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Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Titel: Lila Black 01 - Willkommen in Otopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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vielleicht, dachte sie, war es ja auch nur das Licht. Er sah aus wie frisch aus Alfheim importiert, so als hätte er noch ein Kraftfeld um sich, an dem alle otopischen Einflüsse abprallten. Der weiße Becher wirkte im Kontrast bizarr. Zal blickte in die Kamera, genau in Lilas Augen, dann auf den Becher in seinen Händen. Er drückte ihn zusammen.
    Lila zwang sich, einen anderen Gang einzulegen und ernsthaft an die Arbeit zu gehen.
    Die Rig-Reports der Roadcrew waren allesamt in Ordnung, die Sicherheitsmaßnahmen griffen. Am Eingang sammelten Security-Leute gewöhnliche und magische Waffen ein.
    Wie schwer bin ich beschädigt?, fragte sie den Incon Tree, in dem Wissen, dass er sie nicht belügen oder beschwichtigen würde. Wann läuft mein inneres System wieder?
    Um fünf Uhr Pazifikzeit dürften Sie sich so weit erholt haben, dass Ihr inneres System wieder aktiviert werden kann, antwortete der Incon Tree mit seiner neutralen, geschlechtslosen Stimme.
    Was ist mit mir?
    Sie wurden einem eineinhalbstündigen chirurgischen Eingriff unterzogen. Im Iliosakralbereich, an der Pfeildurchtrittswunde sowie an den Hauptverbindungsstellen Ihrer Beinprothesen sind noch immer chirurgische Nanoware-Packs aktiv. Ihr Reaktorkern ist unbeschädigt. Sie erhalten Aufbaustoffe per Bluttransfusion. Die magische Messung ergab signifikante Veränderungen Ihrer Energiemuster, die für die Aufnahme einer hohen Dosis Zoomenonstrahlung sprechen. Die Auswirkungen sind bislang unbekannt, Symptome wurden nicht festgestellt. Diese Daten werden in Ihre Akte aufgenommen. Sie sind für die Fortführung Ihrer Mission freigegeben, dürfen aber im Außeneinsatz nicht ohne Unterstützung operieren.
    Warum bin ich dann noch hier? Lila wunderte sich über die Wartefrist bis fünf Uhr morgens. Das schien so lange. Sie schob ihren Ärger über die Degradierung beiseite. Das hieß, dass das Incon-Team sie unter Beobachtung hielt, weil man nicht wusste, wie sich die Zoomenonstrahlung auswirken und wie sie sie verändern würde. Sie wusste es auch nicht. Wollte es gar nicht wissen.
    Ihre Hirnströme sind erratisch und zeigen atypische Muster. Eine Engramm-Wiederherstellungstherapie wurde empfohlen, ehe Ihr inneres System von Dr. …
    Ja, klar, scheiß drauf, sagte Lila. Anschalten.
    Ich bin verpflichtet, Sie darauf hinzuweisen …
    »Man braucht keine telepathischen Fähigkeiten, um zu wissen, was Sie denken«, sagte Sarasiliens ruhige Stimme neben ihr.
    Lila wäre zusammengefahren, wenn sie es gekonnt hätte. Sie hatte nicht gewusst, dass er da war, aber er musste schon die ganze Zeit neben ihr gesessen haben.
    Der große Elf beugte sich in ihr Gesichtsfeld. »Es spricht ja für Sie, aber Sie müssen sich ausruhen und regenerieren. Das ist jetzt nicht der Moment für einen weiteren heroischen Akt. Wir haben andere Agenten zu Zals Bewachung abgestellt, solange Sie sich erholen.«
    Sie konnte nicht mal den Kopf drehen. Sarasilien stand auf, und Lila fühlte die Luftbewegung, als er sich über sie beugte. Sein langes Haar hing auf sie herab wie einst das ihrer Mutter. »Lila«, sagte er sanft. »Nicht weinen. In ein paar Stunden sind Sie wieder völlig in Ordnung.«
    Lila strengte sich an, etwas zu sagen. Sie schaffte es kaum, ihre Augen so zu bewegen, dass sie in seine blicken konnte. Es war genau wie an jenem schrecklichen Tag vor zwei Jahren, als sie hier aufgewacht war, nachdem Amanda Lila Black offiziell für vermisst erklärt worden war, verschollen im Einsatz in Alfheim. Damals hatte sie auch nichts gefühlt und sich nicht bewegen können, und in ihrem Kopf waren immer wieder die letzten Sekunden ihres alten Lebens abgelaufen, Sekunden mit dem Elfenagenten, der es beendet hatte – Zals Jäger, Dar.
    Wieder sah sie sein Gesicht, als aus den Worten, die er sprach, Feuersterne stoben und auf sie herabfielen und sie in einem Blitz aus weißer Stille zerrissen.
    Sarasilien hatte während all der langen Monate ihrer physischen Rekonstruktion und der noch längeren Monate ihrer geistigen Wiederherstellung mit ihr geredet und ihren stummen Schreien gelauscht, dank magischer Mittel in der Lage, ihre Gedanken zu hören, als es sonst niemand gekonnt hatte. An diese Zeit erinnerte sie sich mit einer Mischung aus Hass und Dankbarkeit, wobei die Dankbarkeit überwog.
    »Mir geht’s gut«, flüsterte sie schließlich, obwohl die Worte kaum aus ihrer trockenen Kehle kamen. »Ich habe ihn gesehen. Dar. Er war im Wald bei Solomon’s Folly. Er hat mich mit einem Pfeil

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