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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Bedeutung dieser Farben zu erkennen. Sorcha wirkte viel lebendiger als vorher, und in ihren roten Augen funkelte es. Sie befanden sich plötzlich mitten in einem Dominanzkampf, weil Lila Schwäche gezeigt hatte.
    Lila streckte die Arme aus, presste die Fäuste gegen die Wände und suchte festen Stand, um den Durchgang zu blockieren. Sie senkte den Kopf und erwiderte Sorchas Blick mit einem ausdruckslosen, metallischen Starren.
    Sorcha ließ ihren Schwanz vibrieren, wodurch er wie eine Rumbarassel klapperte. Sie stand angespannt da, aber dann lockerte sie sich und lachte, als sei nichts geschehen. Sie schlug Lila auf die Schulter. »Du albernes Ding.«
    Dämonen, dachte Lila, wandte sich um und ging vor.
    Sei vorsichtig,  flüsterte Tath. Sie beide wussten, dass Sorcha es sehr ernst gemeint hatte. Auf diese Weise könnte sich Lila nur zu leicht in Schwierigkeiten bringen. Sie war sich im Klaren, dass auch die freundliche Dämonin hinter ihr eine Gelegenheit sofort nutzen würde. So waren sie eben. Sie hatte erst vor Kurzem begriffen, dass dies, allen Versprechungen zum Trotz, auch für Teazle und möglicherweise sogar für Zal galt. Genau genommen galt dies wohl, wenn man genauer darüber nachdachte, für alle, die Menschen wollten es nur nicht wahrhaben.
    Das Luftschiff wurde zur Seite geworfen, und sie taumelten gegen die Wand. In der Ferne hörte sie Zal rufen: »Hart backbord!«, und dann fand eine unglaublich teure Maniküre mit einem kurzen, dumpfen Knacken ihr Ende.
    »Au! Zal, du Spinner, das kommt etwas spät«, klagte Sorcha und trat hinter Lila an Deck.
    Zuerst nahm Lila das Schiff wahr, das von der Stadt her auf sie zugeflogen kam, und hörte zischend Gas aus dem Ballon entweichen. Dann klang es wie dumpfe Regentropfen, und plötzlich mischte sich das Pfeifen von zahlreichen Pfeilen darunter, die in den blauen Himmel stiegen. Bald neigte sich ihre Flugkurve langsam, kaum wahrnehmbar, und sie begannen mit dem Abstieg.
    Zal stand am Steuer und wendete das Schiff, um direkt auf die Berge zuzuhalten. Unter ihnen stürmte eine grotesk klein wirkende Dämonenarmee heran. Der Angriffstrupp in der Luft war mutiger und schoss weitere Pfeilwolken auf ihren Ballon ab, darunter Brandpfeile, die den dünnen Stoff entzündeten. Lila nahm einen scharfen Geruch wahr, der ihr verriet, dass diese Flammen chemischer und nicht magischer Natur waren. Dann waren die Schützen von dem großen Ziel gelangweilt und schossen lieber auf das Deck. Sorcha sprang durch die offene Tür in die Cocktaillounge und damit in Deckung, und der kleine Kobold folgte ihr auf dem Fuße. Er kam sofort wieder herausgeflogen und krachte gegen die Wand des Steuerhauses.
    Lila rannte zur Station des Technikers, wo sich mehrere Fässer mit Metallstaub befanden. Sie schüttete so viel sie konnte in den Trichter, der zu den Säurebädern führte, die wiederum die Gase für den Ballon produzierten. Dann drehte sie alle Ventile auf. Ätherzuleitungen schimmerten, verwandelten die Moleküle des Gases in die verzauberte, nicht entflammbare Form, die aber leider trotzdem aus dem Ballon entwich. Bald würde die Säure nicht viel mehr sein als Salzwasser und der Ballon eine leere Hülle, aber vielleicht verschaffte ihnen das etwas Zeit.
    Mittlerweile hatte sich das Luftschiff gedreht und stellte sich in den Wind, der von den schneebedeckten Bergspitzen herabwehte. Eine weitere Salve erreichte das Schiff; diesmal trugen einige der Pfeile leuchtende Zauber, die sie auflebende Ziele lenkten. Lila lud durch und deckte die Pfeile, die auf Zal zuschossen, mit Schrapnell ein. Er kniete neben dem Steuerrad und band es fest. Da sie in der Unterzahl waren, versetzte sie ihre KI in vollen Kampfmodus und wünschte sich Pistolen in beide Hände. Sie erschienen sofort – sechsschüssige Revolver von Smith and Wesson mit Perlmuttverzierungen an den Griffen, die auch auf ihre Hand übergingen. Sie richtete je eine auf die Feinde an Backbord und Steuerbord und schaltete die Hälfte der fliegenden Bogenschützen mit einfachem heißem Blei aus. Durch die Präzision ihrer Schüsse eingeschüchtert, zogen sich die anderen zurück, um sich neu zu formieren. Lila brachte die Arme zusammen und legte ein Gewehr an. Sie benutzte Explosivgeschosse und beschränkte sich auf Kopfschüsse. Beim letzten Schuss klickte die Waffe nur noch. Ihr Blickfeld leuchtete rot auf. Sie hatte während ihres langen Aufenthalts in Dämonia nun all ihre Munition verbraucht.
    Zal kam aus seiner Deckung und

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