Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Titel: Lila Black 01 - Willkommen in Otopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
Vom Netzwerk:
zugesehen. Ein Blick unserer Mutter genügte, dass sie kuschte wie ein Hündchen.
    Ich hätte meine Schwester für ein halb gelutschtes Pfefferminz verraten, sagte Lila. Aber ich würde es nicht hier und nicht jetzt tun.
    Die Tür verschwand jäh, und die beiden Wachen standen draußen.
    »Lady Astar«, sagte der eine ehrerbietig.
    Astar stand auf und ging als Erste hinaus.
    Tath, weißt du irgendwas über Dämonen? Hast du dort irgendwelche … Verwandten?, fragte Lila, während sie Astar folgte. Sie trat fest mit dem Fuß auf. Der Boden gab ein wenig nach. Seufzend sagte sie sich, dass das Wasser jedes Geräusch und jede Vibration ziemlich gut übertragen musste.
    Du sprichst von Zal, sagte Tath. Ich habe von seiner Theorie gehört, dass Dämonen und Elfen eine zusammengehörige ätherische Dualität sind, aber du musst wissen, hier ist das Ketzerei. Ich habe keine Ahnung, ob da etwas Wahres dran ist. Niemand in Alfheim weiß, was er in Dämonia gemacht hat. Mir geht es darum, Alfheim vor jeder Art von Zerstörung zu bewahren.
    Dann diene ich deinen Zwecken ja wohl ziemlich gut. Wenn wir Arië stoppen, rettest du die Welt.
    Das stimmt wohl. Wie geht es deinem Arm?
    Lila merkte jetzt erst, dass sie nicht mehr den geringsten Schmerz verspürte. Sie probierte ihren Arm aus und stellte fest, dass er weitgehend geheilt war. Das Metall und der Kunststoff waren immer noch beschädigt, aber ihre Haut, ihre Knochen, ihre menschlichen Bestandteile waren völlig in Ordnung.
    Du kannst dich bei Astar dafür bedanken, dass sie mir geholfen hat. Ich hoffe, das war das letzte Mal.
    Das letzte Mal für die nächsten fünf Minuten, sagte Lila und quittierte Taths Ironie mit einem traurigen Lächeln. Werd jetzt nicht zu charmant, Tath, sonst kriege ich noch das Gefühl, wir wären Freunde.
    Er antwortete nicht.
    Mir ist was eingefallen, sagte Lila. Ich weiß jetzt, wie wir zu Zal kommen. Sie erklärte es ihm, während sie den kurzen Weg bis zur Palasthalle zurücklegten.
    Das scheint mir ein bisschen zu einfach, brummelte Tath, aber Lila fühlte seine verborgene Freude über das Vertrauen, das sie mit diesem Plan in ihn setzte. Du wirst sehr überzeugend sein müssen.
    Nicht ich, sagte Lila. Du.
    Arië und ihr Gefolge saßen um niedrige Tische, als hielten sie ein Picknick. Dar saß an Ariës linker Seite, trocken, gesäubert und frisch eingekleidet. In seiner flieder- und lavendelfarbenen Gewandung verkörperte er die Höflingsrolle mehr als überzeugend. Lila wurde ganz schlecht beim Gedanken an das, was sie jetzt gleich tun würde, denn es war, wie Tath sagte, sehr gefährlich. Ihr war zum Weinen. Aber sie sah Dar mit einem breiten Lächeln an und winkte ihm zu. Das war das Einzige, was ihr einfiel, um ihn irgendwie vorzuwarnen: eine Geste, die so deplatziert war, dass sie etwas bedeuten musste.
    »Leider waren meine Verhandlungen erfolglos«, sagte Astar und setzte sich.
    Lila fühlte, wie sich die starke Andalun- Präsenz der Wachen von ihr zurückzog, als diese beiseitetraten. Jetzt.
    Okay, Ilyatath Elenir Voynassi Taliesetra, sagte sie innerlich. Dann verrate mich gnadenlos.
    Darauf kannst du dich verlassen, Lila Amanda Black.
    »Aber die Bemühungen der Lady waren nicht umsonst«, sagte Tath-in-Lila, während Lila fühlte, wie ihr Körper seine Bewegungen und Verhaltensweisen annahm. »Dank Lady Astars Stärke habe ich in unserem Kampf die Oberhand gewonnen.« Tath nahm seine Aura zurück.
    Dars verblüfftes Gesicht bereitete Lila eine gewisse Genugtuung, das musste sie zugeben. Die übrigen Gesichter jedoch, die, die sich nicht angeekelt abwandten, starrten sie auf eine Art und Weise an, dass sie ihre ganze Kraft aufbieten musste, um nicht darauf zu reagieren. Ihr verdreckter Zustand, ihre gestohlenen Kleider, ihre verstümmelte Hand mit dem hervorschauenden Metall mussten ein ziemlicher Schock sein, wenn man die makellose Schönheit gewohnt war, die diese Hallen erfüllte. Aber die dröhnende Stille und die zwanzig Paar Elfenaugen, die sie behandelten, als wäre ihr Anblick Gift, waren nicht leicht zu ertragen.
    Tath war ebenfalls überrascht, wenn auch aus anderen Gründen. Er war überrascht, dass er überrascht war. Leise sagte er: Ich fühle ihren Hass.
    Willkommen in meiner Welt, sagte Lila zu ihm und blickte starr geradeaus. Sie wollte Dar ansehen, wusste aber, dass sie bei ihm höchstwahrscheinlich keine Unterstützung finden würde. Sie sagte sich, dass es ohnehin zu riskant wäre. Tat es dann aber doch. Sein

Weitere Kostenlose Bücher