Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Titel: Lila Black 01 - Willkommen in Otopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
Vom Netzwerk:
einfach ein Teil von Alfheim – dort ist alles ein einziges großes Andalun, vermute ich mal. Ich konnte auf einmal verstehen, warum die Brücke so heißt – Andalun bedeutet auf Otopisch Wasserbrücke. Es fließt zwischen allem. Es macht alle Beziehungen potenziell sehr intim, auf eine Art, wie es das bei uns Menschen nicht gibt.
    Jedenfalls, wir waren auf einer Art Riesenparty in einer der Berghallen, alles unglaublich prächtig, und Vincent hörte mit, wie ein paar Elfenfürsten über einen Nekromanten sprachen, von dem sie gehört hatten. Er operierte angeblich irgendwo tief im Inneren von Sathanor, an einem sehr abgelegenen Ort. Sie unterhielten sich so aufgeregt darüber, dass sie kaum auf irgendetwas anderes achteten, und Vincent dachte, das sei doch eine viel versprechende Spur. Also beschlossen wir, so zu tun, als wollten wir, während die restlichen Gespräche stattfanden, ein paar Tage wandern gehen. Und wir zogen los, um diesen Ort zu suchen. Wir hatten eine elfische Führerin dabei, eine normale alfheimische Agentin, die mit unseren Vorgesetzten bei der NSB vereinbart hatte, dass wir gemeinsam diese Exkursion unternehmen würden, um herauszufinden, was an diesem Ort heimlich lief. Harad hieß sie.
    Wir waren lange unterwegs, ins Innere dieses großen Landes, kamen aber nicht bis zu dem Ort, an den wir wollten. Dar und die anderen Jayon-Daga-Agenten verfolgten uns.
    Damals begriff ich die Unterschiede gar nicht. Ich verstand nicht, warum sie nicht auf derselben Seite standen wie Harad. Später hat Sarasilien mir erklärt, dass sie ihre eigenen Gesetze haben, wie eine Art Priesterkaste, die grauen Eminenzen hinter einem Großteil der herrschenden Klasse Alfheims. Jedenfalls fingen sie uns in den Bergen ab und befahlen uns unmissverständlich umzukehren. Wir zeigten uns natürlich fügsam, und Harad war sehr beunruhigt, weil diese Agenten da waren und weil sie gewusst hatten, wo wir waren, aber Vincent und ich verstanden die Situation nicht und dachten, es sei doch so eine gute Gelegenheit, und wir schafften es, Harad zu überreden … Jedenfalls kehrten wir nicht um. Wir gingen weiter, und die Daga verfolgten uns wieder und …«
    Lila wurde unsicher. Von hier an war es keine zusammenhängende Geschichte mehr. Schildern konnte sie nur noch einzelne Geschehnisse.
    »Sie benutzten magische Waffen. Ich glaube, es kam zu einer Art Kampf zwischen Harad und dem Ersten von ihnen. Sie nahmen sie gefangen, und ein paar von ihnen brachten sie weg, wohin, weiß ich nicht. Ich habe sie nie wieder gesehen. Die Übrigen, die unter Dars Kommando standen, befanden, dass sie Vince und mich nicht gehen lassen konnten, und diskutierten, was sie mit uns machen sollten. Während sie noch dabei waren, schlief der Mann, der zu unserer Bewachung abgestellt war, plötzlich ein. Etwas kam zwischen den Bäumen hervor, und … es sog ihn irgendwie leer … und er fiel einfach um. Und dann kam das Etwas auf Vincent zu, weil er näher an dem Wächter saß, und es war so eine Art … ich glaube, es war eine Art I-Region-Geist, ein Einatmer, kein Ausatmer … also … ich habe ihn nicht richtig gesehen, nur etwas Graues und unseren Bewacher, der plötzlich umfiel. Vince und ich waren an Hand- und Fußgelenken gefesselt. Es gelang mir, mich zur Seite zu wälzen, aber er schaffte es nicht mehr, weil er mit dem Rücken zu dem Geist saß, und er … ich glaube, er war tot. Ich weiß es nicht. Ich wollte nur irgendwie weg, und ich wollte nicht schreien, weil ich dachte, sie bringen uns sowieso um, aber dann hat Dar mich gesehen, und er muss wohl gedacht haben, ich hätte seinen Mann und Vince getötet. Er war außer sich vor Wut. Sie hoben mich hoch und rannten mit mir weg, wohin, weiß ich nicht. Dann warfen sie mich auf den Boden. ›Feuer.‹ Dar ließ seinen Zauber los, und er traf mich, und es brannte …
    Ich sehe sein Gesicht oft im Traum. Damals habe ich ihn nur wenige Male gesehen, in verschiedenen Momenten. Und da war dieser schreckliche Schmerz. Und er blickte mit dieser kalten Miene auf mich herab. Es müssen verschiedene Situationen gewesen sein, weil der Hintergrund jedes Mal anders war. Sonst hat er nie irgendwas getan. Ich hörte ihn mit den anderen reden und mir Fragen stellen, die ich aber nicht beantworten konnte. Und dann erinnere ich mich an gar nichts mehr, bis ich hier in der Klinik aufwachte.
    Aber das war nicht das Schlimmste. Was ich sagen will, ist … das, was mich verbrannt hat, war Dars Andalun, und er war

Weitere Kostenlose Bücher