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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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leid«, stammelte ich entsetzt. »Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist. Nicht, dass du es nicht verdient hättest, nein, wenn einer eine Ohrfeige verdient hat, dann du, aber ich bin trotzdem schockiert, dass ich dich geschlagen habe. Habe ich dir wehgetan?«
    Cyrene kam schreiend angerannt. Offensichtlich wollte sie sich auf mich stürzen, aber Kostya hielt sie fest.
    Sie zappelte und wehrte sich, und während sie mich mit Flüchen belegte, stiegen mir die Tränen in die Augen. Noch nie hatte ich mich so fremd, so allein und so aus dem Gleichgewicht gebracht gefühlt. Am liebsten wäre ich in Ohnmacht gefallen.
    »Setz dich!«, befahl Kostya Cyrene, als sie sich ein bisschen beruhigt hatte.
    »Sie hat dich geschlagen! Zweimal! Niemand schlägt meinen Drachen und kommt ungestraft davon!«
    »Geh und setz dich wieder!«, befahl er.
    »Nein!«
    »Cy, es war einfach nur eine Ohrfeige.« May ergriff ihren Zwilling am Arm und dirigierte sie mit festem Griff zum Tisch zurück. »Ich bin sicher, dass Kostya sie überleben wird.«
    »Es tut mir sehr leid«, versicherte ich ihm noch einmal.
    Zu meiner Überraschung wirkte er nicht besonders wütend. Er rieb sich über die misshandelte Wange und blickte mich nachdenklich an.
    »Ysolde?« Gabriel wies zum Tisch. »Da der Tod der blauen Drachen angesprochen wurde, möchten wir dich jetzt an den sárkány -Tisch bitten. Vielleicht können wir das Thema in aller Ruhe besprechen.«
    »Ich bin nicht gewalttätig«, versicherte ich und ließ mich von ihm zu einem Stuhl führen, den er an die andere Seite des Tisches gestellt hatte. »Ich kann noch nicht einmal meinem Sohn den Hintern versohlen.«
    Er sagte nichts, sondern zog mir nur den Stuhl hervor.
    »Der Weyr möchte keinen Unschuldigen bestrafen«, sagte Bastian und übernahm wieder den Vorsitz. »Aber wir haben Gesetze, und wie Kostya bereits erwähnt hat, besagt eines dieser Gesetze, dass die Gefährten von Wyvern für deren Handlungen verantwortlich sind.«
    »Was ist mit den anderen Drachen?«, fragte ich erschöpft.
    Bastian blickte mich verwirrt an. »Was für andere Drachen?«
    »Was ist mit dem Gefährten eines normalen Drachen, einem Nicht-Wyvern? Ist er auch verantwortlich?«
    »Nein«, erwiderte er stirnrunzelnd.
    »Warum nicht?«
    Es wurde still im Saal. Drake räusperte sich und antwortete: »Die Gefährten von Wyvern sind einzigartig unter den Drachen. Sie besitzen eigene Macht und nehmen einen Ehrenplatz in der Sippe ein, direkt neben dem Wyvern. Gefährten unterstützen stets die Entscheidungen des jeweiligen Wyvern, und so wurde das Gesetz eingeführt, um diese Stellung und Macht anzuerkennen.«
    »Mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe. Weil ich bis vor zwei Monaten ein Leben geführt habe, ohne von euch oder Baltic zu wissen, ohne überhaupt etwas anderes zu wissen, als dass ich Lehrling bei Dr. Kostich war, Ehefrau und Mutter, erwartet ihr von mir, dass ich euch glaube, ich sei schuld am Tod von sechzig …«
    »Achtundsechzig«, unterbrach mich Bastian.
    »Entschuldigung. Ich wollte die Tragödie nicht herunterspielen. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, ihr wollt mich für den Tod von Drachen verantwortlich machen, von denen ich überhaupt keine Ahnung hatte? Habe ich das richtig verstanden?«
    Drake senkte den Kopf. Gabriel und May wechselten unbehagliche Blicke. Kostya hustete leise und hatte die Augen gesenkt. Bastian schaute in die Ferne. Nur Chuan Ren lächelte mich an und zeigte dabei mehr Zähne, als mir lieb war.
    »Und wie sieht die Bestrafung für den Tod von achtundsechzig blauen Drachen aus?«, fragte ich.
    Niemand blickte mich an. »Auf ein so abscheuliches Verbrechen außerhalb eines erklärten Krieges steht die Todesstrafe«, sagte Bastian schließlich.
    »Na, reizend. Ihr wollt mich für die Verbrechen eines anderen richten. Das klingt in meinen Ohren wahrhaftig wie Gerechtigkeit.«
    Auch zu meiner sarkastischen Bemerkung sagte niemand ein Wort.
    Ich dachte darüber nach, mich zu wehren, oder sie alle zu verfluchen, oder mich einfach zum Sündenbock machen zu lassen, aber schließlich gelangte etwas in mir zu einer Entscheidung.
    »Etwas geht mit mir vor«, sagte ich langsam und blickte auf meine Finger, die auf der Tischplatte lagen. »So gerne ich es abstreiten möchte, muss ich doch zugeben, dass ich eine Verbindung zu diesem Baltic habe. Trotzdem kann niemand leugnen, dass ich ein Mensch bin, und genau aus diesem Grund kann und werde ich nicht zugeben, dass ich der Drache

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