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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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zugewandt. Das schwere Los von Leuten seiner Art. Wenn er zugestimmt hat, euch in diese jämmerliche Menschenwelt oder das Gewächshaus, das du dein Zuhause nennst, zu begleiten, wird er ihm wohl verfallen sein. Wenigstens hast du in dieser Hinsicht eine lohnende Beziehung geheiratet. Nichts für ungut, Liebes.« Er starrte Lila lüstern an.
    Zals Ausdruck verfinsterte sich, und der Kapitän schien zusammenzuzucken. Mazarkel winkte einen Gruß und glitt die Treppe hinab zurück unter Deck. Die Ahriman-Banner knatterten, als sie in den Wind drehten. Sie seufzte. »Also, was ist das Wilde Laster, wenn ich fragen darf?«
    »Kämpfen«, sagte Zal und wies dem Kapitän mit dem Arm den Weg nach Süden. Dann ergriff er Lilas Hand und zog sie zu sich an die Reling. Der Wind wehte ihm das lange Haar aus dem Gesicht. »Ohne Waffen. Aber es sind auch keine Duelle. Die Dämonen, die jenseits der Zivilisation leben, unterscheiden sich von denen, die du kennst. Sie sind deutlich bösartiger. Beim Wilden Laster stellt man sich diesen Dämonen allein und unbewaffnet. Natur gegen Natur.«
    »Das müsste doch gut ankommen. Warum nennt man es ein Laster?«, fragte Lila und genoss die Berührung seines warmen Körpers.
    »Weil der Rausch, wenn man diese Kämpfe überlebt, süchtig machen kann, und eine Sucht bedeutet, Ketten der Sklaverei zu tragen.« Er warf ihr einen misstrauischen Blick zu. Sie wusste, dass er an sein eigenes Problem mit den Feuerelementaren dachte. »Um ehrlich zu sein, gibt es in den Städten wohl niemanden, der Teazle gewachsen ist. Ich bezweifle, dass man viele Leute fände, die gegen ihn antreten würden. Er muss in die Wildnis ziehen, um eine Herausforderung zu finden.«
    Lila war nicht überrascht darüber. Sie hatte in den sicheren Grenzen ihrer KI verschiedene Konzepte für eine Kampftaktik gegen Teazle durchgespielt, und keine hatte zum Sieg geführt. »Warum kommen diese Dämonen nicht in die Stadt?«
    »Die meisten sind wild und töten alles, was ihnen über den Weg läuft«, sagte Zal. »Einige sind Einsiedler, die ihre Alchemie oder andere Künste vervollkommnen wollen. Andere sind verrückt. Das sind die unproblematischen. Teazle sprach immer davon, dass er noch weiter als bis zum Seufzergolf gehen wollte. Dort ist durch eine lange Bucht eine Landzunge entstanden. Die Dämonen haben den Zugang dazu schon vor langer Zeit mit einer Mauer versperrt, die sie streng bewachen. Verurteilte müssen dort Dienst leisten. Hinter der Landbrücke liegt Wildnis, und hinter dieser Wildnis befinden sich die Dämonen der Brache. Die findest du in keinem Reiseführer. Wir reden nicht gerne über sie.«
    »Die schwarzen Schafe der Familie?«
    »Nicht unbedingt.« Er wandte sich an den Kapitän, der ihn noch immer mit einem hoffnungsvollen Ausdruck ansah. »Steuert die Hochlande an, und bringt die Feuerwaffen an Deck«, enttäuschte ihn Zal. »Bereitet einen Streuflüsterschuss vor.«
    Der faltige alte Dämon nickte, zögerte dann aber und fragte: »Und wenn sich der Sikarza-Meister nicht auf dem Land aufhält?« Auf Lila wirkte er, als hoffe er, bald nach Hause zurückfliegen zu dürfen, wäre aber zu beschäftigt, um diese Hoffnung zu verhehlen. Er war so aufgeregt, dass ihm Speichelfäden am gezackten Kiefer hingen.
    »Dann halten wir auf die Mauer zu und benutzen die größeren Waffen«, sagte Zal.
    »Und wenn er nicht auf den Ruf antwortet?«
    »Dann kannst du den Hausdrachling rufen, und ich suche alleine nach ihm.«
    Der alte Dämon seufzte erleichtert und nickte eifrig. Dann wandte er sich um und rief seiner Mannschaft Befehle zu, die daraufhin Klappen an Deck öffnete und seltsame Waffen verschiedenster Art hervorzerrte.
    »Wir könnten ihm einfach eine Nachricht hinterlassen«, sagte Lila.
    Zal schüttelte den Kopf. »Du brauchst ihn.«
    »Was?«
    »Gegen die Motten. Er mag in Otopia machtloser sein als hier, aber er verfügt trotzdem über einige Macht, und darum brauchst du ihn.«
    »Was weißt du von den Motten?«
    »Ich weiß, dass sie eine Untergruppe der Feen sind und dass man einen ziemlichen Aufwand betreiben muss, um eine Mottenplage loszuwerden«, sagte er. »Sie haben auch Alfheim schon einige Male heimgesucht.«
    Lila seufzte. »Madame erwähnte, dass die Feen sich auf einen Krieg vorbereiten.« Sie strich mit den Fingerspitzen über die Reling und spürte, wie glatt poliert sie war. Ihr schlechtes Gefühl nahm beständig zu.
    »Die kämpfen oft untereinander«, sagte Zal, glaubte aber offensichtlich

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