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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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von mir sprichst.«
    »Ach ja?«
    »Sie braucht Informationen. Gib ihr, was sie will, und ich finanziere euch für ein Jahr.«
    »Und wenn nicht?«
    »Feengold kann von allein nach Hause kommen.«
    Jones stand auf und kam zu ihm, bis ihr Gesicht sehr nah vor seinem hing. Ihr Atem stank nach billigen Hot Dogs. Sie wirkte so hart, dass man ihr junges Alter nur schwer glauben konnte – sie war sogar jünger als Lila. Ihre Augen aber wirkten tausend Jahre alt. »Wir werden sehen. Ruf mich, wenn sie hier ist.« Sie klopfte mit der Fingerspitze auf den Stuhl. »Wenn dein Geld sich benimmt, tue ich es vielleicht auch.« Sie vollzog den Wechsel und hinterließ nur einen Luftwirbel und einen leichten grauen Nebel der Unwirklichkeit, der jedoch nach wenigen Sekunden der Realität wich.
    Malachi saß still da, während er den Faden hervorzog und die Puppe aus seiner Tasche auslöschte. Sie wurde wieder zu einem leblosen Faden, und da erkannte er den Geruch, der in seiner Nase verharrte. Jones hatte ihn die ganze Zeit abgesondert, und es lag nur an seiner menschlichen Form, dass er so lange gebraucht hatte, um ihn zu erkennen. Die Katze hingegen wusste den uralten Geruch mit der Gewissheit des Raubtiers zu deuten: Angst.

 
6
     
     
    In dem Luftschiff, mit dem Lila und Zal fuhren, befanden sich einige hochgestellte Mitglieder der Ahriman-Familie. Unter ihnen stachen der hochgewachsene, charismatische Sabadyon, nominell Zals Onkel, und seine beiden Abkömmlinge Mazarkel und Hadradon besonders hervor. Sie hatten jeweils einige Freunde mitgebracht und feierten unter Deck eine Party mit viel Essen, Trinken und allerlei Ausschweifungen. Als Lila an Bord gekommen war, hatte Sorcha allein auf dem Vorderdeck gestanden, und die ungewöhnlich grüne Färbung ihres Haars hatte darauf hingewiesen, dass sie nachdachte. Ihre Kleidung war eine skurrile Sammlung menschlicher Uniformen, und angelaufene, aber scharfe Munition in mehreren Gürteln und strategisch platzierte, diamantengeschmückte Granaten setzten Akzente.
    Der Kapitän – ein drahtiges Reptil – legte ab und warf Zal einen Blick aus halboffenen Echsenaugen zu. »Soll ich kreisen, Meister?«
    »Nein«, sagte Zal, lauschte kurz auf die Geräusche der Party und kniff dann die Augen zusammen. Seine Stimme klang fest und befehlsgewohnt wie die eines Flottenadmirals, und Lila zuckte jedes Mal zusammen, wenn er diesen Tonfall benutzte. Hier, in der gehobenen Gesellschaft, strahlte er mühelos Herrschaftlichkeit aus, in Otopia hingegen war er eher ein Hofnarr, ohne jede Form von Autorität. Es fiel schwer, sich vorzustellen, wie er dort eine Pizza bestellte. Etwa so schwer, wie ihn sich als effektiven Spion für Alfheim vorzustellen. Jetzt hatte er sogar Teazle, der sich seinen Hausfarben unterwerfen musste, um seinen Namen gebracht. »Zum Otopia-Portal, aber zuerst müssen wir den Sikarzan finden.«
    Der Kapitän zog nervös den Kopf ein. »Warst du dann so freundlich, mir seinen Aufenthaltsort mitzuteilen?«
    Während dieser Worte hatte Lila hinter Zal gestanden, und nun bemerkte sie, dass Mazarkel hinzugetreten war, um zu sehen, was vor sich ging. Sein schmales grünes Gesicht war durch den Alkohol gelöst, beinahe freundlich. Er hatte von allen Ahriman das menschenähnlichste Aussehen; seine dämonische Natur äußerte sich nur in wenigen Hörnern und Schnurrhaaren. Er fing an zu reden und rülpste dabei. »Ah, Langohr. Wir hatten keinen Spaß mehr mit Dolchen oder Schusswaffen, seit du den Weißen Tod geheiratet hast. Es scheint fast so, als wolle sich keiner mehr mit uns anlegen. Wirst du ihn mit dir nehmen?«
    Lila verzog das Gesicht. Warum legten sich immer noch alle mit ihr an, wenn sie Zals Familie in Ruhe ließen?
    »Und das kleine Frauchen.« Mazarkel versuchte sich an einem Zwinkern, war aber zu betrunken und musste sich darum mit Blinzeln und Nicken begnügen, wobei jedoch Funken von seinen kleinen Hörnern stoben. Lila musste an ein untotes, durch Elektrizität wiedererwecktes, überfahrenes Tier denken.
    »Keine Sorge«, sagte Zal gelassen. »Wir brechen auf, sobald wir Teazle gefunden haben.«
    Mazarkel nickte mit der gesammelten Würde von dreißig Humpen Bier. »Es ist ja nicht so, als genössen wir eure Gesellschaft nicht, Vetter Kaltherz. Es ist nur … nun ja … besser, wenn wir unter uns sind. Du sorgst dafür, dass wir zurückhaltend wirken. Nichts Persönliches …« Er klopfte Zal gegen die Brust. »Ah, Teazle. Es heißt, er habe sich dem Wilden Laster

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