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Lila Black 02 - Unter Strom

Lila Black 02 - Unter Strom

Titel: Lila Black 02 - Unter Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Interessen?«, fragte Lila, und ihr Herz hämmerte, als würde mit einer Spitzhacke darauf eingeschlagen. »Wie wäre es dann, wenn du mir davon erzählst, und dann verrate ich dir, was dich an mir interessiert.«
    »Lila.« Der große Elf rutschte näher und legte die Hände in seinen Schoß, mit den Handflächen nach oben. »Nationalität, Souveränität, alle diese Formen der Massenidentität sind Götzendienste. In Alfheim ist es Ketzerei, so etwas zu sagen, aber dennoch bin ich einer Meinung mit Zal und den Gefährten Dars, wenn sie sagen, dass nur der Geist im Innern das einzig wahre Selbst – eine strittige Definition, über die ich gern ein anderes Mal mit dir spreche – und die einzig wahre Beziehung von Wert die gleichberechtigte Freundschaft ist. Könnte ich dir meinen Namen nennen, ohne dass er eine Bürde für dich wäre, weil andere die Macht, die das Wissen darum mitbringt, zu stehlen versuchen würden, ich täte es auf der Stelle. Aber ich werde ihn nicht so leichtfertig preisgeben. Ich kann dir nichts Handfestes liefern, an dem du dein Vertrauen in meine Treue festmachen kannst, außer dem Geschenk einiger Informationen. Ich sorge mich, dass du bereits viel zu viel davon einem anderen geschenkt hast. Berichtest du mir über das Andalun um dein Herz?«
    »Wenn du mir sagst, wie ich verhindern kann, dass andere es sehen.«
    Der Elf, dessen Namen sie nicht kannte, sagte: »Schutz durch einen Talisman ist das Beste, was ich zu bieten habe.«
    »Ich nehme ihn, und wenn du mich an der Nase herumführst …«
    »Wenn ich dich an der Nase herumführe, wie du es so eloquent ausdrückst, wirst du das erst merken, wenn es zu spät ist.« Seine Stimme war ruhig, aber er lächelte leicht. »Unglücklicherweise wirst du mir auch weiterhin vertrauen müssen, um herauszufinden, ob dieses Vertrauen gerechtfertigt ist.«
    Er stand auf und ging durch den Raum zu einer Dunstabzugshaube. Unter der Glashaube des Abzugsbereichs stand eine alte, abgenutzte Kommode mit einem Marmordeckel. Er öffnete die Beschläge, von denen die Platte gehalten wurde, und klappte sie beiseite, um in den kleinen Hohlraum darunter zu greifen.
    Dann kam er mit einer feinen Silberkette, an der eine Girlande pinkfarbener Rosen aus winzigen Edelsteinen hing, zu Lila zurück.
    Amethyste,  sagte Tath. Gut genug gegen Dämonen und neunzig Prozent der Elfen, was bedeutet, dass er aus einer der Adelsfamilien stammen muss. Ich müsste ihn eigentlich kennen, was uns zu dem Schluss bringt, dass du nicht nur seinen Namen, sondern auch sein Gesicht nicht kennst.
    »Diese Farbe steht dir nicht«, sagte Lila zu ihrem Mentor im Versuch, wieder zu der Zeit zurückzukehren, in der sich seine Nähe gut angefühlt hatte, mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie früher, als er beinahe wie ein Teil der Einrichtung gewesen war.
    »Ich brauche sie auch nicht. Ich bin der Möglichkeit des Einflusses durch so einen Gegenstand zum Guten oder Schlechten entwachsen«, sagte er. »Aber ich habe ihn verzaubert, damit er …«
    »Wann?«, fragten Lila und Tath gleichzeitig.
    »Als ich ihn aus seinem Behältnis entnahm.«
    Schlechte Neuigkeiten. Ich habe nichts bemerkt. Keine Worte. Gar nichts. Er muss ein Synäthet sein.
    Ein was?
    Sie brauchen kein Medium, um die ätherische Kraft zu nutzen. Solche Leute sind extrem selten, einer unter einer Milliarde. Wenn das der Fall ist, ist er vielleicht nicht einmal ein Elf.
    Hör auf. Darum muss ich mich später kümmern.
    Wie du willst. Sei vorsichtig. Aber vielleicht hatte die Dämonin in einem Punkt doch recht: Er zeigt dir seine wahre Natur, und das soll dich entweder ehren oder erschrecken, denn ein Wesen von solcher Macht muss sich anderen nicht offenbaren.
    Sarasilien – sie konnte ihn sich nur als diesen vorstellen – legte ihr die Kette um den Hals.
    Ich frage mich, was auf diesem Ding noch so liegt?,  fragte Tath besorgt.
    »Danke.«
    Vielleicht lügt er auch …
    »Der tote Elf in meiner Brust glaubt, du würdest mich wegen der Kette belügen.«
    »Dann ist er ein wertvoller Verbündeter. Ich nehme an, dass du ihn selbst loswerden könntest oder darum gebeten hättest, wenn das dein Wille wäre. Dein Geheimnis ist bei mir sicher. Aber ich frage mich, was dich motiviert. Du kämpfst so hart darum, deine Verwandlung in eine Maschine zu akzeptieren. Warum noch weiter gehen und ein Gasthaus für Geister werden?«
    »Ich liebe die Abwechslung?«, fragte Lila. Der Elf lächelte und lachte dann

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