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Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Titel: Lila Black 01 - Willkommen in Otopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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ihre Körperbewegungen übernahm.
    Sie konnte einfach nicht glauben, dass es so weit gekommen war. Nein. Ich verbiete es dir.
    Lass mich, und sie wird vielleicht glauben, dass ich die Kontrolle über dich habe. Deshalb verlangt sie es. Es ist die einzige Möglichkeit.
    Dann werde ich dich blockieren! Das darfst du nicht tun!, schrie ihn Lila an, aber im selben Moment bestätigte ihre KI, dass es der beste Schritt war, wenn sie am Leben bleiben und Zal womöglich doch noch retten wollte. Kühle, drogeninduzierte Rationalität fegte ihre Emotionen beiseite. Das hier ist meine Schuld, sagte sie und überließ Tath die Kontrolle, blieb aber eins mit ihm, sodass sie in einer einzigen Bewegung vorwärtsstürzten, schneller, als irgendein Auge folgen konnte.
    Lila war stark, absolut zielsicher und konzentriert. Sie sah Dar in die Augen, als sie vor ihm stand, die Faust auf seiner Brust, wo die Klinge zwischen den Rippen hindurch und mitten in sein Herz gedrungen war.

 
23
     
     
    Dars Hände krallten sich in ihre Schultern. Lila dachte an die Nacht in Sathanor, jene biolumineszente Nacht, als sie Dars Herz in ihrem gehalten hatte. Jetzt waren sie wieder synchron, und die Klinge, die ihn tötete, steckte in ihrer Brust. Einen Moment lang fühlte sie den entsetzlichen Verletzungsschmerz und Dars qualvolles Bemühen, sich an die letzten Sekunden seines Lebens zu klammern. Durch die Empathie zwischen ihnen spürte sie, wie seine Energie zerfaserte, wie sein Ätherleib dahinschwand.
    Dar versuchte, ihr etwas zu sagen, begriff sie, als sie die Bewegung seiner Lippen sah. Über Tath leitete sie Energie ihres Reaktors in die Verbindung mit Dar.
    »Surely no greater king has ever lived«, brachte er mühsam hervor und rang dann um einen weiteren Atemzug. »No one with the loving kindness, strength and courage … «
    Er war tot. Sein erschlaffter Körper löste sich mit einem Knirschen von der Messerklinge und fiel zu Boden.
    »Was hat er damit gemeint?«, wollte Arië wissen.
    Lila sank neben Dar auf die Knie und ließ das Messer fallen. »Adieu«, sagte sie mit Taths Stimme. Seine letzten Worte hatten ihr ins Herz geschnitten. Wie oft würde sie noch feststellen müssen, dass Leute im Sterben treuer und wahrhaftiger waren als im Leben? Sie wollte, dass es sich schlimmer anfühlte, weil sie es verdient hatte, aber wegen der Drogen hielt sich der Schmerz in Grenzen. Und im selben Moment registrierte ihre wachsame KI, dass ihre Handflächen auf dem Boden der Luftblase lagen.
    Sie stellte ihre Lautsprechermembranen auf die niedrigstmögliche Frequenz – um einiges unterhalb des für Elfen hörbaren Bereichs – und ging auf maximale Schallstärke. Sie sendete eine Botschaft in Sheean, der Feensprache, nur drei Worte, exakt den eigentümlichen Lauten und Tönen des Feenländischen angepasst: Zal Aparastil Hilfe. Die einzige Fee, die mit dieser Botschaft möglicherweise etwas anfangen konnte, war Poppy. Na ja, notfalls vielleicht auch noch Viridia. Sie hatten eine winzig kleine Chance, wenn der Schall weit genug trug und mindestens eine der beiden Kontakt mit Wasser hatte. Wenn das, was Malachi über die Natur dieser Feen gesagt hatte, stimmte. So viele Wenns.
    Lila spürte die Hand der Fürstin auf ihrer Schulter. »Wir benötigen dich im innersten Kreis, Tath. Komm mit mir.«
    Was ist mit Dar?, fragte Lila hastig, während sie gehorsam aufstand und Tath die gesamte Kontrolle übergab. Was werden sie mit ihm machen? Wo ist er jetzt? Kannst du irgendwas tun?
    Dar ist tot, sagte Tath. Aber wir sind es nicht. Du musst dich auf das Nächstliegende konzentrieren.
    Und was ist das? Was passiert jetzt?
    Jetzt werden sie Zal zur Ader lassen und ihn an eine Bruchlinie auf halbem Weg zwischen Alfheim und der Interstitial-Region binden. Es wird keine physische Gefangenschaft sein, nur eine ätherische. Wohnen wird er hier im Palast, und Arië wird für ihn sorgen wie für einen heiligen Sohn, alle Tage seines langen, elenden Lebens.
    Aber was können wir dagegen tun?, fragte Lila flehend.
    Wenn mir irgendetwas einfällt, werde ich es dich sofort wissen lassen, sagte Tath. Komm, es gibt noch mehr scheußliche Dinge zu tun, ehe diese Prüfung vorüber ist.
    Lila biss die Zähne zusammen. Sie klammerte sich an Taths Selbstbeherrschung, weil die Wirkung der Drogen allmählich nachließ. Ihr Vorrat war fast erschöpft, und sie musste den Rest aufsparen. Aber sie hatte Angst, die künstliche Dämpfung ihrer Gefühle aufzuheben. Sie war sich sicher,

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