, er würde mich lieber tot als lebendig sehen.«
    »Du …«, begann er.
    »Nein«, sagte ich und schnitt ihm mit einer scharfen Geste das Wort ab. Ich kenne mein Herz. Ich liebe Baltic. Wenn er mich gebeten hätte, seine Gefährtin zu werden, hätte ich zugestimmt.«
    Auf Baltics Gesicht breitete sich ein selbstgefälliges Lächeln aus.
    »Was aber nicht bedeutet, dass ich nicht wütend bin über deine rücksichtslosen Taten«, sagte ich über die Schulter zu ihm.
    Sein Lächeln wurde ein wenig schwächer.
    »Obwohl du weißt, wie er ist, obwohl du weißt, was er unserem Volk, deiner eigenen Familie angetan hat, willst du dich an ihn binden?«, fragte Constantine. Jetzt hörte man seiner Stimme die Wut an, die sich in seinen Augen spiegelte. »Du würdest zulassen, dass er deinen Körper benutzt, deine Seele befleckt?«
    Ich blickte ihm fest in die Augen. »Ich würde tun, was ich könnte, um in diese schlimmen Zeiten Ruhe zu bringen.«
    »Du hast mir Treue geschworen«, antwortete er.
    »Was hatte ich denn für eine Wahl?«, entgegnete ich. »Du hast mich getäuscht.«
    Er schwieg einen Moment, und ein Ausdruck von Schmerz huschte über sein Gesicht.
    »Wenn du mir nur die Wahrheit gesagt hättest«, sagte ich leise und legte ihm die Hand auf den Arm. »Ich empfinde große Achtung und Zuneigung für dich, Constantine. Du bist ein wundervoller Wyvern und ein großzügiger, liebevoller Mann. Aber so sehr ich dich auch schätze, ich hätte mich dir nie angelobt, wenn ich die Wahrheit gekannt

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