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Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Titel: Lila Black 01 - Willkommen in Otopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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wie sich Partien ihrer Arme und Beine, die scheinbar eine glatte Hautoberfläche gebildet hatten, verschoben und öffneten und so schnell neue Positionen einnahmen, dass ihre Gliedmaßen ein einziges Flirren von Metall waren und ein Surren den Raum erfüllte, als ob sich ein Schwarm mechanischer Insekten in die Luft erhöbe. Kampfpanzerung, multifunktionale, selbstadaptierende Schusswaffen, Raketenwerfer, zusätzliche zehn Zentimeter Körpergröße …
    Lila sah die Elfen zurückschrecken, als ihr Haar sich aktivierte und zu Sensoren- und Kommunikationssystemen umgestaltete. Klingen wuchsen aus ihren Händen. Aus ihren Fersen kamen tödliche, mit Gift beschichtete Sporen hervor.
    Arië war die Einzige, die nicht zusammenzuckte. Sie musterte Lila von oben bis unten. »Kannst du all diese Dinge bedienen, Tath?«, fragte sie.
    »Ich habe dazu keinen vollständigen Zugang. Die Maschine …«, sagte Tath mit seiner eigenen Stimme und überließ es Ariës Fantasie, den Satz zu Ende zu führen.
    »Wie wird sie angetrieben?«
    »Das kann ich nicht genau feststellen.«
    »Wieder zurück«, sagte Arië nachdenklich, und Lila brauchte keine Sekunde, um sich wieder in ihren Zivilzustand zu versetzen – das Schrumpfwunder.
    »Da ist noch etwas«, sagte Tath auf Lilas Instruktion hin und machte keine Anstalten, seine Kleider wieder an sich zu nehmen. Lila drehte den Kopf und fixierte Ariës grüne Augen mit ihren silbernen, wohl wissend, dass die Elfe darin nur sich selbst sehen würde. »Diese Agentin gehörte zu jenen, die Zal in Otopia zugewiesen wurden, um ihn vor den Jayon Daga zu schützen. Sie und er waren in ein Spiel verstrickt, das noch unentschieden ist.« Es war ihre letzte Karte, besser gesagt, ihre einzige. Wenn Arië nicht anbiss, waren sie erledigt. Sie musste darauf setzen, dass Arië der Versuchung, diese Information zu nutzen, nicht widerstehen konnte.
    »Was für ein Spiel?«, fragte die Herrin sanft.
    Lila zögerte. Tath übernahm nahtlos und bediente ihren Mund. »Ein Liebesspiel.« Ihre Stimme. Ihr Mund. Taths Worte. Plötzlich waren sie sich beunruhigend nah, und sie drehte fast durch bei der Vorstellung, dass sie hier vielleicht nie wieder herauskommen würden und er ihren Körper so leicht übernehmen konnte, wenn er wollte … Tath fühlte es auch. Einen Augenblick hielten sie beide die Luft an, weil jeder die Macht des anderen erkannte.
    Doch wenn die Stimmung im Saal vorher schon nicht die beste gewesen war, sank sie jetzt ins Bodenlose. Jemand würgte doch tatsächlich, als müsse er sich erbrechen. Lila sah, wie Ariës Gesicht sich unwillkürlich anspannte.
    »Um den Preis des Todes?«
    Tath wusste die Antwort nicht. Er sah Arië an und machte keinen Versuch, die Kontrolle zu übernehmen. Lila sprang ein. »Des Todes der Liebe«, sagte sie, übernahm das Kommando über ihren Körper und senkte wieder ehrerbietig den Kopf, sodass sie nicht mit ansehen musste, wie Triumph, Hass und Abscheu Ariës Schönheit noch eine neue Art von Anziehungskraft verliehen, denn bei ihr war jede starke Emotion mit magnetischer Kraft und magischer Energie aufgeladen. Als sie ihr Geheimnis preisgegeben hatte, hörte sie Tath sagen: Du steckst voller Überraschungen, Lila.
    Du solltest mich mal an einem guten Tag erleben, erklärte sie ihm, aber es war nur Gerede, sie fühlte nichts von der Coolness, die sie an den Tag legte. Sie wollte am liebsten in Ohnmacht fallen, wollte irgendwo sein, nur nicht hier.
    »Ein solches Spiel«, sagte die Fürstin sinnierend, und der Hofstaat hing atemlos an ihren Lippen. »Ein so gefährliches Spiel mit einem solchen Ding … Seiner Selbsterniedrigung sind offenbar keine Grenzen gesteckt. Du hast ihn wahrhaftig keine Sekunde zu früh zurückgebracht, Dar. Komm jetzt, Tath, du hast lange genug in einem so unziemlichen Gefängnis gelitten. Gib mir das Symbol deines nekromantischen Seelenbundes mit dem Tod, und ich werde dich deiner Schwester oder wem immer du willst zurückgeben. Jeder in meinem Gefolge wird dir dienen.«
    Diese verdammte Blume!
    Hör auf zu jammern und denk nach, fauchte Tath.
    »Ich glaube, es wäre besser, wenn ich hierbliebe«, sagte Lila über Tath, indem sie ihm übermittelte, was ihr einfiel, ohne genau zu wissen, wie sie es machte. »Zal wird doch nicht merken, dass ich nicht die echte Agentin Black bin. Vielleicht können wir ja von Nutzen sein. Zal wird nicht leicht zu handhaben sein. Das war er schon in seinen besten Zeiten nicht. Aber das Spiel und seine

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